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Shownotes
CIW - Folge 105 - 25.09.2024 - Toleranz
Wir begrüssen alle Hörer und Hörerinnen zur Folge 105 von "Captain it's Wednesday", dem Podcast über Freie Software und Freie Gesellschaft von GNU/Linux.ch, aufgenommen am 23. September von Christian Müller-Zieroth und Ralf Hersel. In dieser Folge sprechen wir darüber, wie man mit anderen Überzeugungen umgeht.
Hausmitteilungen
- Unser Invidious-Router (https://video.fosswelt.org/) funktioniert nicht mehr. Grund dafür ist, dass Google die API zu den Youtube-Videos dicht gemacht hat. Wir halten euch über die Entwicklung auf dem Laufenden.
- Hack the Promise am Samstag mit Lioh und Ralf in Basel
Thema: Toleranz
Definitionen
Toleranz, auch Duldsamkeit, bezeichnet ein Gewährenlassen und Geltenlassen anderer oder fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Umgangssprachlich meint man damit häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung, die aber über den eigentlichen Begriff („Duldung“) hinausgeht. Toleranz bezieht sich auf die Fähigkeit, Meinungen, Praktiken oder Verhaltensweisen zu ertragen, die von den eigenen abweichen.Ein Beispiel für Toleranz könnte in einer Diskussion über politische Meinungen gefunden werden. Man könnte stark anderer Meinung sein als der Diskussionspartner, aber dennoch dessen Recht anerkennen, seine Meinung zu haben und auszudrücken, selbst wenn sie im Widerspruch zu den eigenen Ansichten steht.
Toleranz versus Akzeptanz versus Respekt
Akzeptanz und Toleranz sind zwei Begriffe, die im alltäglichen Gebrauch gerne als Synonyme eingesetzt werden. Doch betrachten wir die beiden Worte einmal genauer, dann stellen wir fest, dass doch eine große Lücke dazwischen klafft. Dann nämlich ist Toleranz eher „Gleichgültigkeit“ oder sogar „Überheblichkeit“.Akzeptanz ist ein fundamentales Konzept in unserer Gesellschaft und in unseren persönlichen Beziehungen. Im Grunde genommen ist es die Fähigkeit, die Realität anzuerkennen und zu akzeptieren, wie sie ist – sei es ein Umstand, eine Situation oder eine Person. Es ist die Fähigkeit, die Unterschiede und Einzigartigkeiten in anderen anzuerkennen und zu schätzen, ohne sie ändern oder manipulieren zu wollen.
Ein einfaches Beispiel für Akzeptanz könnte eine Mutter sein, die die berufliche Wahl ihres Kindes akzeptiert. Unabhängig von ihren persönlichen Glaubenssystemen oder Vorstellungen akzeptiert und respektiert sie die Wahl ihres Kindes und bietet uneingeschränkte Liebe und Unterstützung.
Respekt ist das Gefühl der Bewunderung für jemanden oder etwas, das auf ihren bzw. seinen Eigenschaften, Fähigkeiten oder Leistungen basiert. Es kann auch die Achtung der Rechte, der Würde und der Autonomie anderer Menschen einschließen. Respekt beinhaltet, den Wert und die Einzigartigkeit jeder Person zu erkennen und zu würdigen.
Ein Beispiel für Respekt könnte sein, dass man die Entscheidung eines Freundes anerkennt und würdigt, einen bestimmten Karriereweg einzuschlagen, auch wenn man persönlich einen anderen Weg bevorzugt hätte.
Dann jedoch bleibt die Frage offen, warum wir immer so sehr darauf bedacht sind, tolerant zu sein, wo wir uns doch eigentlich eher in Akzeptanz üben sollten.
Negiert das Wegschauen.
- Es geht bei Intoleranz hauptsächlich darum, dass Leute wegschauen.
- In unserer Geschichte wurde oft weggeschaut.
- Man kann gar nicht alles überblicken.
- Man muss aber motiviert bleiben, alles überblicken zu können.
- Es geht immer darum, wo man herkommt, und man muss wissen, dass man dafür, wo man herkommt, erst mal nichts kann. Nur weil man in Deutschland geboren und deshalb gegenüber anderen Leuten besser gestellt ist, heißt das nicht, dass man etwas gekonnt hat.
Die genetische Toleranz von Christian
- Ich war mal gehbehindert.
- Ich bin Ausländer.
- Ich war mal Außenseiter.
- Mein Umfeld bot mir die Möglichkeit, Einblicke in Felder zu bekommen, die jemand anderes nicht sehen kann.
Die globale Toleranz
Wenn es um Toleranz geht, geht es meistens auch um Nachhaltigkeit, da wir in eingefahrenen Strukturen leben.
Veränderung ist die neue Stetigkeit
Viele wollen Veränderung, sich aber nicht selbst verändern. Manche sagen, dass die Industrie erst damit anfangen muss, damit sie dann nachziehen können.
Die Industrie macht sehr viel und die Menschen, vor allem die Kapitalisten, werden resignieren, weil es einfach günstiger ist, nachhaltiger und dadurch toleranter zu sein.
Verschiedene Projekte der Industrie helfen dabei, sich nicht in bestimmte Situationen hineinversetzen zu müssen, weil jeder auf dem gleichen Level sein kann.
