Conjure - eine GUI für ImageMagick

  Ralf Hersel   Lesezeit: 4 Minuten  🗪 1 Kommentar

Die Anwendung bietet einen leichten Zugang für häufigen Funktionen der Bildbearbeitung mit ImageMagick.

conjure - eine gui für imagemagick

Wenn es um die Bearbeitung von Multimedia-Inhalten geht, gibt es in der GNU/Linux-Welt zwei feste Grössen: ImageMagick und FFmpeg. Bei beiden handelt es sich um Bibliotheken, die über die Kommandozeile aufgerufen werden und ein riesiges Funktionsrepertoire mitbringen. Viele Anwendungen verwenden diese Bibliotheken in ihrem Unterbau. Insbesondere bei FFmpeg tut man sich schwer dabei, den richtigen Befehl für die gewünschte Aufgabe zu finden. Bei ImageMagick ist es etwas einfacher, aber dennoch eine Herausforderung, zum Ziel zu kommen.

Bisher habe ich in meiner ZIM-Wissensdatenbank Einträge für oft verwendete ImageMagick-Befehle abgelegt, damit ich sie bei Bedarf schnell zur Hand hatte. Nun gibt es die Anwendung Conjure, welche beliebte Transformationen in einer modernen Gtk4-Oberfläche anbietet. Conjure liegt in der noch jungen Version 0.1.1 vor und ist GPL3-lizenziert. Das Flatpak ist schnell installiert. In diesem Artikel schaue ich mir die Anwendung näher an.

Der Autor Nathanael beschreibt sein Werk so:

Verwandle Deine Bilder auf magische Weise mit Conjure. Ändere die Grösse, schneide sie zu, drehe sie, spiegele Deine Bilder, wende verschiedene Filter und Effekte an, passe Pegel und Helligkeit an und vieles mehr. Ein intuitives Werkzeug für Designer, Künstler oder einfach für alle, die ihre Bilder verbessern möchten. Basiert auf der beliebten Bildverarbeitungsbibliothek ImageMagick mit Python-Bindings von Wand.

Die Liste der bisher angebotenen Transformationen ist lang, reicht aber nicht an den grossen Funktionsumfang von ImageMagick heran. Soll sie auch nicht, weil sich Conjure auf das Wichtigste konzentriert. Folgende 35 Funktionen stehen zur Verfügung: Resize, Crop, Seam Carving, Blur, Despeckle, Emboss, Kuwahara, Shade, Sharpen, Spread, Add Noise, Blueshift, Charcoal, Colorize, FX, Implode, Polaroid, Sepia Tone, Sketch, Solarize, Swirl, Tint, Vignette, Wave, Wavelet Denoise, Enhance, Flip, Flop, Rotation, Statistic, KMenas, Posterize, Quantize, Ordered Dither, Threshold.

Ob das für euch die wichtigsten Funktionen sind, müsst ihr selbst entscheiden. Jeder dieser Transformationen oder Filter öffnet in Conjure seine eigenen Einstellungen. Im Titelbild seht ihr die Funktion 'Resize' als Beispiel. Bei der Crop-Funktion (Beschneiden) geschieht die Steuerung nur über Parameter; eine Auswahl mit der Maus ist leider nicht möglich:

Wie immer, dient Paulchen als Versuchsbär.

Was mir gut gefällt, ist die Vorschau auf die Veränderungen. Rechts unten könnt ihr die Änderung annehmen und speichern. Die anderen Filter und Transformationen könnt ihr selbst ausprobieren. Ich habe nichts Spektakuläres gefunden, was eine Erwähnung in diesem Artikel wert wäre.

Conjure ist eine gute Anwendung für alle, die ImageMagick-Befehle über eine grafische Oberfläche ausführen möchten. Für mich bietet die App nichts, was ich nicht auch mit anderen Anwendungen (gThumb, GIMP) oder direkt mit ImageMagick machen könnte. Die frühe Version von Conjure wird sich im Laufe der Zeit bestimmt weiterentwickeln.

Quelle: https://github.com/nate-xyz/conjure

Tags

ImageMagick, Conjure, Bildbearbeitung

UbIx
Geschrieben von UbIx am 9. März 2023 um 21:49

Für mich verringert eine Grafische Anwendung den Vorteil von ImageMagick. Denn einfache Arbeiten mache ich mit Krita oder GIMP. Das sehe ich also wie du auch. Vorteil wäre es nur, wenn es die Bearbeitungsfunktion anzeigt und so die Möglichkeit bietet aufwendige oder wiederkehrende aufgaben in ein Script zu basteln.

Übrigens benutze ich keine Wissensdatenbank, da ich meist die Befehle mit einer kurzen suche im Internet besser finde und manchmal auch noch gute Anregungen dabei finde. Aufwendigere Lösungen dokumentiere ich dann lieber in unserem Wiki als Tipp. Das hat den Vorteil dass man sie auch finden kann wenn man mal im Büro oder unterwegs ist oder nicht mal sein Handy (Smartphone) dabei hat. Ausserdem können dann andere auch wieder davon profitieren. Aber du machst es ja ähnlich wenn du es hier vorstellst.