Serie: Static Site Generators - Publii

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Publii ist ein lokales CMS zur Erzeugung statischer Webseiten. Es kombiniert die Vorteile statisch erzeugter Webseiten mit dem Komfort einer grafischen Oberfläche zum Gestalten des Aussehens und der Inhalte.

serie: static site generators - publii

Hinweis: Dieser Artikel erscheint als Teil der Static Site Generators Serie und wurde von einem Mitglied der Community eingereicht - Vielen Dank dafür!

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Hugo Teil 1
  3. Publii (das ist dieser Artikel)
  4. Hugo Teil 2
  5. mdBook
  6. Hugo Teil 3
  7. Pandoc/Markdown


Bei der Ankündigung der Serie über statische Webseitengeneratoren fiel mir auf, dass Publii in der vorläufigen Aufzählung fehlte. Und so dachte ich mir: Dazu musst Du auch was schreiben!

Ich habe im Laufe der Zeit Erfahrungen mit einigen statischen Webseitengeneratoren gemacht. In erster Linie mit Hugo und mit Pelican. Beide Systeme sind auch prima und gut zu verwenden. Hugo verwende ich auch immer noch regelmäßig. Allerdings erfordern sie viel Aufwand für die Gestaltung der Seite und die Umsetzung bestimmter Funktionen. Ich hatte immer das Gefühl, ich müsse mich mehr mit dem "Motor" befassen, als eigentlich nur zu "fahren". Soll heißen: Ich war viel mit der Verwaltung und Gestaltung beschäftigt, was mir Ressourcen für das eigentliche "Geschäft", nämlich das Schreiben von Inhalten, raubte.

Schon vor längerer Zeit stolperte ich dann über Publii, was ebenfalls ein statischer Webseitengenerator ist. Allerdings war ich Anfangs nicht so begeistert, weil er noch recht spartanisch anmutete und in meinen Augen auch noch zu unflexibel war. In den letzten Jahren hat sich das System aber echt gemausert und so bin ich dann für einige Projekte tatsächlich auf Publii umgestiegen.

Publii ist ein lokales CMS zur Erzeugung statischer Webseiten. Es kombiniert die Vorteile statisch erzeugter Webseiten mit dem Komfort einer grafischen Oberfläche zum Gestalten des Aussehens und der Inhalte. Außerdem ermöglicht es die Verwaltung mehrerer Webseiten.

Publii kann auf der Webseite des Projekts heruntergeladen werden. Es steht für Linux als AppImage, DEB- und RPM-Paket zur Verfügung. Außerdem kann man es auch mit macOS und Windows nutzen.

Nach dem ersten Start präsentiert einem Publii das Formular für das Anlegen einer ersten Webseite.


Ist das erledigt, landet man auf dem Backend im Bereich für die Postings. Hier kann man nun für den ersten Beitrag wählen, ob man den WYSIWYG-Editor, den Block-Editor oder den einfachen Markdown-Editor verwenden möchte.



Für den Einstieg, aber auch für die bequeme tägliche Arbeit, empfiehlt sich der WYSIWYG-Editor. Wer ein wenig WordPress-Feeling haben möchte, kann den Block-Editor wählen… Und wer es ganz grundlegend mag, nutzt den Markdown-Editor.

WYSIWYG-Editor:

Block-Editor:

Markdown-Editor:

Das Standard-Theme gibt nicht so viel her. Es gibt aber beim Marketplace von Publii noch einige weitere Themes. Stand derzeit (Juni 2025): 31 Themes, davon 13 kostenlose. Unter den kostenlosen finden sich sehr gute und hervorragend nutzbare Themes z.B. für Landingpages, Blogs, News-Pages, und etliches mehr. Es ist aber auch möglich, eigene Themes zu erstellen.


Sämtliche Features hier aufzuzählen, würde den Rahmen des Artikels sprengen. Es gibt etliches, was man von ausgewachsenen CMS kennt. Man kann Beiträge und Webseiten erstellen, Menüs erzeugen, Beiträge verschlagworten. Es gibt Autoren-Pages und sogar einen WordPress-Import, wobei ich den noch nicht ausprobiert habe (ist aber in Planung).



Publii ist überdies mittels Plugins erweiterbar. Diese findet man ebenfalls im Marketplace. Aktuell 34 Plugins, von denen 27 kostenlos sind.

Hat man nun ein Posting oder eine Seite erstellt, kann man sich das Ergebnis in der Vorschau ansehen. Dafür startet Publii einen lokalen Server und ruft die erzeugte Webseite im Standardwebbrowser auf.

Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, kann man die Webseite veröffentlichen. Dazu dient die Funktion "Webseite synchronisieren". Die simpelste Methode – und gleichzeitig diejenige, die man von vielen anderen statischen Webseitengeneratoren kennt - ist das lokale Synchronisieren der gesamten Webseite, entweder als einzelne Dateien inklusive Verzeichnisstruktur, oder als Archiv-Datei, welche man auf den eigenen Webspace hochladen und dort entpacken kann.

