Red Hat verzichtet auf LibreOffice

  Lioh Möller   Lesezeit: ~1 Minute  🗪 4 Kommentare

Red Hat will sein Engagement im Bereich von Desktop-Anwendungen deutlich kürzen. In diesem Zusammenhang wird LibreOffice in zukünftigen RHEL Versionen nicht mehr enthalten sein.

red hat verzichtet auf libreoffice

Der Entwickler Matthias Clasen hat mitgeteilt, dass zukünftige Red Hat Versionen die Freie Office-Suite LibreOffice nicht mehr enthalten sollen.

Diese Entscheidung betrifft auch das Engagement von Red Hat im Bereich der LibreOffice-Paketierung für Fedora. Die entstehende Lücke soll durch Flatpak-Pakete geschlossen werden.


Das Display Systems-Team von Red Hat, hat in der Vergangenheit primär an Verbesserungen von Wayland und der HDR-Unterstützung gearbeitet. Daraus resultierte jedoch, dass sich das Team weniger auf die Pflege von Desktop-Anwendungen konzentrieren konnte.

Clasen betonte jedoch, dass LibreOffice in RHEL 7, 8 und 9 weiterhin mit den notwendigen Sicherheitskorrekturen für die Lebensdauer dieser Versionen versorgt werden soll. Das Team werde auch an Upstream-Verbesserungen für LibreOffice arbeiten, damit diese dann in der Flatpak zur Verfügung stünden.

Weitere Details finden sich auf der Fedora-Entwicklungsliste.

Christian Störig
Geschrieben von Christian Störig am 3. Juni 2023 um 11:24

M.E. handelt es sich bei Red Hat eher um eine Änderung der Strategie - aber nicht unbedingt um die Einstellung des Supports des LibreOffice-Projekts, da der Fokus nunmehr auf die Ausrollung als Flatpak-Paket gelegt wird. Die Upstream-Entwicklung läuft weiter. Das geht sozusagen mehr in Richtung "Universal Linux". Was m.E. doch sinnvoll ist - in Anbetracht der Diskussionen, dass das "Linux-Projekt" einfach zu zersplittert ist/sei und "viele Distros ihr eigenes Süppchen kochen" bzw. dass Synergieeffekte zu wenig genutzt oder gar nicht erst geschaffen werden.

Entwicklungsressourcen/Headcount sind begrenzt und Effizienzbetrachtungen bei Red Hat sind wahrscheinlich die Motivation, wie sich dem Artikel entnehmen lässt.

Trotzdem finde ich es als Nutzer der Fedora-Distro schade, dass LO zukünftig nicht mehr in den Red Hat/Fedora-repos auftauchen wird. dnf search LibreOffice?! Goodbye my darling! Mit einer Träne im Knopfloch... ;)

Passend zur Headline und zum "Verzicht" entgegne ich da mit Helge Schneiders Worten: "Das prangere ich an!" ;):D

MaSchle
Geschrieben von MaSchle am 3. Juni 2023 um 15:15

Ich finde die ganze Paket- und Containersachen eher als sicherheitskritisch. Man muss jede einzelne Kiste updaten, Rechte vergeben damit das zusammen spiel der Programme wie gewohnt laeuft. Den Überblick zu behalten ist da alles.

Ich bleibe bei debian und hoffe das es da so bleibt wie es ist.

Julian
Geschrieben von Julian am 4. Juni 2023 um 11:56

Ich bin sehr neu bei der Linux Sache, hab aber gestern durch ein Video auch schon davon gehört. Ich hatte mir diese flatpack Sache mal mit Lutris angeschaut. Der Download ist locker 1GB Aaaahhh Über den package manager sind es nur ein etwas über 100MB.

Für jemand vom Dorf, mit Internet 500kbits an einem guten Tag, ist das der Killer. Und so einen Download jedes mal wenn ein Update kommt??

Ist das normal oder hab ich einfach nur falsch geschaut?

MaSchle
Geschrieben von MaSchle am 4. Juni 2023 um 16:18

ich denke da hast du nix falsch gemacht. Was für eine Distribution benutzt Du da. Es gibt nur wenige Basisdistributionen (ich nenn's mal so), debian, arch, slackware Redhat zum Beispiel. Die meisten setzen darauf auf. Eine vernünftige Strategie kann sein soviel wie möglich über die Paketverwaltung und NUR im ganz speziellen Fall Flatpack oder Snap

Es geht letztendlich um Inhalte und nicht um die neueste Software.