Preiswerte Massenbeförderung
Links
Outro
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Ich finde es gut, dass ihr auch immer mal solche gesellschaftlichen Themen besprecht. und das auch etwas gesellschaftlich breiter aufzieht, als nur das Thema tolerante oder respektvolle Kommentare abzugeben im Internet. Die sichtweise von Tesla mit der Elektromobilität finde ich auch sehr interessant, allerdings finde ich die Person Elon Musk etwas schwierig, weil zum Beispiel sein Umgang mit X weder besonders tolerant und noch respektvoll ist. Insofern muss man da vielleicht doch etwas unterscheiden.
Naja, ob Akzeptanz auch respektieren bedeuten muss, ist eine Deutung die wohl kaum als Allgemeingültig betrachtet werden kann. Auch die Deutungen auf uni.de sind nicht strigent. Für Wikipedia wird die Deutung von Toleranz als Beispiel genommen, dass dort aber auch Akzeptanz für einen Zwang stehen kann wird ausgelassen.
Grundsätzlich finde ich solche Diskussionen um Begrifflichkeiten fragwürdig. Was soll es bringen?
Eigentlich müsste man darüber diskutieren wie Toleranz oder Akzeptanz gesellschaftlich gelebt wird. Im gegensatz zur Akzeptanz hat Toleranz dabei den Vorteil das es darauf abspielt, dass man etwas ablehnt und trotzdem damit umgeht. Bei Akzeptanz gibt es diesen Punkt nicht. Bei Akzeptanz kann jeder entscheiden was er gut findet. In dem Wort steckt keine Bedeutung die aussagt, das man etwas was man ablehnt akzeptieren sollte. Oder wie es auf der verlinkten Seite gesagt wird "sie ist einfach da oder nicht" - eben. Und wenn sie nicht da ist, kann man sie nicht erzwingen. Über Toleranz muss sich jeder jeden Tag Gedanken machen - oder sollte es zumindest und es gibt sie in vielen Abstufungen. Zudem hat sie den Vorteil das sie "passiv" ist, du musst nur das andere ertragen, akzeptieren ist aktiv du sollst das andere schätzen.
Ich finde die Beispiele für Toleranz auch seltsam, wie gesagt es geht dabei um das "Geltenlassen anderer oder fremder Überzeugungen". Und ob man Toleranz als "gleichgültig" interpretiert ist fragwürdig. Es geht darum das ihr einen Spiesser mit Gartenzwergen, einen BMW-Türken, einen Trumpanhänger oder einen CDU Atomkraftfreund toleriert. Deren Meinung aktzeptieren würde ich nicht, aber ich kann sie tolerieren und dadurch versuchen zu verstehen nur so ist ein miteinander möglich. aber es ist nicht einfach nur gleichgültig sein.
Ich habe nicht im Internet recherchiert, sondern lediglich euren Podcast gehört.
Ich finde, Toleranz ist bei euch zu schlecht weggekommen. Es gibt meist zwei Seiten, und egal, wie ich mich verhalte, es wird immer jemanden geben, der das nicht gut findet. Dulden schließt in meinen Augen nicht aus, andere Meinungen/Verhaltensweisen zu respektieren (sie als gleichberechtigt anzuerkennen). Im Gegenteil, Respekt ist in meinen Augen eine Voraussetzung.
Auf einem Grundstück befindet sich auf der Nordseite eine Hecke, die dem Nachbarn auf dessen Südseite viel Licht nimmt. Obwohl der Grundstücksbesitzer diese Hecke mag, hat er akzeptiert, dass sie für seinen Nachbarn mehr Nachteile als ihm selbst Vorteile bringt. Aus diesem Grund hat er beschlossen, die Hecke zu entfernen. Akzeptanz: Man nimmt die Situation an und handelt bewusst.
Auf der Südseite des Grundstücks gibt es ebenfalls eine Hecke, die im eigenen Garten viel Licht nimmt. Diese gehört den Nachbarn auf der anderen Seite. Sie möchten diese Hecke jedoch behalten. Der Grundstücksbesitzer respektiert und toleriert ihre Entscheidung, auch wenn er persönlich Nachteile dadurch hat. Es ist ihm wichtig, weiterhin in Harmonie mit den Nachbarn zu leben. Toleranz: Man duldet eine Entscheidung, auch wenn man nicht damit übereinstimmt.
Bewunderung geht in meinen Augen einen Schritt weiter als Respekt. Sie gilt für Außergewöhnliches.
Vielen Dank für eure Kommentare. Ich spreche gerne Dinge an, über die man sonst nicht so redet, und freue mich immer, wenn ich jemanden zum Nachdenken bringe. Und die Kommentare zeigen, dass sogar nicht nur darüber nachgedacht wurde, sondern auch reflektiert und dokumentiert. Vielleicht waren die Themen im Podcast nicht unbedingt die Idealisten, aber ich sehe einen Podcast immer als eine Momentaufnahme. Man ist im Hier und Jetzt und unterhält sich über ein Thema. Man könnte sagen, die Aufnahme ist aus dem Leben gegriffen. Natürlich mit ein bisschen Vorbereitung. Aber wer weiß, vielleicht hätte sich die Folge ganz anders angehört, wenn wir sie zu einem anderen Zeitpunkt und unter anderen Umständen aufgenommen hätten.