Im ersten Teil dieser kleinen Reihe ging es darum, Ubuntu Server 24.04 auf dem Pi aufzusetzen und mit Pro ein langes Leben zu ermöglichen.
Das verlief jedoch nicht reibungslos. Das SSH-Problem (nachzulesen hier) ließ sich nicht lösen, weshalb ich auf Version 22.04 zurückgegriffen habe, wo alles ohne Zickereien vonstattenging. Die Problematik besteht immer noch, weshalb beim nächsten Pi wieder die 22.04 zum Einsatz kommen wird.
Bastelarbeiten / Wo ein Wille ist …
Gelegentlich passiert es mir, dass ein Pi über SSH nicht mehr erreichbar ist. Welche Gründe das hat, ist meistens nicht ersichtlich. Ob sich da ein Daemon verhakt hat oder das OS komplett abgestürzt ist, bleibt ein kleines Rätsel, da ohne visuellen Zugang nur noch "Stecker ziehen" übrig bleibt. Für besseres Debugging oder einfach sicheres Herunterfahren habe ich nun einen 7-Zoll-Monitor in das Rack eingebaut.
Nicht schön, aber selten
Bei dem Rack-Einsatz handelt es sich übrigens um ein Produkt von 52PI. Dies sollte nicht als Werbung verstanden werden. Vielmehr ist mir ein Problem aufgefallen: Nachdem ich die ersten Pis in Betrieb genommen habe, funktioniert die Erweiterungsplatine, die den microSD-Slot nach vorne umlegt, nicht mehr. Der Pi gibt nur noch zurück, dass das Speichermedium korrupt ist, weshalb ich die Platine stilllegen musste. Das Problem tritt auch mit neuen Raspberry-Pi-OS-Versionen auf. Schade.
Geduld wird übrigens belohnt – zumindest in meinem Fall. Seit kurzem ist das LTS-Update auf 24.04 wieder freigegeben, und ich kann vermelden, dass nach knapp einer Stunde aus Ubuntu Server 22.04 ein 24.04 geworden ist. Mit diesem "Trick 17" tritt die SSH-Problematik nicht auf.
Das Update habe ich direkt am Rack-Monitor ausgeführt. Wenn man das Ganze über SSH anstößt, erhält man übrigens die Meldung, dass es hierbei zu Problemen kommen kann. Ich wollte mein Glück nicht herausfordern.
Für weitaus weniger systemkritische Operationen mit SSH sollte man auf Tools wie Screen zurückgreifen, die die Sitzung isolieren und weiterlaufen lassen. Aber das nur am Rande.
Pi-Hole
Wie ich finde, gibt es genug Anleitungen im Internet um Pi-Hole zum Laufen zu bringen. Ich muss also nicht das Rad neu erfinden. Da die Reihe auch eher den Charakter eines Erfahrungsberichtes haben soll, wird es eher spezifisch als allgemein.
Mehr zum Thema: Artikel zu Pi-Hole-Installation hier auf GNU/Linux.ch
Insbesondere der Raspberry Pi 4, der heute an der Reihe ist, hatte dringend eine Aktualisierung nötig. Bei der Überprüfung stellte ich fest, dass auf diesem Gerät noch Raspberry Pi OS Bullseye installiert war – inklusive des Standardbenutzers „Pi“, was inzwischen als veraltet und unsicher gilt.
Die Installation von Pi-Hole verlief reibungslos, da die Entwickler eine unkomplizierte Installation über einen Einzeiler anbieten:
Hinweis: Kommando nicht einfach achtlos ausführen
curl -sSL https://install.pi-hole.net | bash
Am Ende der Installation werden die HTTPS-Adresse der Web-Oberfläche sowie das Passwort angezeigt. Daher sollte man das Terminal nicht einfach schließen.
Spezifische Probleme
Nicht nur für den Pi ist diese Auffrischung vorteilhaft, sondern auch für mich. Der Pi lief bereits so lange, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnere, wie die Einrichtung ursprünglich ablief. Die Website und das GitHub-Repository des Projekts sind zwar gut dokumentiert, aber die Anleitung passt nicht zu meiner FRITZ!Box 7590.
In solchen Fällen ist es wichtig, sich klarzumachen, dass man höchstwahrscheinlich nicht der Erste ist, der auf dieses oder jenes Problem stößt. Eine Suchmaschine kann oft weiterhelfen.
Pi-hole-Dokumentation für Fritz!Box (DE)
Backup
Ein großer Vorteil von Pi-hole ist, dass man bei einer Neuinstallation nicht von Grund auf neu beginnen muss. Unter „Settings/Einstellungen“ gibt es den Reiter „Teleporter“. In diesem Bereich kann das Konfigurations-Setup lokal in einer .tar.gz
-Datei gespeichert und bei Bedarf selektiv über die „Restore“-Funktion wiederhergestellt werden.
Bonus #1 Block List
Die mitgelieferte Liste von StevenBlack leistet bereits sehr gute Arbeit. Wer jedoch feststellt, dass trotzdem noch unerwünschte Inhalte durchkommen, kann sich hier weiter umsehen:
Bonus #2 Theme
Für alle Star Trek-Fans gibt es eine aktuelle Version des LCARS-Themes, das sich noch stärker an die Originalvorlage hält.
Ausblick
Das Update auf 24.04 hat auch hier wunderbar funktioniert und Pi-Hole läuft einwandfrei. Der nächste in der Reihe ist mein Home-Assistant-Pi. Dieser liest meine Viessmann-Heizung aus und soll in Zukunft auch den Stromverbrauch auswerten.
Beim 'do-release-upgrade' wird automatisch ein neuer 'screen' ausgeführt. Also auch wenn deine SSH-Session aus welchen Gründen auch immer abschmiert, kannst du dich normal danach wieder einloggen und den Upgrade-Prozess erneut aufgreifen über 'do-release-upgrade', du springst in die alte Session wieder rein.
Zudem startet Ubuntu beim Upgrade-Prozess, über SSH angestoßen, einen zusätzlichen SSH daemon, typischerweise auf Port 9004.
Das macht Ubuntu also schon richtig gut, besser als so manch andere Distribution, wo es heißt "Augen zu und durch".
Ich an die betreffende Textstelle noch diesbezüglich einen Screenshot angehängt.
Interessant. Ich habe meinen Pi (auch ein Pi4b) irgendwann vor x Jahren installiert; Probleme mit SSH hatte ich noch nie. Auch veraltete Software kommt mir nicht vor, ich lasse einfach wöchentlich ein dist-upgrade laufen; ebenso Pi-Hole ansich wird wöchentlich aktualisiert. Funktioniert seit dem Einrichten vor x Jahren problemlos. Ein Pi-Hole ist so ein Set and Forget Teil; da wollte ich nicht riskieren irgendwann draufzukommen dass dort schon Jahre alte Software läuft.