Captain it's Wednesday - Folge 099 - Fernwartung

  Ralf Hersel   Lesezeit: 7 Minuten  🗪 8 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Folge 099 des CIW Podcasts. Welche Lösungen gibt es für den Remotezugriff auf Linux Rechner?

captain it's wednesday - folge 099 - fernwartung

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Shownotes

CIW - Folge 099 - 14.08.2024 - Fernwartung

  • Wir begrüssen alle Familiensupporter zur Folge 99 von "Captain it's Wednesday", dem Podcast über Freie Software und Freie Gesellschaft von GNU/Linux.ch, aufgenommen am 12. August von Christian Müller-Zieroth und Ralf Hersel. In dieser Folge sprechen wir über Fernwartung.

Hausmitteilungen

  • Sommerloch

Thema: Fernwartung

  • Zweck: generell Zugriff auf entfernte Rechner:
    • Serverzugriff
    • Media streamen
    • Wartung
    • Support
  • Arten
    • lokal (im eigenen LAN/WLAN)
    • extern (direkt oder über eine Relay-Station)
  • Protokolle
    • RDP, VNC, SPICE, SSH, and HTTP(S), NX
  • Lösungen
    • Teamviewer, AnyDesk (proprietär)
    • RustDesk (funktioniert nicht, falls der Ziel-Rechner Wayland fährt)
    • X2Go (Liohs Video bei GNU/Linux.ch am 9. August 2024)
    • Viele RDP/VNC Clients: Remmina, GNOME Connections, KRDC, TigerVNC, afreeRDP
    • KVM (keyboard video mouse) over IP
    • Ich kenne bisher keine Lösung, die Wayland auf dem Remote-Rechner unterstützt. Ein Umweg ist, dass sich die Person am Remote-Rechner mit einer X-Session anmeldet. Wayland auf dem Client-Rechner ist hingegen kein Problem.
  • RustDesk
    • Freie Software für die grafische Fernsteuerung von Computern. Der RustDesk Client ist für Windows, macOS, Linux, iOS, Android und als Web-Client verfügbar. Clients und Server (Community Version) stehen unter der AGPL 3.0 Lizenz.

      RustDesk hat den Anspruch, eine einfache Alternative für Fernwartungssoftware wie Teamviewer oder AnyDesk zu sein. Damit stellt RustDesk eine der wenigen Open-Source-Lösungen in diesem Bereich dar, welche ohne Zusatzlösungen wie VPNs oder Portweiterleitungen hinter Firewalls oder NATs funktioniert.

      Die Remote-Desktop-Software ist sofort einsatzbereit und muss nicht konfiguriert werden. Die Datenübertragung ist Ende-zu-Ende verschlüsselt. Man kann die öffentlichen RustDesk Rendezvous-/Relay-Server nutzen oder den Relay-Server hosten lassen oder selbst hosten.

  • PiKVM
    • Ein externes Gerät, mit dem man jeden Computer steuern kann, der über eine USB-Schnittstelle verfügt und ein Video-Signal via HDMI ausgeben kann.
    • Es besteht aus einem Raspberry PI und etwas Hardware drum herum.
    • Man verbindet PiKVM mit dem zu steuernden Rechner via USB und HDMI und hängt es mithilfe von WLAN oder LAN in ein Netzwerk, auf das der Rechner, welcher steuern soll, Zugriff hat. Außerdem braucht man auch noch ein USB-Kabel für die Stromversorgung.
    • PiKVM baut ein Webinterface auf, in welchem man den Bildschirm des zu steuernden Rechners sehen und den Rechner per Maus und Tastatur steuern kann.
    • PiKVM kann eine Reihe an USB-Geräten emulieren. Dazu zählen Maus, Tastatur, Massenspeicher, CD-Laufwerke oder auch Serial-Kabel.
    • Es gibt verschiedene Varianten. Einen Vergleich findet man auf GitHub (Link: Siehe unten). Es gibt zwei große, fertig kaufbare Varianten, aber auch eine A3-Version, z. B. von Geekworm (Link: Siehe unten). Zusammen mit einem Raspberry PI 4 bekommt man dadurch, im Gegensatz zu den großen Varianten, eine relativ günstige Version von PiKVM.

