Video: Selfhosting mit ownCloud

  Lioh Möller   Lesezeit: 6 Minuten  🗪 7 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Bei ownCloud handelt es sich, ähnlich wie bei Nextcloud, um eine Datei-Synchronisationslösung, die aus einem Server- und einem Client-Teil besteht. Der Serverteil kannst du bei dir zu Hause im Selfhosting betreiben.

video: selfhosting mit owncloud

Anleitung zur Installation und Einrichtung von ownCloud im Selfhosting

Vorbereitung der Installation

Für die Vorbereitung der Installation nutze ich eine TuxWiz Mini Installation in der Stable Variante. Du kannst das Ganze aber auch auf jedem anderen Debian-basierten System nachbauen. Ich plane, das System in Docker mit Docker Compose zu betreiben, um die nötige Flexibilität zu erhalten. Für das Selfhosting benötigst du entweder einen Cloudflare-Tunnel oder entsprechendes Port-Forwarding im Router sowie eine DynDNS-Adresse.

Installation von Docker und Docker Compose

Zunächst kannst du Docker und Docker Compose aus den Debian-Repositories installieren und deinen Benutzer zur docker-Gruppe hinzufügen:

sudo apt update
sudo apt install docker.io docker-compose
sudo usermod -aG docker $USER

Erstellung des Verzeichnisses und der Konfigurationsdateien

Erstelle ein Verzeichnis und wechsle in dieses:

mkdir ~/owncloud-docker
cd ~/owncloud-docker

Lege eine `docker-compose.yml` Datei an und fülle sie mit den notwendigen Konfigurationen. Achte besonders auf die Anpassung der Volumes, sodass diese direkt im Verzeichnis exposed werden.

Erstellung der `.env` Datei

Erstelle eine `.env` Datei, um wichtige Variablen wie die DynDNS-Domain zu definieren. Hier ist ein Beispiel für den Inhalt der `.env` Datei:

OWNCLOUD_VERSION=10.14
OWNCLOUD_DOMAIN=localhost:8080
OWNCLOUD_TRUSTED_DOMAINS=MEINE_DYNDNS_DOMAIN
ADMIN_USERNAME=admin
ADMIN_PASSWORD=admin
HTTP_PORT=8080

Start des Docker Services und Überprüfung

Starte den Docker Service mit folgendem Befehl:

docker-compose up -d

Überprüfe, ob die ownCloud Instanz läuft:

docker ps

Einrichtung des Proxys

Um die ownCloud über HTTP und HTTPS aus dem Internet erreichbar zu machen, wird ein Proxy benötigt. Ich empfehle den Nginx Proxy Manager.

Konfiguration des Nginx Proxy Managers

Nachdem der Proxy eingerichtet ist, konfiguriere den Nginx Proxy Manager, um die ownCloud Instanz über die DynDNS-Domain zugänglich zu machen. Beantrage ein SSL-Zertifikat von Let's Encrypt und rufe die ownCloud Instanz über die Domain auf.

Installation und Konfiguration des ownCloud Clients

Zum Abschluss zeige ich dir die Installation und Konfiguration des ownCloud Clients auf einem Desktop-System. Lade das AppImage herunter, mache es ausführbar und richte es ein. Verbinde den Client mit deiner ownCloud Instanz und synchronisiere die Dateien. Und schon hast du deine eigene sichere Cloud bei dir zu Hause eingerichtet.

TuxWiz

Auf meinem YouTube-Kanal TuxWiz erkläre ich dir auf unterhaltsame Weise das Linux Betriebssystem. Ich empfehle euch, die Einsteiger-Playlist von Beginn an durchzuarbeiten. Die Videos sind ausserdem alle auch in chronologischer Reihenfolge auf SpaceFun.ch verfügbar.

