Fedora 34

  Ralf Hersel   Lesezeit: 6 Minuten

Das Fedora-Team hat die Version 34 für Workstations, Spins und Server veröffentlicht. Das Fedora 34 Release bringt viele Änderungen und modernste Technik für Desktops, Server und Pakete.

fedora 34

Fedora 34 bringt die neuesten Desktop-Umgebungen wie GNOME 40, LXQt 0.16, Xfce 4.16 mit aktuellen Paketen und Werkzeugen. Diese Version ist einer der grössten Releases in der Geschichte der Distribution. Der Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen und Änderungen zusammen.


Kernel 5.11
Fedora 34 Workstation enthält Linux Kernel 5.11, der Unterstützung für die neueste Hardware in Bezug auf Prozessoren, Grafikkarten und andere Geräte mitbringt.

Zstd-Komprimierung
In der letzten Fedora 33-Version wurde btrfs bereits als Standard-Dateisystem bei der Installation eines neuen Systems festgelegt. In dieser Version wird die zstd-Komprimierung als Standard genutzt, wenn btrfs verwendet wird. Dies ermöglicht eine schnellere Lese- und Schreibleistung bei gleichzeitiger erheblicher Einsparung von Plattenplatz.

Pipewire als Standard-Sound-Daemon
Bisher wurde das gesamte Audio auf dem Linux-Desktop von PulseAudio verwaltet. Fedora 34 leitet nun alle Audioströme von PulseAudio und JACK an den Pipewire-Daemon weiter. Dadurch wird das PulseAudio-Paket und der Daemon nicht mehr benötigt. Der PipeWire-Daemon bietet eine flexiblere und leistungsfähigere Audio-Verwaltung als dies bei PulseAudio der Fall war.

Systemd-oomd als Standard
Fedora 34 aktiviert den systemd-oomd-Daemon standardmässig für alle Varianten. Dieser Daemon sorgt für ein besseres Ressourcen-Handling von Prozessen während Out-Of-Memory (OOM)-Situationen. Die Idee von OOM ist es, sich von Out-Of-Memory-Situationen schneller zu erholen, anstatt ein hängendes System zu haben. Der Daemon weist den Prozessen auf der Grundlage bestimmter Kriterien immer wieder Punkte zu. Wenn z. B. der System-RAM unter 4 % freien Speicher und Swaps unter 10 % freien Speicher fallen, wird ein SIGTERM an die Prozesse mit dem grössten oom Punktewert ausgegeben.

GNOME 40
Die Standard-Workstation-Edition von Fedora 34 bietet den neuesten GNOME 40-Desktop, der das Desktop-Erlebnis überarbeitet hat. Zusammengefasst bringt GNOME 40 die folgenden wichtigen Änderungen, die mit Fedora 34 verfügbar sind:

  • Mehrzeilige Icon-Labels im GNOME-Shell-Grid
  • App-Raster scrollt horizontal
  • Suchfunktion in der nativen Erweiterungs-App
  • Arbeitsbereich-Navigation ist nun horizontal und produktiver
  • Sortierung von Wifi-Verbindungen
  • GNOME-Kalender - Erinnerung an Zeitänderungen

KDE Plasma 5.21
Die KDE-Plasma-Variante von Fedora 34 enthält das neueste KDE Plasma 5.21. Die neue Version der Desktop-Umgebung bringt eine riesige Liste von Änderungen mit sich.

ARM-Installer-Image für KDE Plasma
Mit dieser Version bringt Fedora 34 auch einige der interessanten Änderungen nur für KDE Plasma. Das KDE-Plasma-Installer-Image ist nun für AARCH64-ARM-Geräte verfügbar.

Wayland ist auf KDE Plasma voreingestellt
Fedora setzt in dieser Version standardmässig den Wayland Display Server beim KDE-Plasma-Desktop ein. Der Wayland Display Server befindet sich grösstenteils in einem stabilen Stadium und das Plasma-Team hat im letzten Jahr eine Menge Arbeit an Wayland geleistet.

Xfce 4.16
Der neueste Xfce 4.16 Desktop ist mit Fedora 34 verfügbar. Xfce 4.16 bringt nach jahrelanger Entwicklung viele neue Funktionen. GTK2 wird komplett zugunsten von GTK3 fallen gelassen, der Einstellungsdialog verwendet CSD, ein neues Icon-Set, fraktionale Skalierung, etc.

LXQt 0.16
LXQt hat kürzlich seine neueste Version LXQt 0.16 veröffentlicht. Daher hat das Fedora-Team beschlossen, die LXQt-Basis auf die neueste LXQt 0.16 zu aktualisieren. LXQt 0.16 bringt neue Funktionen, die man hier nachlesen kann.

Neue Distro-Variante mit i3 Kachel-Fenstermanager
Zum ersten Mal bietet Fedora 34 eine Variante mit dem i3 Tiling Window Manager. Dies ist ein grosser Schritt in die richtige Richtung, bei dem man eine eigene Tiling-Window-Manager-Variante mit einer Mainstream-Linux-Distribution zur Verfügung gestellt bekommt. Bisher musste ein Tiling Window Managers per dnf manuell installiert und konfiguriert werden. Die neue Variante vergrössert definitiv die Benutzerbasis des Tiling Window Managers unter Fedora.

Paket- und Toolchain-Updates
Die gesamte Werkzeugkette von Fedora 34 und andere Pakete wurden auf ihre neuesten Versionen aktualisiert. Hier ist ein kurzer Überblick über die Updates:

  • Binutils 2.35
  • Gcc 11
  • binutils 2.35
  • glibc 2.33.
  • Golang 1.16
  • IBus 1.5.24
  • LLVM 12
  • OpenSSL3.0
  • Ruby 3.0
  • BIND 9.16
  • MariaDB 10.5
  • Ruby on Rails 6.1

Fedora 34 installieren
Die 64 Bit ISO-Images für die Varianten Fedora 34 Workstation GNOME, Fedora 34 Cinnamon, Fedora 34 KDE Plasma, LXQt, LXDE, MATE, SoaS, Xfce und i3 stehen hier zum Herunterladen und Installieren bereit.

Fedora 34 upgraden
Wer Fedora 33 Workstation verwendet, kann ein Upgrade auf die neue Version durchführen. Da Fedora 34 viele Änderungen mit sich bringt, können beim Upgrade Dinge kaputtgehen. Die Befehle für das Upgrade lauten:

sudo dnf upgrade --refresh
sudo dnf install dnf-plugin-system-upgrade
sudo dnf system-upgrade download --releasever=34
sudo dnf system-upgrade reboot

Quelle: https://docs.fedoraproject.org/en-US/fedora/f34/release-notes/

Tags

Fedora, GNOME, LXQt, KDE, Version, Desktop, Daemon, Plasma

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