Interaktive Geschichten erstellen mit Twine

  Daniel Schär   Lesezeit: 3 Minuten

Interaktive Geschichten sind im Trend. Das Open-Source-Tool Twine ermöglicht einen einfachen Einstieg.

interaktive geschichten erstellen mit twine

Der Unterschied zwischen einer interaktiven und linearen Geschichte besteht darin, dass Leser zu einem gewissen Grad mitentscheiden können, wie die Geschichte verläuft. Mit anderen Worten, die Leserin hat eine gewisse Kontrolle darüber, womit sie als nächstes interagiert. An einem bestimmten Punkt in einer Geschichte kann man entscheiden, was der Protagonist tut oder sagt, z.B. "Ich drehe um und laufe weg" oder "Ich habe keine Angst und bleibe". Was früher in Druckform eher umständlich war, ist heute mit Hypertext relativ einfach zu bewerkstelligen. Alles was es dafür braucht, ist Kreativität, Fantasie, viel Zeit und ein gutes Tool, mit dem man effizient schreiben kann. Da Hypertexte sich stark verzweigen können, ist der Schreibaufwand hoch und man kann leicht den Überblick verlieren.

Da kommt Twine in Spiel. Dies ist ein Open-Source-Tool mit dem man Geschichten mit Hypertexten erstellen kann, indem man auf Links klickt. Ein grosser Teil von Twine ist darauf ausgerichtet, die Struktur eines Werks visuell darzustellen, so dass der Autor sieht, wie ihre Leser den Text lesen können. Mit Twine macht man nicht Point-and-Click Adventures oder 3D- Animationsspiele. Vielmehr entstehen die Bilder im Kopf und dies trainiert die Logik und regt die eigene Fantasie an.

Die Erstellung einer ist relativ simpel und kann in drei Schritte eingeteilt werden: Bei der ersten Box gibt man einen Titel ein, dann den Text und dann Verzweigungsmöglichkeiten als Links (mit [ [ ] ] formatiert), welche automatisch eine neue Box erstellen. Das Ganze sieht in einer einfachen Form dann so aus: 

Andreas Hedrich von der Initiative Creative Gaming in Hamburg der Gruppe brachte Lehrkräften das Tool Twine näher und berichtet darüber, wie er es mit Schüler:innen einsetzt. Auch die Pädagogische Hochschule Bern hat mit  storiesinderschule.ch eine Webseite ins Leben gerufen, die den Einsatz von Twine im Unterricht erklären und ermöglichen soll. Dort finden sich auch einige witzige Beispiele, die man als HTML-Datei herunterladen und lokal im Browser "spielen" kann. Um fertige Stories zu sammeln gibt es eine sogenannte TwineBox, wo man den Schülern mit einem PIN ermöglicht, diese dort abzuspeichern. Damit können alle Stories einer Gruppe (z.B. Klasse) an einem Ort gesammelt und von allen angeschaut werden.      

Twine 1 war nur als Desktop-Version für Linux und Windows erhältlich. Twine 2 gibt es einerseits als Online-Version und Offline-Version zum Download unter GitHub für Windows, macOS und Linux. 

Tags

Twine, Hypertext

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