Wie die Seite letztlich veröffentlicht (im Publii-Jargon "synchronisiert") wird, kann man unter "Server einstellen" festlegen. Man hat die Wahl zwischen direkter ftp- oder sftp-Übertragung, S3-Speicher, Git, GitHub-Pages, GitLab-Pages, Netlify, Google Cloud und manueller, lokaler Synchronisation.

Für jede Art der Synchronisation muss man die entsprechenden Parameter bei Publii einstellen. Dann steht einer Veröffentlichung nichts mehr im Weg.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Als Beispiel hier mal eine Webseite von mir: Join Hubzilla. Sie ist mit dem freien Theme "Taste" erstellt.

Die Dokumentation von Publii ist online erreichbar und erfüllt ihren Zweck sehr gut. Sie ist zwar ausschließlich englischsprachig, deckt aber alles sehr gut ab. Es gibt die Benutzer-Dokumentation und die Entwickler-Dokumentation (z.B. auch für das Entwickeln eigener Themes). Außerdem gibt es noch ein Community-Forum, wo man Hilfe erhalten kann.

Wem die freien Themes und Plugins nicht ausreichen, der kann auch kostenpflichtige Erweiterungen erwarben. Außerdem gibt es einen zusätzlichen kostenpflichtigen Support.

Über die aktuelle Entwicklung wird man im Blog von Publii auf dem Laufenden gehalten.

Insgesamt ist Publii ein schon sehr ausgereifter Generator für statische Webseiten, welcher es dem Nutzer erspart, sich händisch durch Konfigurationsdateien zu wühlen und sich Kommandos für das Terminal zu merken. Die Themes haben eine hervorragende Qualität und erzeugen schnelle, moderne Webseiten.

Wem also die üblichen Tools zu kompliziert sind, oder wer es einfach bequemer haben möchte (wie ich 😉), ist mit Publii gut bedient. Es vereinigt die Vorteile statisch erzeugter Webseiten mit dem Komfort eines modernen CMS. Ein bisschen wie WordPress auf dem eigenen Rechner.

Quellen:
Homepage von Publii: https://getpublii.com/de

Tags

Publii, SSG, Website

Tim
Geschrieben von Tim am 14. Juli 2025 um 10:23

Hallo! Ich suche einen Static Site Generator für ein Projekt. Leider weiß noch noch nicht wie ich ein Kontaktformular einbinden kann/soll (finde nur Bezahldienste) und wie ich zeitgesteuerte Veröffentlichungen (kurze Textabschnitte, die für einen gewissen Zeitraum angezeigt werden). Hat hier jemand Tipps für mich? Danke!

finrik
Geschrieben von finrik am 14. Juli 2025 um 12:37

Hatte mal ein paar Möglichkeiten in einem Blog Artikel aufgelistet:

https://hollaus-it.at/kontaktformular-mit-publii-und-brevo/

Und mit php eines gebaut:

https://hollaus-it.at/kontaktformular-mit-publii/

Meiner Meinung nach ist aber einfach kein Formular die beste Lösung. Einfach Link auf die E-Mail Adresse und gut ists.

Zeitgesteuert geht nicht wirklich, weil immer HTML Seiten erstellt werden. Man könnte sich zwar Templates basteln (zB per JavaScript Inhalte ein/ausblenden), die in diese Richtung gehen und helfen könnten, aber das geht ein bisschen am Sinn vorbei.

Stefan Pfister
Geschrieben von Stefan Pfister am 14. Juli 2025 um 10:30

Publii ist Klasse. Habe damit eine Vereinshomepage gestaltet. Der Webspace dafür ist sehr billig. https://mgo-naturfreunde-sw.de/

Folker
Geschrieben von Folker am 14. Juli 2025 um 14:10

Vielen Dank für diesen weiteren Artikel in der tollen Serie! Ich muss bald eine Portfolio-Webseite ohne großen Schnickschnack für mein kleines Business bauen – und vielleicht später eine für meinen Naturschutzverein. Publii hebt den SEO-Fokus hervor, während man bei Hugo offenbar einige händische Anpassungen für die Suchmaschinenoptimierung machen muss. Das ist für viele Anwender ein wichtiger Punkt. Ich würde mich freuen, wenn in den nächsten Artikeln auf diesen Aspekt eingegangen werden könnte. Bin gespannt auf die nächsten Artikel!

Moonbase59
Geschrieben von Moonbase59 am 15. Juli 2025 um 16:04

Vorschlag zu 8. GRAV. Habe ich schon mehrfach eingesetzt und das Konzept haut hin.

Robert
Geschrieben von Robert am 19. Juli 2025 um 12:41

> Dafür startet Publii einen lokalen Server

Diese Aussage stimmt nicht. Erkennbar an file:////. Details z. B. auf [File URI scheme - Wikipedia](https://en.wikipedia.org/wiki/File_URI_scheme "File URI scheme - Wikipedia")

Ikem
Geschrieben von Ikem am 8. August 2025 um 01:58

Ich hab mir Publii angeguckt, weil ich das Konzept eigentlich ganz nett fand.

Aber nach einigem hin und her kam ich zu dem Schluss, das SSG nichts für mich sind.

Ich bin bei Bludit hängengeblieben. Das hat für mich genau den richtigen Mix aus Einfachheit und Leichtgewichtigkeit.