Die Zeiten, in denen die Ausführung von Windows-Anwendungen unter Linux schwierig war, sind längst vorbei. Heute gibt es verschiedene Anwendungen für diesen Zweck, die Wine als Grundlage verwenden, wobei Bottles in den letzten Jahren eine der bekanntesten ist. Es handelt sich dabei um ein Tool, das eine komfortable GTK-basierte grafische Benutzeroberfläche bereitstellt, die es den Benutzern erleichtert, Windows-Anwendungen unter Linux zu verwalten und auszuführen, ohne dass sie das Terminal verwenden müssen.
Bottles dient als Frontend für Wine und ermöglicht es den Benutzern, isolierte Umgebungen (sogenannte "Bottles") zu schaffen, in denen Windows-Anwendungen installiert und ausgeführt werden können, ohne sich gegenseitig oder das Host-System zu beeinträchtigen. Hier sind die Anwendungsbereiche:
Use Cases
- Spiele: Linux-Benutzer können Spiele, die nur unter Windows laufen, auf ihren Systemen ausführen.
- Software-Kompatibilität: Ausführen von Software, die nur für Windows verfügbar ist, wie z. B. bestimmte Produktivitätsanwendungen oder Entwicklungstools.
- Testen und Entwickeln: Entwickler können ihre Anwendungen in einer Windows-ähnlichen Umgebung testen, ohne dass sie eine Betriebssystemlizenz oder ein Dual-Boot-Setup benötigen.
Insgesamt bietet Bottles eine bequeme und benutzerfreundliche Möglichkeit, Windows-Anwendungen unter Linux zu verwalten und zu verwenden, indem es die Fähigkeiten von Wine nutzt und gleichzeitig zusätzliche Funktionen und Benutzerfreundlichkeit bietet.
Bottles Next
Bottles Next befindet sich noch in der Entwicklung. Das Wichtigste dabei ist, dass es sich nicht um ein Upgrade des bestehenden Bottles handelt, sondern um eine völlig eigenständige Anwendung, die von Grund auf neu geschrieben wurde, um Probleme zu lösen, die mit der aktuellen Codebasis nicht behoben werden können.
Obwohl das Backend von Bottles und die Verwaltung der Weinpräfixe in erster Linie auf Python und Shell-Befehlen basieren, wird Bottles Next Go als primäre Backend-Entwicklungssprache verwenden.
Der Next-Modus wird die Nutzung von Bottles deutlich vereinfachen, da die Verwaltung einzelner Bottles entfällt. Gleichzeitig wird der Classic-Modus ein Layering-Konzept verwenden, um Anwendungen, Abhängigkeiten und Konfigurationen zu isolieren und den Nutzern die gleichen Verwaltungsmöglichkeiten wie bisher zu bieten.
Jede Anwendung hat ihre eigenen Einstellungen, wie DXVK, VKD3D, FSR, Desktop-Auflösung, Umgebungsvariablen, Startoptionen, Abhängigkeiten usw.
Die Benutzeroberfläche wurde komplett überarbeitet und basiert jetzt auf Electron (mit TypeScript und VueJS 3). Besonderes Augenmerk wurde auch auf die Gamer gelegt, eine der Hauptnutzergruppen der App. So wird die App beispielsweise dank des Large Coverage-Modus für Steam Deck geeignet sein. Darüber hinaus ermöglicht die komplett überarbeitete Bibliothek personalisierte Cover, einfachen Zugriff auf Software-Einstellungen, Statistiken zur Nutzungsdauer und mehr.
Ausserdem wird empfohlen, welche Software hinzugefügt werden soll, ohne dass die Nutzer ihre Bottles durchsuchen müssen. Mit einer optionalen Cloud-Funktion in Bottles Next kann die Umgebungen online mit Freunden geteilt und die Bottles und Anwendungen mit einem einzigen Klick schnell gesichert und wiederhergestellt werden.
Wann erscheint Bottles Next?
Das wissen selbst die Entwickler nicht. Bottles Next befindet sich in aktiver Entwicklung und es gibt noch viel zu tun. Voraussichtlich wird es noch einige Monate dauern, bis Linux-Spieler und solche, die Windows-Anwendungen auf ihrem GNU/Linux-System laufen lassen möchten, in den Genuss der Vorteile von Bottles Next kommen.
Quelle: https://usebottles.com/blog/bottles-next-a-new-chapter/
Kommt mir bekannt vor. Klingt wie Lutris.
Ich nutze für ein paar Spiele (DVDs) das hier. Scheint wohl ähnlich wie dieses Bottles-next zu sein. Nur Analysesoftware bekomme ich nicht ans laufen ( direkter Hardwarezugriff ? )
q4wine
https://community.linuxmint.com/software/view/q4wine