Ephraims Wochenrückblick: KW 41, 2025

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In KW 41 war in der FOSS-Welt eine ganze Menge los. Von Blender 5.0 Beta über Ubuntu und Element X bis hin zu Linux Mint.

ephraims wochenrückblick: kw 41, 2025

Blender: Am 8. Oktober (Mittwoch) ist Blender 5.0 in der Beta-Version erschienen. Ab jetzt werden keine neuen Funktionen mehr hinzugefügt, stattdessen liegt der Fokus auf dem Fixen von Bugs. Die Neuerungen der neuen Version sind wirklich gigantisch (freut mich immer wieder zu sehen, welchen Stand Blender mittlerweile hat). Entsprechend hier eine kleine Auswahl der Änderungen, alle anderen lassen sich in den gut strukturierten, aber sehr ausführlichen, Release-Notes (auf Englisch) nachlesen.

Blender 5.0 beim Start mit dem neuen Splash-Screen

  • Mit dem Storyboarding gibt es jetzt ein neues vorgeschlagenes Preset beim Öffnen von Blender. Storyboarding ist der Schritt bei der Filmerstellung, bei dem jede Szene grob gezeichnet wird, um einen ersten Eindruck von der Idee zu bekommen. Die Tools dort basieren auf Grease Pencil, aber natürlich gibt es noch einige Anpassungen.
  • Die UI wurde deutlich verbessert und auch Nodes sehen teilweise anders aus. Linux-User dürfen sich auf die Verwendung von ~/ statt des vollen Pfades im Header freuen.
  • Es gibt jetzt ein mitgeliefertes Skelett als Asset.
  • Der Timeline-Editor (dieser war beim ersten Öffnen von Blender immer unten zu finden) wurde entfernt und durch den Dope-Sheet-Editor ersetzt, da dieser bereits früher die gleichen und noch mehr Möglichkeiten bot.
  • HDR (High Dynamic Range) Farben können jetzt von Blender angezeigt werden. Unter Linux muss dafür Vulkan in den Einstellungen aktiviert sein und es muss eine Wayland-Sitzung genutzt werden.
  • Der Compositor wurde verbessert und hat nun zum Beispiel einen verbesserten Glare-Node, der auch Sonnenstrahlen erstellen kann und einfacher zu bedienen ist, im Vergleich zum alten "Sun Beams" Node.
  • Geometry Nodes wurden wie in jeder Version verbessert. Mit der neuen Closure Zone ist es jetzt möglich, Teile einer Node-Gruppe auszulagern, damit diese auf den ersten Blick sichtbar und änderbar, sind. Auch Volumes wurden verbessert, und durch die neuen Volume-Grid-Nodes gibt es jetzt mehr Möglichkeiten, um etwa die Temperatur auszugeben. Natürlich gibt es noch viel mehr Verbesserungen an den Nodes, aber das sprengt dann wirklich den Rahmen.:)
  • Es gibt mehrere neue Modifier, die mit Geometry Nodes "gebaut" wurden. Das bringt mehr Flexibilität und Funktionen, beispielsweise beim neuen Array-Modifier.
  • Der Videoschnittbereich von Blender hat einige kleinere Verbesserungen erhalten, die das Schneiden merklich angenehmer machen dürften.

Wie zuvor erwähnt, die weiteren Neuerungen gibt es in den verlinkten Release-Notes. Final soll Blender 5.0 am 11. November erscheinen, wobei bereits das jetzige Beta-Release ein wenig verspätet war. Entsprechend ist auch für die finale Version eine gewisse Verzögerung nicht auszuschließen. Bei einem Release dieser Größe darf sich aber natürlich auch Zeit gelassen werden, um ein gutes Release herausbringen zu können.

Ubuntu: Mit Ubuntu 25.10 »Questing Quokka« ist am Donnerstag erschienen. Da die nächste Version ein LTS-Release sein wird, gab es einige Neuerungen, die dann im Frühjahr mit in die neue "Hauptversion" fließen können. Basis bilden Linux 6.17, welches erst Ende September erschien, und GNOME 49. Wie von den GNOME-Entwicklern gedacht entfällt die X11-Unterstützung, in Zukunft kann also nur noch Wayland gestartet werden. X11-Anwendungen laufen natürlich weiterhin mittels XWayland.

Für die Bildbetrachter-App wurde von dem alten EoG auf Loupe gewechselt, das Terminal von gnome-terminal auf Ptyxis. Ptyxis kommt auch aus dem GNOME-Umfeld und bietet mehr Funktionen als das GNOME-Standard-Terminal Console. Weitere Änderungen sind das vermehrte Setzen auf Rust-Komponenten wie sudo-rs statt des alten GNU‑Tools Sudo. Auch wurde Apt auf die neuere Version 3.1 hochgehoben. Weitere Neuerungen sind in den offiziellen Release-Notes nachzulesen.

Element-X: Die am Donnerstag erschienene Version v25.10.0 enthält endlich die Möglichkeit, Spaces zu nutzen. Dieser ist zwar noch eingeschränkt (es können keine Veränderungen vorgenommen werden), aber zumindest können sie schon genutzt werden und die Entwickler sprechen auch davon, weitere Funktionen in Zukunft hinzuzufügen. Auch gibt es jetzt in den Einstellungen ein Labor mit experimentellen Funktionen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind das nur Threads, die aber (soweit ich das bisher beurteilen kann) durchaus ordentlich funktionieren. Auch an Threads wird weiterhin gearbeitet.

Auch wenn das die Android-Version betrifft, sind die Funktionen bei der iOS-Variante auf einem ähnlichen Stand. Spaces werden read-only unterstützt und die erste Implementierung von Threads ist da.

Linux Mint: Ohne Ankündigung im Blog des Projektes ist diese Woche LMDE 7 mit dem Codenamen Gigi erschienen. Die neue Version basiert auf Debian 13 und bringt dadurch deutlich neuere Pakete mit als die alte. Alle Verbesserungen, die in das vergangene 22.2-Release der normalen Version geflossen sind, haben es auch in die LMDE-Version geschafft und es gibt jetzt endlich Unterstützung für OEM-Installationen.

Quellen:
Bildquelle: https://unsplash.com/photos/white-printer-paperr-FoKO4DpXamQ
https://developer.blender.org/docs/release_notes/5.0/
https://canonical.com/blog/canonical-releases-ubuntu-25-10-questing-quokka
https://matrix.org/blog/2025/10/10/this-week-in-matrix-2025-10-10/#dept-of-clients-iphone
https://linuxmint.com/rel_gigi.php

Tags

Wochenrückblick, Blender, Ubuntu, Element-X, Linux Mint

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