Kinder und Computer sind so eine Sache. Ab welchem Alter soll man die Jüngsten an die Technik heranführen? Und ab wann kann man sie auch unbetreut einige Zeit damit alleine lassen?
Vermutlich machen sich diese Gedanken nur sehr wenige Eltern oder für Kinder verantwortliche Personen. Doch ein langsames und behutsames Heranführen an das Thema ist wichtig, um schon Kindern die Möglichkeit zu geben, einen mündigen Umgang mit Computern zu erlernen.
Dabei sollten die Interessen des Kindes im Vordergrund stehen und nicht das Bedürfnis der Erwachsenen nach einigen Minuten Ruhe. Erfahrungsgemäss gilt das Alter von 4 Jahren als guter Zeitpunkt, um die ersten Schritte zu wagen. Diese sollten gemeinsam und betreut erfolgen. Auch eine Vereinbarung von festen Zeiten kann sinnvoll sein.
Computer sollten in erster Linie bei Kindern Interesse wecken und die Kreativität fördern. Und wenn lieber getobt oder im Wald gespielt wird, umso besser.
Mit IceFun steht ein Betriebssystem auf Basis von Debian GNU/Linux zur Verfügung, welches optimal auf die Bedürfnisse von Kindern konfiguriert wurde.
Bereits das ansprechend und liebevoll gestaltete Design macht Lust, das System zu entdecken. Und zu entdecken, gibt es Vieles. Einen guten Einstieb bieten die Lern- und Spielumgebungen GCompris, Tux Paint oder Tux Math.
Viele, oftmals bereits in Vergessenheit geratene Spieleklassiker sorgen für Kurzweil.
Für das Erlernen des 10-Finger-Schreibsystems kann Klavaro genutzt werden. Scratch, eToys und Laby laden zum Programmieren ein.
Wer gerne künstlerisch aktiv ist, kann mit MyPaint tolle Bilder zeichnen. Mithilfe von PhotoCollage lassen sich Bildkompositionen erstellen und mit PosteRazor können diese dann direkt in Posteigrösse auf einem regulären Drucker ausgedruckt werden. Dabei wird ein grosses Bild in viele kleinere Bilder unterteilt, welche abschliessend zusammengeklebt werden können.
Dank Tetzle lassen sich die selbst gemalten Motive gleich auch noch in ein Puzzle umwandeln, welches am Computer gelöst werden kann.
Mit LMMS ist darüber hinaus ein vollständiges Musikstudio enthalten, welches sich nach etwas Übung hervorragend auch von grösseren Kindern nutzen lässt und Piano Booster hilft dabei, das Klavierspielen zu erlernen.
IceFun kann ohne Risiko als Live-DVD ausprobiert werden und lässt sich bei Gefallen mithilfe des integrierten Installationsprogramms auf eine Festplatte übertragen.
Herunterladen kann man IceFun über die eigens dafür eingerichtete Homepage.
Wer ein vorinstalliertes Laptop sucht oder professionelle Hilfe bei der Einrichtung benötigt, wird bei Faircomputer fündig.
@Lioh Total schön gemacht. Ich gratuliere. Was mich am meisten begeistert ist, dass es da Bereiche gibt bei dem der Computer gar nicht im Mittelpunkt steht, sondern nur ein Mittel zum Zweck ist. Wenn man damit E-Piano Spielen lernen kann, dann ist das so etwas.
Ich habe heute mein neues Videobearbeitungstool 'vcut' incl. Artikel an euch geschickt. Ich würde mich freuen, wenn das auch etwas für SpaceFun oder IceFun wäre.
Hier noch ein Link zu einem sehr kritischer Artikel was Kinder, den Computer und die Hirnentwicklung angeht. Computer können Kindern irreparablen Schaden zufügen Aber ich denke mal, das weisst du auch und das macht es noch einmal wichtiger mit IceFun die richtige Mischung zu haben.
Schön und praktisch das es in der Linux-Welt direkt etwas für die Kinder gibt. Ein paar neugierige Fragen dazu:
In wieweit unterscheidet sich IceFun von anderen, recht ähnlichen, Projekten? Um mal ein paar Beispiele zu nennen: 1. Edubuntu - https://www.edubuntu.org/ 2. Debian Edu bzw. Skolelinux - https://www.skolelinux.de/en/ package list - https://blends.debian.org/edu/tasks/ 3. ubermix - https://ubermix.org/ 4. Escuelas Linux - https://escuelaslinux.sourceforge.io/english/
Welche weiteren spezifischen Vorteile, außer den vorinstallierten Apps, bringt eine solche Distro für Kinder bzw. was ist hier der entscheidene Faktor? Könnte man da nicht auch einfach eine Liste der wichtigsten Lern- und Bildungs-Apps für Linux zusammenstellen und diese würden dann ebenso auf jeder anderen Distro ganz genauso funktionieren?
Deine Frage ist durchaus berechtigt, hinterfragt aber letztendlich den Sinn von Linux Distributionen im Allgemeinen. Diese sind in letzter Konsequenz lediglich eine Vorauswahl bestimmter Pakete und das Anbieten dieser in einem Repository.
IceFun unterscheidet sich durch eine liebevolle Zusammenstellung und eine an die Bedürfnisse von Kindern angepasste Oberfläche. Soweit mir bekannt ist, bietet dies keines der genannten Projekte. Letztere richten sich überdies vornehmlich an die Nutzung im schulischen oder universitären Umfeld.