Pomodorolm und Flowkeeper - Under Pressure

  Herbert Hertramph   Lesezeit: 2 Minuten  🗪 2 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Die 25-Minuten-Technik ist bekannt. Kleine Tools auf dem Desktop können gelegentlich hilfreich sein, sich an eine ungeliebte Arbeit zu begeben.

pomodorolm und flowkeeper - under pressure

Gelegentlich erwische ich mich dabei, eine ungeliebte Aufgabe aufzuschieben (z. B. Hausabrechnung). Prokrastination oder "Aufschieberitis" kennen viele von uns. Die "Tomaten-Eieruhr-Technik" kann ich solchen Fällen eine kleine Hilfe sein. Wunder darf man sich zwar nicht erwarten, aber ausprobieren kann man sie ja mal. Die grundsätzliche Idee ist, ein Pensum in klare Zyklen einzuteilen - mit "erzwungenen" Pausen. Beispielsweise

Drei Einheiten mit kurzer Pause: 25 Minuten konzentriert arbeiten, 5 Minuten Pause. Die vierte Einheit besteht aus 25 Minuten plus langer Pause (z. B. 15 Minuten). Die Zeiteinheiten sind keine Zauberformel - man kann auch 3 Einheiten mit 20 Minuten und 7 Minuten Pause machen usw. Dadurch bleibt man konzentriert etwa zwei Stunden bei einem Projekt, der Start wird erleichtert, da ein großes Vorhaben in "Häppchen" zerlegt wird und nicht mehr als hoher Berg vor dem geistigen Auge steht.

Pomodorolm - einfacher Timer

Eine von vielen Apps, die diese Methode recht gut und einfach auf dem Desktop umsetzt, ist "Pomodorolm". [1] Zeiteinheiten, Rundenanzahl usw. lassen sich individuell konfigurieren:

Dazu kommen eine Reihe von Themes und Einstellungen, die z. B. den Sound betreffen, der nach jedem Abschnitt eingespielt werden soll. Es müssen nicht die dezenten Glockentöne sein - man kann auch sein Lieblingsmusikstück einspielen (etwa "Queen - Under Pressure"):

Man muss nicht die "große" Uhr auf dem Desktop anzeigen. Alternativ kann man Meldungen via Desktop-Benachrichtigungen einstellen oder die Anzeige in den Tray-/Leistenbereich verbannen.

Nützlich ist, dass man wählen kann, ob der Folge-Abschnitt - z. B. eine Pause - automatisch starten oder erst nach manuellem Eingriff beginnen soll. Gelegentlich ist man nach 25 Minuten gerade "im Flow" und möchte sich nicht unterbrechen lassen - auch in diesem Fall hätte das Tool sein Ziel erreicht: Man hat endlich mit der Arbeit begonnen, die schon seit drei Tagen auf der To-do-Liste steht.

Flowkeeper: Wenn man mehr möchte.

Wer mehr möchte, der kann sich Flowkeeper anschauen. [2] Die Prinzipien sind ähnlich wie beim vorangegangenen Tool, aber hier kann man auch eine kleine To-do-Liste mit unterschiedlichen Aufgaben erzeugen:

Weitere kleine Funktionen: anzeigen von Statistiken, Export der Daten, Erstellen einfacher Reports - alles nicht sehr umfangreich wie bei einer "richtigen" Zeiterfassung, kann aber trotzdem nützlich sein.

Sofern man über die nötigen Programmierkenntnisse verfügt, kann man Flowkeeper noch deutlich erweitern und zum Beispiel einzelne Ereignisse mit der Ausführung eines Programms oder eines Skripts verknüpfen:

Für Intensiv-Nutzer kann auch die umfangreiche Liste an Tastatur-Kürzel interessant sein:

Für den raschen und unkomplizierten Einsatz im Alltag gefällt mir Pomodorolm sehr gut. Es hat keine Lernkurve und tut, was es soll. Wer aber vielleicht eine Kombi für seine Zeiterfassung benötigt oder allgemein umfangreichere Listen abzuarbeiten hat, für den kann sich die Beschäftigung mit Flowkeeper lohnen.

Quellen:

[1] https://github.com/vjousse/pomodorolm
[2] https://flowkeeper.org

Tags

zeitmanagement, Pomodoro

Dante
Geschrieben von Dante am 7. Juni 2025 um 13:45

Mein persönlicher Favorit ist Super Productivity http://super-productivity.com/, eine Kombination aus Todo-Liste mit Priorisierung und Pomodoro-Timer. Zudem lassen sich Aufgaben aus einem CalDAV-Kalender hinzufügen. Synchronisation zwischen Geräten ist möglich, aber etwas buggy.

Work
Geschrieben von Work am 7. Juni 2025 um 17:49

Ich nutze auf Arbeit Workrave. Eine Alternative dazu konnte ich bei Linux noch nicht finden. Das Killerfeature für mich ist, dass es den Timer pausiert, wenn ich am Rechner nicht aktiv bin. Pomodorolm läuft hier einfach durch. Falls ich den Rechner verlasse und anschließend wiederkomme, ist es schon passiert, dass die Pause aktiv ist. Klingt jetzt erstmal nicht so schlimm, aber das unterstützt die Prokrastination. Da ich ja dann wieder Pause machen will, wenn sie angezeigt wird. Ich denke beim Verlassen des Rechners nicht daran, den Timer zu stoppen.