Falls euch Cookie-Banner nerven, habt ihr vielleicht auch das Webbrowser-Add-on I don't care about cookies (Idcac) installiert. Diese Erweiterung blockiert oder versteckt in der Regel die Cookie-Hinweise. Falls nötig für die Funktion der Webseite, akzeptiert sie die Cookies-Richtlinie automatisch (dabei erlaubt sie manchmal entweder Cookies aller Art oder nur die unbedingt notwendigen – abhängig davon, was sich leichter umsetzen lässt). Die Erweiterung löscht keine Cookies.
Diese Browsererweiterung wird seit 10 Jahren vom kroatischen Entwickler Daniel Kladnik entwickelt und gepflegt. Gestern hat er verkündet, sein "Lebenswerk" an die Schlangenölbranche zu verkaufen, nämlich an die Firma Avast.
In einer Mitteilung an alle Nutzer seine Add-ons schreibt er heute:
Liebe "I don't care about cookies"-Nutzer,
Nach genau 10 Jahren, in denen ich dieses Projekt betreue und mich selbst mit Cookie-/GDPR-Popups auseinandersetze, bin ich stolz und glücklich, dass Avast - ein berühmtes und vertrauenswürdiges IT-Unternehmen, das für eine breite Palette von Produkten bekannt ist, die uns dabei helfen, unsere digitalen Erfahrungen zu sichern - seinen Wert erkannt hat!
Avast bot mir an, das Projekt zu übernehmen, damit wir uns gegenseitig bei der Entwicklung noch besserer Produkte helfen können, und ich beschloss, das Angebot anzunehmen: "I don't care about cookies" ist nun offiziell ein Mitglied der Avast Familie 🙂 .
Ich werde weiterhin an dem Projekt arbeiten und die Erweiterung wird weiterhin kostenlos genutzt werden können. Spenden werden natürlich nicht mehr benötigt, um das Projekt am Laufen zu halten. Ein großes, großes ♥ DANKE ♥ an alle Spender, Übersetzer und alle anderen, die über die Jahre geholfen haben, das Projekt am Leben zu erhalten!
Bleibt dran für weitere aufregende Neuigkeiten in der Zukunft!
Was sollen wir davon halten? Natürlich ist es toll, dass Daniel seine Arbeit durch den Verkauf monetarisieren konnte; das sei ihm gegönnt. Warum es unbedingt die Schlangenöl-Branche sein musste, wissen wir nicht. Vielleicht hätte es auch andere Interessenten gegeben, die weniger bezahlt hätten; doch das ist Spekulation.
Die zweite Frage ist, welchen Nutzen dieses Add-on überhaupt bietet? Die Antwort ist klar, Idcac entfernt die Nervigkeit von Webseiten, indem Cookie-Banner abgeklickt werden. Wie das genau geschieht, verrät uns Daniel nicht. Manchmal wird alles akzeptiert, manchmal nur das Betriebsnotwendige, man weiss es nicht genau.
Die grundsätzliche Frage lautet jedoch: Warum brauchen wir überhaupt eine Cookie-Akzeptieren-Erweiterung? Weil wir uns nicht mit den Dark Pattern der Cookie-Banner auseinandersetzen wollen. Einen umfangreichen Überblick über den Status Quo haben Markus Reuter, Ingo und Thomas Seifert bei Netzpolitik.org geschrieben. Nicht zu vergessen die One Trust Aktion von Max Schrems und seiner Organisation NOYB. Unterstützung leistet dabei das European Data Protection Board mit seiner Cookie-Banner Taskforce.
Wie geht ihr mit missbräuchlichen Cookie-Bannern um? Verwendet ihr das Idcac Add-on oder klickt ihr euch auf den Webseiten durch den Dark-Pattern-Dschungel? Schlimmstenfalls klickt ihr immer auf 'Alles akzeptieren'.
Quelle: https://www.i-dont-care-about-cookies.eu/whats-new/acquisition/
Mein Umgang ist da pragmatisch: Idcac klickt die nervigen Cookie-Banner weg und der Firefox verwirft beim Beenden alle Cookies. That's it.
