Für ein optimales Hörerlebnis empfehlen wir, eine Podcatcher-App zu verwenden. Zum Beispiel:
- AntennaPod (Android)
- gPodder (Desktop)
- GNOME-Podcast (GNOME-Desktop)
- Kast (KDE-Desktop)
- PodPhoenix (Ubuntu-Touch)
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Shownotes
CIW - Folge 144 - 16.07.2025 - Musik
- Wir begrüssen alle mit und an den Hörgeräten zur Folge 144 von "Captain it's Wednesday", dem Podcast über Freie Software und Freie Gesellschaft, aufgenommen am 14. Juli von Joël Schurter und Ralf Hersel. In dieser Folge sprechen wir über die Verwaltung und die Wiedergabe von Musik auf unseren Geräten.
Hausmitteilungen
- E-Mail-Benachrichtigung für Redakteure über neue Kommentare zu ihren Artikeln.
Thema: Musik
Über das Thema Musik haben wir zuletzt im Mai 2021 gesprochen. Daher dachten wir, dass eine Neuauflage des Themas für euch interessant ist. Es geht um unsere Hardware, Software, Erfahrungen, zu Hause und unterwegs.
Ausrüstung
Ralf
Zuhause liefert ein Raspi4 die Musik per USB-Kabel direkt an meine Nubert nuPro XS-6000 RC Aktivlautsprecher. Darüber höre ich Radio, meine Musikkonserven und Spotify. Wie das geht, erzähle ich später. Ich habe zwei Tipps für euch: Aktivlautsprecher kann ich wärmstens empfehlen, weil die Chassis und die Verstärker besser aufeinander abgestimmt sind als bei getrennten Geräten. Vom höheren Preis sollte man sich nicht abschrecken lassen, weil man die Kosten für einen separaten Verstärker spart. Das USB-Kabel zur Verbindung vom Raspi zu den Lautsprechern sollte erstklassig sein; ansonsten sind unliebsame Überraschungen wahrscheinlich.
Ergänzt wird das Setup durch zwei ohrumschliessende Kopfhörer. Für Hifi verwende ich einen Sony MDR-1A und für Studioarbeiten den Beyerdynamic DT-770 Pro/80 Ohm. Bei Thomann ist das seit Jahren der Topseller, wenn es um Studiokopfhörer geht.
Unterwegs kommt die Musik natürlich von meinem Handy, einem Fairphone 5 mit /e/OS als Google-befreites Betriebssystem. Vor dem Fairphone hatten meine Handys einen Klinkenanschluss für Ohr- bzw. Kopfhörer. Damals habe ich die mitgelieferten Billigdinger gegen einen Shure SE215 Pro CL ausgetauscht. Die haben einen tollen Klang, sind aber super fummelig beim Anlegen. Da die Shure In-Ears nicht alt waren, wollte ich sie mit dem Fairphone weiterverwenden. Dazu habe ich mir einen Klinke-zu-USB-C-Adapter gekauft. Das Hörerlebnis war aufgrund des Rauschens enttäuschend. Das muss nicht sein, wie andere berichten. Hier lohnt es sich, einen hochwertigen Adapter zu kaufen.
Die Shure In-Ears habe ich gegen Bluetooth In-Ears von JBL ausgetauscht. Die JBL Live Pro 2 True Wireless kann ich nicht empfehlen, weil sie alle paar Minuten einsekündige Aussetzer haben. Daran haben auch zwei Firmware-Updates nichts geändert. Letzten Samstag habe ich sie nach eineinhalb Jahren im Rahmen der Garantie gegen den Kaufpreis zurückgegeben. Stattdessen verwende ich nun die In-Ears Sony WF-C710N in glasblau. Es ist noch zu früh, um ein Urteil darüber abgeben zu können. Bisher bin ich zufrieden. Die Konfiguration der Touch-Steuerungen könnte etwas besser sein: wer will schon viermal Tippen um die Lautstärke zu verändern.
