Umfrage zeigt Mängel im Bereich der OGD-Strategie der Schweiz

  Daniel Schär   Lesezeit: 2 Minuten  🗪 4 Kommentare

Opendata.ch im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Statistik hat eine Umfrage veröffentlicht zur Nutzung der Open Gouvernment Data in der Schweiz.

umfrage zeigt mängel im bereich der ogd-strategie der schweiz

Auf opendata.swiss findet man seit 2018 frei nutzbare Verwaltungsdaten (aka Open Government Data - OGD) der verschiedenen Schweizer Behörden. Dieses Portal ist Teil der 2018 vom Bundesrat verabschiedeten «Open Government Data»-Strategie 2019–2023. Nun liegen die Ergebnisse einer Umfrage vor, welche die Umsetzung dieser Strategie und die Nutzung der Daten erhob.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen:

Die Daten sind zwar leicht auffindbar und mehrheitlich aktuell, aber selten interoperabel und als Linked Open Data verlinkt. Zudem fehlen laut der Befragung in wesentlichen Bereichen Daten. Gerade in den Bereichen Politik, Bevölkerung und Gesellschaft, Gesundheit, Unternehmen und Mobilität werden mehr Daten gewünscht. Die Befragten wünschen sich ebenfalls eine Verbesserung der Such- und Vorschaufunktion, der Beschreibung der Daten/Metadaten sowie ein Angebot an Datensätzen, das mehr den Bedürfnissen der Nutzer:innen entspricht.

Im Kapitel 4.6 wird das "open by default"-Prinzip und dessen Verwendung kurz angesprochen. Auffallend dabei ist, dass bei rund Dreiviertel des befragten Bundespersonals «open by default» als Grundsatz nicht berücksichtigt werde. Aufgrund der Umfrageergebnisse halten daher die Autoren in Bezug auf Verbesserungsmassnahmen seitens der Bundesverwaltung fest:

"...es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass innerhalb der Bundesverwaltung noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden muss, um dieses Prinzip und seine Auswirkungen im Hinblick auf das Inkrafttreten des EMBAG zu verankern."

Auf der Nutzerseite sehen die Befragten als konkrete Massnahmen zur Förderung der ODG an erster Stelle Werkzeuge und Richtlinien für die Erstellung, Nutzung, Verbreitung und den Austausch von Daten sowie Kommunikation.

An der Umfrage haben 437 Personen, davon 291 Verwaltungsangestellte, teilgenommen.

Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/dienstleistungen/ogd/dokumentation.assetdetail.23445843.html

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Open Access

Art
Geschrieben von Art am 18. November 2022 um 12:45

Nach meinen Kenntnissen ist die eidgenössische Open Data/Access Plattform deutlich besser als die bundesdeutsche: außer Lippenbekenntnissen und Strategiepapieren (BMI, BMBF) haben wir bisher nichts Konkrektes jenseits von undokumentierten APIs und die deutsche Zivilgesellschaft ist gefordert, diese Mängel selbst zu beseitigen: https://bund.dev/

kamome
Geschrieben von kamome am 18. November 2022 um 20:24

437 Personen Zeigt das nicht schon, wo es fehlt – dass Leute davon überhaupt wissen und sich dafür interessieren?

kellerhals
Geschrieben von kellerhals am 19. November 2022 um 09:29

Zu bedenken ist - und das macht das Ergebnis nicht besser -, dass es dabei um die zweite Strategie(periode) geht, angefangen hat das mit der Strategie 2014-2018.

Herr_Dyyhl
Geschrieben von Herr_Dyyhl am 23. November 2022 um 19:47

"89% der Befragten haben einen Universitätsabschluss oder vergleichbar. 9% haben eine höhere Fach- und Berufsausbildung. Die Verteilung bei Verwaltungsangestellten und Externen unterscheidet sich nicht maßgeblich."

Das muss man mal sacken lassen.