Links

Outro

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Tags

Podcast, CIW, Captain

Christian Müller-Zieroth
Geschrieben von Christian Müller-Zieroth am 14. August 2024 um 22:01

Ich höre gerade mal rein und natürlich meinte ich nicht die Micro-USB-Schnittstelle, sondern die Typ-C-Schnittstelle am RPI 4, denn der 4er hat gar keine Micro-USB-Schnittstelle. Ich bin bei den Aufnahmen immernoch ein bisschen nervös...

Bärbel
Geschrieben von Bärbel am 14. August 2024 um 23:23

Laut Dokumentation unterstützt RustDesk Wayland experimentell seit Version 1.2.0.

Stefan
Geschrieben von Stefan am 15. August 2024 um 16:48

Hallo Ralf und Co.

Ganz kurz ein paar Kommentare und Infos: 1) VNC geht auch mit Wayland -> https://github.com/any1/wayvnc Für wlroot basierte Compositor. Bei neuestem RaspiOS auch schon standardmäßig integriert. Es gibt auch Gnome/Mutter basierte Wayland/VNC Lösungen - https://wiki.gnome.org/Projects/Mutter/RemoteDesktop 2) " .. der Display-Server von Wayland" -- "den" gibt es so (alleinstehend wie be Xorg) ja gar nicht. Diese Funktion ist intergraler Bestandteil des Compositors, der (leider) sehr mit der Desktop Umgebung verbandelt ist. Daher auch bei 1) die Unterscheidung(en) 3) Ist mit der Formulierung: "Rechtliche Frage beim Streamen des Bildschirminhalts" denn "juristisch" gemeint oder "Berechtigungs-Frage" oder doch einfach nur "Sicherheitsaspekt-Frage" gemeint. Das erste ja wohl nicht - oder ;-) ? 4) RustDesk arbeitet wohl an einer Lösung für Wayland bzw hat seit version 1.2.0 "experimentelle" Unterstützung dafür -> https://rustdesk.com/docs/en/client/linux/

Michel
Geschrieben von Michel am 16. August 2024 um 14:49

Ich nutze schon eine weile RDP für die Verbindung mit Wayland. Gibt dafür auch einen Artikel von 2021 dafür. https://gnulinux.ch/rdp-zugriff-auf-gnome-mit-wayland

Übrigens, eigentlich für Spiele gedacht, könnte man auch den Sunnshine server und den Moonlight client verwende.

Daniel S.
Geschrieben von Daniel S. am 19. August 2024 um 14:50

Mir fehlt noch: https://meshcentral.com/ ein.

devzero
Geschrieben von devzero am 20. August 2024 um 09:40

Ich nutze Rustdesk unter Manjaro auf Wayland und Plasma, das geht bei mir schon seit längeren. Einzig beim Loginscreen kanns ggf zu Problemen kommen, (falls nicht eh schon gefixt) ansonsten für das besprochene Szenario gehts schon. Btw bin ich schon auf den pikvm Podcast gespannt, ob ihr auch ins EDID Problem gestoßen seid bzw bei Dell PCs gibts auch Probleme mit USB Images/ISOs.

Lars
Geschrieben von Lars am 21. August 2024 um 10:52

Ich verwende für den Remotezugriff auf meinen Server ShellInABox. Das mag unsicher sein, allerdings brauche ich auf dem Client Rechner nichts außer einem Browser. https (let's encrypt) und kein Default-Port versteht sich von selbst. Terminal reicht mir voll und ganz. Geht sogar vom Handy.

Reiner Klenk
Geschrieben von Reiner Klenk am 25. August 2024 um 14:17

Bei aktuellen Gnome Versionen funktioniert gnome-remote-desktop via RDP bestens, gerade mit Wayland. Man kann sich zu einer laufenden Sitzung verbinden, entweder den Remote Bildschirm spiegeln oder einen Bildschirm hinzufügen. Letzteres ist praktisch wenn man ein Tablet lokal als zweiten Bildschrim verwenden will. Wenn noch keine Sitzung läuft kann man eine neue starten, dafür wird ein anderer Port verwendet. Ton kann man auch übertragen. Latenz ist gering. Das ganze ist gut in Gnome integriert, taucht in den Einstellungen auf etc.