Bereits 1994 kam Lioh das erste Mal mit Linux in Berührung, damals noch mit Slackware. Zahlreiche Disketten mussten gewechselt werden, und niemand konnte sicher sein, ob am Ende tatsächlich ein funktionierendes System herauskam. Besonders die Grafikkartentreiber sorgten regelmäßig für lange Bastelstunden, denn die passenden Konfigurationsdateien mussten noch eigenhändig erstellt werden. Eine automatische Hardwareerkennung, wie sie heute selbstverständlich ist, gab es damals nicht.
Aus Slackware wurde später S.u.S.E. Linux, das in den ersten Versionen als 'das deutsche Slackware' bekannt war. Im Kern handelte es sich um ein Slackware mit deutschsprachigem Installationsprogramm. In dieser Zeit traf sich Lioh mit Gleichgesinnten in Computerclubs zu Installationspartys. Der Aufwand war beachtlich: Tower-PC und Röhrenmonitor mussten mühsam transportiert werden, um gemeinsam an den Systemen zu tüfteln.
Schon früh engagierte sich Lioh in der Linux-Community und steuerte erste Pakete für die Desktopumgebung Xfce bei. Eine richtige Community gab es noch nicht. S.u.S.E. wurde in Boxen mit dicken Handbüchern verkauft und der Austausch fand in Foren und im IRC statt.
Als Künstlerin konnte Lioh sich ebenfalls einbringen und gestaltete das komplette Design mehrerer openSUSE-Versionen. Neben S.u.S.E. blieb sie auch Slackware treu und entwickelte darauf basierend ihre Linux-Distribution namens pocketlinux. Ergänzt hat sie diese um die eigens dafür geschaffene Desktopumgebung.
Lioh teilt ihr Wissen gerne im Linuxkurs und setzt auch dabei auf Slackware als Basis.
Für CentOS und Fedora entwarf sie Designs, paketierte und übernahm Übersetzungsarbeiten. Bei Ubuntu leitete sie viele Jahre die Schweizer Community und organisierte zahlreiche Events. Als Country Coordinator der FSFE baute sie zudem die Lokalgruppe Zürich auf.
Schon früh schrieb Lioh Artikel, etwa für das Portal ProLinux, das sie viele Jahre mit aktuellen Nachrichten und spannenden Themen rund um Linux begleitete. Als 2020 das Aus für die Plattform angekündigt wurde, nahm sie dies zum Anlass, GNU/Linux.ch zu gründen und setzte dabei von Beginn an auf gemeinschaftliches Engagement.
Inzwischen produziert Lioh verstärkt Videoformate und Podcasts, um auch neue Zielgruppen für Linux zu begeistern. Ergänzt wird ihr Engagement durch die eigene Distribution SpaceFun, die in verschiedenen Varianten erhältlich ist.
Über Spenden via PayPal freut sich Lioh sehr, um weiterhin Inhalte für die Community schaffen zu können.