Environment Variablen für Anwendungen
Do, 16. März 2023, Lioh Möller
Es gibt immer wieder Fälle, in denen es notwendig sein kann, Umgebungsvariablen für einzelne Anwendungen zu definieren. Wer beispielsweise KDE Plasma im Wayland Modus mit Fractional Scaling auf einem HiDPI Display nutzt, und der Anwendung die Skalierung überlässt, stellt möglicherweise fest, dass in einigen Applikationen die Icons zu klein dargestellt werden.
Die Skalierung von Qt Anwendungen kann dabei mit der Variable QT_AUTO_SCREEN_SCALE_FACTOR gesteuert werden. Ruft man zum Beispiel vlc aus der Kommandozeile unter voraus gestellter Angabe der Variable auf, wird die Einstellung unmittelbar angewendet:
QT_AUTO_SCREEN_SCALE_FACTOR=1 vlc
Möchte man jedoch die grafische Applikationen mithilfe des Launchers der Desktopoberfläche starten, kann zunächst eine benutzerspezifische Kopie des .desktop Files erstellt werden:
cp /usr/share/applications/vlc.desktop ~/.local/share/applications/
Diese Datei kann daraufhin bearbeitet werden:
vi ~/.local/share/applications/vlc.desktop
Zur Angabe der Umgebungsvariable muss der Exec= Parameter angepasst werden.
Aus:
Exec=/usr/bin/vlc --started-from-file %U
wird:
Exec=env QT_AUTO_SCREEN_SCALE_FACTOR=1 /usr/bin/vlc --started-from-file %U
Auf diese Weise lassen sich einzelne grafische Applikationen individuell steuern. So verweigert beispielsweise VMware Workstation auf einem reinen Wayland System den Start, sofern nicht die Umgebungsvariable GDK_BACKEND=x11,wayland definiert wurde.