Meine Linux-Lernvideos bauen auf der Debian GNU/Linux basierenden Distribution SpaceFun auf. Viele bei Einsteiger_innen beliebte Linux Distros wie Mint, MX Linux oder Ubuntu basieren ebenfalls darauf. Solltest du eine andere Distro verwenden, lassen sich die grundlegenden Mechanismen übertragen.

Ich freue mich, wenn du mir auf Mastodon folgst. Dort erfährst du immer sofort, wenn es etwas Neues zu entdecken gibt.

Besuche auch unsere Telegram-Gruppe und unseren XMPP-Kanal, denn dort tauschen wir uns regelmässig zu Themen rund um Linux und Freier Software aus.

Mein Kanal auf YouTube: https://www.youtube.com/@tuxwiz

Die Einsteiger-Playlist: https://www.youtube.com/playlist?list=PLJlnbs0kQiZiWks57CPOoCOnUlFwbZWQp



Tags

ownCloud, Nextcloud, Selfhosting, SelfHosting-Lösung, NPM, NGINX, Nginx Proxy Manager, SSL, Router, Portforwarding, Tunnel, Dateisynchronisation, Sync

The_Raven
Geschrieben von The_Raven am 29. Juni 2024 um 12:24

Vielleicht eine blöde Frage, aber: Warum OwnCloud und nicht NextCloud? Ich verwende seit langem NC und bin eigentlich zufrieden. Drei Dinge stören mich:

  1. Dauerstress beim update kombiniert mit sehr kurzen lifecycles. Das kann dann auch dazu führen das Apps inkompatibel werden. Zudem nach jedem update indizes die fehlen oder andere probleme die man beheben muss.
  2. Uralte bugs die immer noch nicht gefixt sind.
  3. Feauturismus, dauernd neue Funktionen die NC immer komplizierter machen. Macht OC das besser?🤔
Lioh Möller
Geschrieben von Lioh Möller am 29. Juni 2024 um 17:49

Ich nutze ownCloud sehr gerne, da es sich auf die wesentlichen Funktionen beschränkt. Bezüglich der Aktualisierung von einer Version auf die nächste, hatte ich bisher keine Schwierigkeiten.

neffets
Geschrieben von neffets am 29. Juni 2024 um 21:43

Habt ihr mal oC Infinite Scale (https://doc.owncloud.com/ocis/next/deployment/container/container-setup.html) getestet? Erfahrungen würden mich brennend interessieren.

Harald
Geschrieben von Harald am 29. Juni 2024 um 19:11

Warum sollen alle dasselbe nutzen? Damit wir wieder anfangen zu microsoften?

Es gibt die ownCloud, das scheint gut zu funktionieren und somit bin ich froh, wenn sich hier welche die Mühe machen und uns das näherbringen.

Dafür vielen Dank an Lioh Möller.

Robert
Geschrieben von Robert am 30. Juni 2024 um 01:22

Bei Nextcloud werden zudem 3 verschiedene Versionszweige (v27, v28, v29) mit jeweils eigenen Updates für längere Zeit am Leben gehalten, was beim Anwender IMHO nicht unbedingt für besonders große Klarheit und Vertrauen sorgt. Möglicherweise machen sie das auch wegen "breaking"-Changes und dann knallt es eben dann und wann mal beim Update (..zumindest berichten viele davon). Habe eben mal kurz die ownCloud Webseite überflogen und diese Eigenheit dort nicht gesehen. Empfinde ich als positiv. Vielleicht macht das Original (Ursprungsprojekt) hier an anderen Stellen auch noch weitere Dinge besser als der Fork, wer weiss? Oft ist weniger mehr.

neffets
Geschrieben von neffets am 29. Juni 2024 um 14:06

In der docker-compose.yml kann der Abschnitt "volumes:" (Zeilen 3-9) entfernt werden, wenn pfadbasierte Volumes verwendet werden.

Lioh Möller
Geschrieben von Lioh Möller am 29. Juni 2024 um 17:48

Danke für die Ergänzung.