In KW41 ist wieder einiges passiert: von X11 Entfernungen bis zu Vulkan in Blender gibt es viel zu berichten.
Auch wenn es kalendarisch noch zur letzten Woche gehört: letzten Sonntag wurde beim GNOME-Projekt ein Merge Request geöffnet, die die Möglichkeit entfernt, X11 zu starten. Wer trotzdem noch X11 booten möchte, kann das mit einer kleinen Änderung weiterhin machen. Die Änderung soll mit GNOME 46 vollzogen werden und folgt auf den Vorschlag von Fedora, ab Fedora 40 standardmäßig kein X11 mehr anzubieten. Des Weiteren wurde eine Merge Request geöffnet, die den X11 Support komplett entfernen soll. Diese soll allerdings frühestens mit GNOME 47, aber wahrscheinlich eher mit GNOME 48 gemergte werden.
Ubuntu 23.10
Am Donnerstag, 12. Oktober wurde dann die neue Ubuntu Version 23.10 Mantic Minotaur herausgebracht, die Updates beim Kernel, Desktop und fast allem anderen brachte. Jedoch konnte die neue Version nicht lange heruntergeladen werden: Freitag früh wurde bekannt gegeben, dass der Release aufgrund von Hassrede im Installer zurückgezogen wurde. Ich finde es extrem schade, dass so etwas passiert. Eine Meldung dazu wurde im Ubuntu Discourse Forum veröffentlicht.
Wie vielen hier bekannt sein dürfte, sah Microsoft in Linux früher einen »Feind«. Das hat sich drastisch geändert, seit die größten Gewinne des Konzerns im Cloud Bereich gemacht wurden, dessen Server natürlich mit Linux laufen. Mittlerweile hat Microsoft, wie diese Woche herausgekommen ist, eine Anleitung zum Installieren von Linux Distributionen auf ihrer Webseite hochgeladen. Darin werden ein paar Distros und Installations-Möglichkeiten erklärt und im weiteren Verlauf beschrieben, wie man verschiedene Microsoft Produkte damit nutzen kann (z.B. PowerShell, .NET oder Visual Studio Code). Zwar ist es natürlich erfreulich, dass Microsoft anscheinend »zu guten Seite gewechselt« ist, allerdings sollte man bedenken, dass Microsoft dennoch nur ein Konzern ist, der versucht, Gewinne zu erwirtschaften.
Diese Anleitung wurde zwar schon vor ein paar Monaten veröffentlicht, aber anscheinend ist erst jetzt jemand darauf aufmerksam geworden, deshalb habe ich es hier mit in den Wochenrückblick gemacht.
Die Blender Foundation hat am Freitag einen Blogpost veröffentlicht, in dem ein Update über das Vulkan Project gegeben wird. Blender nutzt seit vielen Jahren (von Anfang an?) OpenGL, allerdings wird diese Library immer problematischer, da sie viele neuere Funktionen nicht unterstützt. Deshalb ist bereits seit Jahren ein Umstieg auf Vulkan geplant und jetzt scheint auch langsam die Zeit für eine (wenn auch erst mal optionale) Nutzung gekommen zu sein, denn in den Blender 4.1 Alpha Builds lässt sich Vulkan als Backend erstmals nutzen, ohne selbst zu kompilieren. Zwar ist die Umsetzung noch sehr rudimentär und die Performance ist (zugunsten der einfacheren Entwicklung und der Stabilität) noch deutlich von den Zielen entfernt (etwa 20 % der geplanten Performance), aber so kann Vulkan bereits von viel mehr Personen getestet werden, was die Stabilität deutlich verbessern dürfte.
Ich habe Vulkan natürlich bereits ausprobiert und leider crasht es bei mir. Ich habe zwar den Verdacht, dass mir einfach eine Library fehlt, aber ich wüsste nicht welche. Wenn ich Zeit finde, werde ich wohl einfach einen Bug Report aufmachen.
Quellen:
https://gitlab.gnome.org/GNOME/gnome-session/-/merge_requests/98
https://learn.microsoft.com/en-us/linux/install
https://linuxnews.de/hassrede-im-installer-von-ubuntu-23-10/
https://code.blender.org/2023/10/vulkan-project-update/
Bildquelle: [Eric Rothermel via Unsplash](https://unsplash.com/photos/FoKO4DpXamQ)
Danke für den Rückblick!
> Zwar ist es natürlich erfreulich, dass Microsoft anscheinend "zu guten Seite gewechselt" ist, allerdings sollte man bedenken, dass Microsoft dennoch nur ein Konzern ist, der versucht Gewinne zu erwirtschaften.
Nicht „anscheinend“, sondern (für manche vielleicht) „scheinbar“. Als typischer internationaler Großkonzern kennt Microsoft keine „gute Seite“, sondern ausschließlich Geld für die Aktionäre und das Gefühl der Firmenchefs, „gewinnen“ zu müssen. Die Firma hat sich kein Stück geändert, nur die Rahmenbedingungen etwas (die Stellung von Linux etc. und sicher auch die Einstellung einzelner Angestellter).