Simon hat auf GNULinux.ch einen Artikelvorschlag eingereicht, der mich neugierig gemacht hat, nach kurzer Recherche bin ich dann auf Jean-Frédéric Vogelbacher gestoßen, für mich ein bekanntes Gesicht, da Jean-Frédéric durch seine professionellen YouTube-Videos einen hohen Bekanntheitsgrad geniest. Wobei ich selber manchmal etwas ungeduldig bin, bis ich die Stelle im Video-Tutorial erreiche, die ich benötige, weil Jean-Frédéric doch alles sehr detailliert erklärt 😉.
Bild 01 zeigt das Logo von Libre-Workspace
Projekt: Libre-Workspace
Als ich mir dann die Projektseite Libre-Workspace angesehen habe, war mir sofort klar, das ist genau das, worüber ich gerne mehr wissen möchte um darüber zu berichten. Eine kostenlose Server-Software, die Dienste bereitstellt, die meine Privatsphäre respektieren. Alles Foss und etablierte Module, die man nach Belieben aktivieren kann. Wie auf der Projektseite zu lesen ist, befindet sich dieses Projekt noch den Beta-Status, aber ich habe mir vorgenommen eine Installation durchzuführen und nach meiner Sommerpause für die Community von GNULinux.ch darüber zu berichten. Einige kennen vielleicht meine Artikel-Serie: »Selfhosting mit Cloudron«, dort ist ein ganz ähnlicher Ansatz. Weitere Projekte, mit dem ich mich beschäftigt habe, sind Yunohost und Dietpi. Mit Libre-Workspace erhöht sich die Vielfalt der Multiserverumgebungen. Das ist in meinen Augen eine gute Entwicklung. Das Bundesland Schleswig-Holstein setzt ebenfalls zukünftig solche Multiserverumgebung mit Univention und Dataport ein und verabschiedet sich Schritt für Schritt von Microsoft-Produkten. Das war für mich DIE Meldung des Jahres, mehr Informationen dazu werden hier gut erklärt (ca. 20 Minuten Vortrag: Offene Innovation in der Verwaltung - Sven Thomsen / Schleswig-Holstein / Univention Summit 2024)
Die Installation Libre-Workpace
In der Dokumentation ist nachlesbar, das eine Hardware mit 8GB RAM und ein Quad-Core-Prozessor empfohlen wird. Wobei es ein VServer oder ein Heim-Server sein kann. Auf der Projektseite steht ein Download der ISO-Datei von ca. 751MB bereit. Alternativ geht es auch mit Virtualbox. Für den Fall der Installation auf einem Heim-Server muss diese Datei mit einer Software bootfähig erstellt werden und dann kann es los gehen. Die Installation von Debian hat eine grafische Oberfläche und führt Dich Schritt für Schritt durch die Installation. Da ich ja bereit angekündigt habe eine Serie zu verfassen, werde ich natürlich darauf näher eingehen.
Bild 02 zeigt den Download-Button auf der Projekt-Seite
Bild 03 zeigt die relativ kleine ISO-Datei mit Debian.
Wenn alle Stellschrauben bei der Installation so weit vorbereitet sind, steht an einem Punkt die Auswahl der kleinen Helfer bereit. Nextcloud, Jitsi-Meeting, Collabora mit LibreOffice oder wahlweise mit OnlyOffice, sowie eine XFCE-Desktop-Oberfläche
Bild 04 zeigt die Auswahl der derzeitigen Module
von Libre-Workspace, die ich nach Belieben installieren kann
Wenn also alles installiert ist, habe ich eine eigene Nextcloud, einen eigenen Matrix-Messengerdienst und ein eigenes Jitsi-Video-Konferenzsystem, weiterhin wartet ein vollwertiger Desktop-PC zum Arbeiten auf mich (XFCE). Wenn ich dann noch die passenden Apps für Nextloud installiere, synchronisiere ich meine Kalender, Kontakte und Aufgaben, sowie alle Daten mit jedem Endgerät, egal ob iOS, Android, Linux oder Windows. Das Tolle daran ist dann natürlich, dass wir den Big Playern wie Google oder Microsoft weniger persönlich Daten mitteilen. Ich werde mir also einen kleinen Home-Server fertig machen und darauf Libre-Workspace installieren und dann meine Erfahrung mit Euch teilen.
