Ephraims Wochenrückblick: KW 50, 2024

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Während sich das Jahr dem Ende und Weihnachten zuneigt, geben die FLOSS-Entwickler nochmal volle Fahrt! Von Linux Mint bis Thunderbird.

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Ubuntu: In einem Update im Ubuntu Discourse hat der Ubuntu-Entwickler Jeremy Bicha angedeutet, dass das Terminal Ptyxis in Zukunft das alte GNOME Terminal ersetzen könnte. Ptyxis ist ein relativ neues Terminal und besonders für Container-Programme geeignet. In Ubuntu 24.10 wird es bereits ausgeliefert, allerdings bisher nicht als Standardterminal.

Uploaded gnome-console 47 to Ubuntu 25.04 even though the feature to open new tabs in the current working directory doesn’t work in Debian or Ubuntu. I’m hoping the Debian bash maintainer will allow the vte2.91 script to be automatically sourced which would fix this issue for gnome-console and for ptyxis 13, our recommended replacement for gnome-terminal.

Des Weiteren ist diese Woche bekannt gegeben worden, dass die Entwickler planen, Ubuntu 25.04 mit Linux 6.14 auszuliefern. Das kommt, nachdem sie im Sommer bekannt gegeben haben, immer den zu Release aktuellsten Kernel ausliefern zu wollen, da gerade bei den LTS Versionen die Verbesserungen eines neuen Kernels im Laufe der Zeit, was Hardwareunterstützung angeht, ziemlich wichtig werden können.

Linux Mint: Am Donnerstag ist Linux Mint 22.1 »Xia« als Beta erschienen. Die größte Neuerung ist wohl das Wechseln auf die Bibliotheken Aptkit (als Ersatz für aptdaemon) und Captain (als Ersatz für GDebi und apturl). Durch den Wechsel auf diese neuen, selbst entwickelten Bibliotheken werden viele Verbesserungen möglich wie vollständige Übersetzungen, weniger Bugs und leichtere Weiterentwicklung. Zwar sind diese Änderungen aktuell kaum sichtbar, aber sie ermöglichen viele Verbesserungen in der Zukunft, wenn es um die Handhabung von Paketen geht.

Des Weiteren wurde das Standard-Theme überarbeitet, es hat nun eine leichte Ähnlichkeit zu Libadwaita vom GNOME Desktop und es gibt Power Modes, die zumindest in Cinnamon grafisch eingestellt werden können: Unter MATE und Xfce ist ein Terminal-Befehl notwendig. Weitere Verbesserungen sind das Hinzufügen eines Nachtlicht-Modes und neu designten Dialogen, die ebenfalls an das Libadwaita Design erinnern.

Wie immer wurde auch an der Wayland-Unterstützung gearbeitet. So werden jetzt Programme, die Adminrechte benötigen, vollständig unterstützt, was unter anderem die Systemeinstellungen oder das Aktualisierungscenter betrifft. Die weiteren Neuerungen lassen sich in den offiziellen Release-Notes nachlesen.

KDE Plasma: Neben einigen anderen Updates wurde diese Woche auch ein Patch gemerged, der das Fractional Scaling des Plasma Desktop deutlich verbessert und vor allem alles deutlich schärfer darstellt sowie ein paar andere Fehler beheben soll. Auch wurden wie immer viele Bugs behoben, so gibt es jetzt nur noch zwei (!) Bugs mit sehr hoher Priorität.

Matrix: Diese Woche wurde zwar weiter an wichtigen Features von Element X gearbeitet, jedoch war das nicht, worüber ich hier berichten wollte. Die interessantere Meldung war, dass ausgerechnet das FBI den US-Bürgern geraten hat, Apps mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu nutzen, und es von zwei Abgeordneten einen offenen Brief an das Verteidigungsministerium gab, in dem empfohlen wurde, mehr Matrix für die Kommunikation einzusetzen. Ich hoffe, daraus wird etwas und die Matrix-Entwickler bekommen mehr Geld, um die Entwicklung besser voranzutreiben. Die kurze Meldung dazu und weiterführende Links sind hier zu finden.

Xfce: Nach ziemlich genau 2 Jahren Entwicklung ist Xfce 4.20 endlich erschienen. Die größten Updates sind im Rahmen der Umstellung auf Wayland geschehen, was jetzt von fast allen Komponenten unterstützt wird, aber weiterhin optional und zu Testzwecken gedacht ist.

Es gibt aber noch viele andere Verbesserungen. So können jetzt auch Ordner mit 100.000 Dateien oder mehr angezeigt werden, ohne dass der Icon-Viewer einfriert, und der Dateimanager Thunar kann jetzt für die Client Side Decorations (CSD) nutzen, diese ist aber weiterhin optional. Beim Verschieben von Dateien öffnet sich jetzt automatisch der Ordner, über dem der Cursor beim Verschieben schwebt. Die Listenansicht ermöglicht jetzt das Ausklappen von Ordnern und noch viel mehr, was sich alles in den Release Notes nachlesen lässt.

Thunderbird: Wie die Entwickler von Thunderbird für Android in ihrem monatlichen Blogpost mitteilten, lief der Release der App gut und die Entwickler wollen auf das Feedback der User hören. Allerdings haben wohl insbesondere Gmail-Nutzer Probleme beim Senden von Benachrichtigungen, was an neuen Regularien von Google liegt. Daran wird jedoch bereits gearbeitet. Eine weitere Meldung aus dem Blogpost ist, dass die Anzahl der Abstürze seit dem ersten Release deutlich zurückgegangen ist, was natürlich immer ein gutes Zeichen ist.

Quellen:
Bildquelle: https://unsplash.com/photos/white-printer-paperr-FoKO4DpXamQ
https://discourse.ubuntu.com/t/desktop-team-integration-squad-updates-monday-9th-december-2024/50861
https://discourse.ubuntu.com/t/kernel-6-14-planned-for-plucky-puffin/51134
https://blogs.kde.org/2024/12/14/this-week-in-plasma-better-fractional-scaling/#notable-ui-improvements
https://alexxcons.github.io/blogpost_14.html
https://www.linuxmint.com/rel_xia_whatsnew.php
https://matrix.org/blog/2024/12/13/this-week-in-matrix-2024-12-13/
https://blog.thunderbird.net/2024/12/thunderbird-for-android-nov-2024-progress-report/

Tags

Wochenrückblick, Ubuntu, Linux Mint, KDE Plasma, Matrix, Xfce, Thunderbird

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