Ich nutze zusätzlich zu idcac noch as AddOn Cookie Autodelete, welches Cookies bereits beim Beenden des Tabs löscht.
Mir bieten 3 Addons wirklichen Mehrwert (floccus, Bitwarden und Firefox Translations) und der große Rest macht den "kaputten" Browser nur erträglicher.
IDCAC hatte ich auch mal benutzt, war dann aber auf ConsentOMatic umgestiegen, das ja auch verspricht, weniger / möglichst wenig Einwilligungen zu akzeptieren. (in Kombi mit CookieAutoDelete genutzt): https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/consent-o-matic/
Klickt ConsentoMatic mittlerweile genauso viele Banner weg wie Idcac? Vor ~2 Jahren schien mir die Trefferrate wesentlich schlechter.
ich nutze Consent-O-Matic jetzt seit einigen Monaten und bin ganz zufrieden, also klickt fast alles weg. Außerdem läuft aber auch noch UBlock mit ein paar Zusatzlisten, weiß nicht, inwiefern das einen Effekt hat.
Wenn nötig, durchklicken (und ebenfalls beim Browser-Schließen alle löschen lassen) – am wenigsten nervig und resourcenhungrig sind für mich inzwischen die fetten Overlay-Banner, die Behind The Overlay erledigen kann (oder natürlich ordentliche Websites, ohne Cookie-Schwachsinn).
Ich mache mir tatsächlich die Mühe, bei manchen Seiten die Dark Pattern Buttons durchzuklicken; wenn das Popup überhaupt kommt. Dank uMatrix werden viele Popups standardmäßig gar nicht geladen. Und dank uMatrix + uBlock Origin + Cookie Auto Delete könnte ich mir die Mühe wahrscheinlich eh sparen. Wenn Idcac alles akzeptiert, wird im Hintergrund ja trotzdem nichts oder kaum etwas geladen bzw. falls doch, nachher wieder gelöscht. Aber da gehe ich sicherheitshalber lieber die "Extra-Meile"...
Hallo Alex, ich möchte dir raten den Einsatz von uMatrix zu überdenken, da das Add-on seit über einem Jahr nicht mehr aktualisiert wurde. Meines Wissens nach bietet uBlock Origin ein Großteil der Funktionen ebenfalls an. MfG
Kommt drauf an. ;-)
Zunächst schaue ich darauf wer fragt, fragt mich eine Website an die ich gerne unterstütze, z.B. gnulinux.ch, dann akzeptiere ich alle Kekse.
Ansonsten, wenn möglich klicke ich auf "nur notwendige" oder entsprechendem Wortlaut Buttons.
Sollte viel Klickarbeit nötig sein um nur notwendige Kekse zu erlauben, muss der Inhalt schon verdammt wichtig für mich sein, ansonsten gehe ich einfach wieder und die Website hat einen Besucher weniger.
Ich mach das nicht mal bei Webseiten, die ich kenne. Oft sind es nämlich unsinnige externe Skripts wie Google Tracker, die die wirklich vermeidenswürdigen Cookies setzen wollen; und das hat mit dem Inhalt der Seiten wenig zu tun.
Ich halte es wie Me, also Handarbeit.
Da gibt es aber auch Seiten, die einfach auf "Akzeptieren" bestehen.
Bei diesem Vorgehen der Seite sage ich auch: Der Inhalt muss für mich verdammt wichtig sein, ansonsten hat die Webseite einen Besucher weniger.
uBlock Origin zusammen mit der Filterliste(Belästigungen) "EasyList Cookie", kann auch diese Banner ausblenden.
Ich weiß nicht, ob das so gut ist, weil man nie direkt weiß, was an Optionen gesetzt wurde oder ob es nicht einen Bug gibt. Ich denke da an so etwas wie hier:
Smuggle arbitrary CSS inside cosmetic uBlock filters
https://github.com/uBlockOrigin/uBlock-issues/issues/1806
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Avast-Antivirus-verkauft-massenhaft-Browser-Daten-seiner-Nutzer-4646926.html
Hallo,
gibt es solche Addons auch für Android? Laut Mozilla sind die genannten nich kompatibel.🤔
MfG Alexander