Joël
Zuhause höre ich entweder wie auch unterwegs, mit Handy und In-Ear-Kopfhörer, meist über Spotify oder aber, wenn ich am PC bin, über YouTube oder Spotify mit meinen Beyerdynamic DT-770 Pro/32 Ohm. Diese haben einen eher flachen Klang, aber mit entsprechenden Einstellungen am digitalen Equaliser in den jeweiligen Musik-Clients bieten sie trotzdem ein gutes Hörerlebnis. Theoretisch habe ich noch zwei Lautsprecher, diese sind trotz ziemlich guter Qualität aktuell nicht in mein Setup eingebaut, da ich es nicht gleich mit meinen neuen Nachbarn anlegen will.
Unterwegs höre ich meine Musik mit meinem Samsung Galaxy A53 und den Soundcore Liberty 3 Pro. Diese liefern aus meiner Laien-Sicht einen sehr guten Klang, haben jedoch auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel und die Akkus sind entsprechend auch nicht mehr die besten.
In den meisten Fällen kommt meine Musik von Spotify, ein seltenes Mal auch von anderen Playern.
Auf der Arbeit höre ich entweder im Auto das normale Radio oder aber mit meinem Handy auf meinem Bluetooth-Gehörschutz des Typs IsoTunes Pro Aware. Diese sind eher leise und bieten insgesamt ein eher mässiges Klangbild, aber für Podcasts ist es absolut ausreichend – der Fokus liegt ja auch nicht beim Sound.
Verwaltung
Ralf
Ich höre viel Radio und Podcasts, aber immer seltener Musik aus meiner eigenen Sammlung oder von Spotify. Wenn wir von "Verwaltung" sprechen, geht es um die Ablage und Organisation der eigenen Musiksammlung. Dafür verwende ich seit jeher Rhythmbox. Diese Anwendung aus der GNOME-Kiste verwendet als Datenbank und für die Playlisten zwei XML-Dateien im Ordner: home/.local/share/rhythmbox. Diese lassen sich prima über Nextcloud auf alle Geräte synchronisieren. Da Rhythmbox die Ablage der Musik auf externen Speichermedien unterstützt, liegen meine Musikdateien auf dem oben erwähnten Raspi4, damit alle Geräte im Haus darauf zugreifen können. Durch die Nextcloud-Synchronisation wissen sie, was wo liegt.
Joël
In diesem Punkt bin ich leider ein quasi reiner Spotify-Gefangener. Bis vor einigen Jahren habe ich meine Musik von YouTube geraubt und auf meinem Handy in Ordnern nach Genre sortiert, mittlerweile ist diese Sammlung schon sehr verstaubt und kommt kaum noch ans Tageslicht.
Anwendungen und Apps
Ralf
Wie ich Rhythmbox verwende, habe ich bereits erklärt. Auf dem Raspi übernimmt der Music Player Daemon MPD die Verwaltung. Zur Fernsteuerung der Musikwiedergabe verwende ich auf den mobilen Geräten die App M.A.L.P. Auf dem Desktop übernimmt Ymuse diese Aufgabe. Um Spotify auf der heimischen Anlage zum Klingen zu bringen, verwende ich Raspotify. Diese Software erlaubt es, aus der Spotify-App die Musikauswahl und Wiedergabe auf dem Raspi zu steuern.