Quellen:
Logo Nextcloud:
Von https://nextcloud.com/ - https://nextcloud.com/wp-content/themes/next/assets/img/common/logo_nextcloud.svg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50141243
Logo Jitsi:
https://jitsi.org/
Logo Matrix:
Von ™/®Matrix.org - Vectorised by Vulphere from https://matrix.org/images/matrix-logo.svg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=72494859
Caddy Logo:
Public Domain, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=68830514
Logo Element:
Von New Vector Ltd. - https://element.io/images/logo-element-secondary.svg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=92300533
Logo Debian:
Von Debian - www.debian.org/logos/, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3330975
Logo und Schriftzug Libre Workspace
(mit freundlicher Genehmigung von Jean-Frédéric)
https://forum.libre-workspace.org/c/announcements/10
und
https://www.libre-workspace.org
und
https://www.jf-vogelbacher.de/
Interessant – aber ich lese nichts von SSO (Single-Sign-On) – vermutlich nicht direkt unterstützt?
Auf der Homepage steht: "Das System bringt von Haus aus LDAP/AD für die zentrale Authentifizierung mit."
Danke – wer lesen kann, ist klar im Vorteil ;) Hatte nur nach „sso“ und „single“ gesucht :D Fein, dann bin ich umso mehr gespannt – selbst gerade keine Zeit zum Testen, frage mich aber, weshalb nicht ein yunohost (und das mitentwickeln, mit eigener Zusammenstellung an empfohlenen Apps) …
LDAP/AD != SSO. Sowohl LDAP als auch AD sind Verzeichnisdienste, die Identitäten und Entitäten verwalten. SSO ist eine Technik, um Benutzern die Möglichkeit zu geben, sich an unterschiedlichen unabhängigen Anwendungen anzumelden, ohne jedes Mal sich authentisieren zu müssen.
Habe ich auch nicht behauptet. SSO wird wirklich nicht so richtig unterstützt.
Auch ansonsten hat mich außer die OnlyOffice Integration in Nextcloud nicht viel wirklich überzeugt. Ich finde Jitsi gegenüber OpenTalk eher schwach. Matrix ist auch für KMUs etc. nicht unbedingt eine bessere Wahl als Mattermost oder so.
Du kannst OpenTalk On-Premise theoretisch selber als Addon in den Libre-Workspace einbinden und Jitsi nicht konfigurieren. Jitsi ist wegen dem Fokus auf keine Lizenzkosten standardmäßig integriert.
Hallo kamome, Zitat auf der Startseite: "Mit unserem eigenen Management-Web-Interface können Sie den Server grundlegend steuern, Aktualisierungen durchführen, Backups konfigurieren, Daten in- und exportieren, sowie Nutzer und Gruppen zentral verwalten." https://www.libre-workspace.org/
Das einzig Gute daran (dass ich die Seite nicht ganz gelesen habe), ist, dass es jetzt hier deutlich vermerkt ist ;)
Hallo kamome,
SSO (OIDC) ist mittlerweile vorhanden, wenn auch noch nicht von bspw. Nextcloud genutzt. Aber man kann eigene Dienste schon an das SSO anschließen.
Liebe Grüße Jean
Cool, danke für die Info!
SSO mit OpenID Connect ist im Libre Workspace Portal integiert, muss allerdings noch persönlich konfiguriert werden. Dazu wird es in Zukunft auch eine entsprechende Dokumentation geben, wie man dies am besten einbindet.
Hallo Vatrut! Interessantes Projekt. Bin auf deine Erfahrungsberichte gespannt.
Sorry Varut für meine dicken Finger.