Da ich Gitarre spiele, kommt bei mir der proprietäre Service Ultimate Guitar zum Einsatz. Dort findet man die Noten für Gitarrenstücke und kann sich die Titel auch anhören. Auf dem Handy verwende ich vier Apps, die im Zusammenhang mit Musik stehen:
- Fossify Music - als Player für Musik, die auf dem Handy gespeichert ist
- RadioDroid - als Radio-Player der Radio Browser als Quelle verwendet
- M.A.L.P. - zur Fernsteuerung von MPD auf dem Raspi
- Spotify
Als Musik-Player habe ich bis vor Kurzem die Standard-App von /e/OS verwendet. Dabei handelt es sich um Eleven aus der LineageOS-Sammlung. Der Player ist nicht schlecht, leidet jedoch unter der fehlenden Suchfunktion. Den Nachfolger Twelve habe ich nicht getestet, sondern auf die Tipps unserer Community gehört. Jetzt verwende ich den Musik-Player aus der Fossify-Sammlung, einem Fork der Simple Mobile Apps.
Joël
Wie schon gesagt, meistens kommt Spotify zum Einsatz, RadioDroid ist auch noch zur Stelle, aber kommt meist nur zur vollen Stunde für die News zum Einsatz, oder wenn mir meine Spotify-Playlisten auf den Sender gehen ;)
Für YouTube Music hatte ich zeitweise RiMusic auf Android genutzt, aber da haben mir die Restriktionen durch ein fehlendes Abo den Spass geraubt, zudem die App auch sehr langsam ist.
Outro
- Euer Feedback ist uns wichtig. Ihr könnt uns über Matrix, Mastodon oder per E-Mail erreichen. Die Adressen findet ihr auf unserer Webseite.
- GNU/Linux.ch ist ein Magazin, in dem die Community für die Community interessante Artikel erstellt und im Podcast darüber diskutiert. Helft mit, die Infos für die Community zu bereichern. Wie das geht, erfahrt ihr hier.
Quellen
- Alle Links findet ihr im Text
Zum Thema Inear Kopfhörer:
Ich habe, weil Inear Kopfhörer bei mir nie gut passen, beim Hörgeräteakustiker passende "Ohrstöpsel" für meine Inears von Teufel anfertigen lassen. Die sitzen perfekt.
Vielen Dank für diesen guten Hinweis. Bei meinen letzten JBL-InEars passte keiner der mitgelieferten Stöpsel. Ich musste lange in der Stöpsel-Schublade suchen, bis ich passende fand. Bei meinen neuen Sony-InEars passen die mittleren Stöpsel gut. Dass man sich beim Hörgeräteakustiker Passende machen lassen kann, war mir neu und ist zu begrüssen.
RE: "Musik verwalten und abspielen"
Ein für diese beide Dinge unterschätztes und wegen dem DJ-Aspekt oftmals missverstandendes Open Source Programm ist Mixxx https://mixxx.org/ Es gibt sowohl eine anspruchsvolle Playlisten-Verwaltung mit Such- und Sortierfunktionen, die Metadaten mit MusicBrainz abgleichen kann, als auch die Möglichkeit seine Songs automatisiert abspielen zu lassen. Mixxx kümmert sich nicht nur um saubere Übergänge zwischen den Liedern, sondern kann auch Musikbibliotheken mit Hilfe der eingebauten Erkennung von BPM (Geschwindigkeit) & Key (Grundton/Tonart) harmonisch sortieren. Wer es ausprobieren möchte, findet Mixxx auf Flathub als Flatpak.
Re: MPD
MPD habe ich auch auch mit M.A.L.P, ist super aber das läuft dann nur im lokalen Netzwerk ohne die Möglichkeit der Mitnahme der flac/mp3/ogg/younameit-Dateien. Ich verwende jetzt schon längere Zeit Jellyfin (eigentlich für die Filmsammlung) und habe dort den gleichen MPD-Musikordner eingebunden. In Kombination mit Finamp ist das echt „gold“, denn Finamp hat eine Offline-Mode, d. h. es kopiert die Lieblingsplatten, die man gerade intensiv hört auf das Smartphone und dann ist man unterwegs unabhängig vom Netz.
Für die Konfiguration der Soundcore Lautsprecher (Liberty 3pro und 4 NC) benutze ich die APP gadgetbridge. Diese ist über fdroid erhältlich.