FediGov - digital souveräne Behördenkommunikation

  Redaktionsteam   Lesezeit: 3 Minuten  🗪 2 Kommentare

GNU/Linux.ch startet zusammen mit der FSFE-Schweiz eine Kampagne, um öffentliche Institutionen zu souveräner Kommunikation zu bewegen.

fedigov - digital souveräne behördenkommunikation

Soziale Netzwerke werden auch für öffentliche Einrichtungen und Institutionen immer wichtiger. Sie ermöglichen eine direkte Kommunikation mit Bürger:innen und erlauben eine zeitnahe Publikation von für die Bevölkerung relevanten Informationen.

Dabei kommen zumeist bekannte kommerzielle Plattformen wie Twitter, Facebook, YouTube oder auch TikTok zum Einsatz. Menschen, die das Internet selbstbestimmt und datenschutzfreundlich nutzen möchten, sind davon ausgeschlossen. Durch eine prominente Verlinkung und die Nutzung der kommerziellen Dienste wird darüber hinaus indirekt Werbung für die Grosskonzerne gemacht, was weitere Bürger:innen dazu bewegen könnte, entsprechende Dienste zu nutzen.

Doch Alternativen wie das Fediverse bestehen bereits heute und erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit, zum Beispiel bei vielen Bundesbehörden in Deutschland. Dabei handelt es sich um einen Verbund unterschiedlicher Anwendungen wie Mastodon, welche über ein gemeinsames Protokoll miteinander kommunizieren. Nutzer:innen haben die Möglichkeit, eine eigene Instanz zu betreiben, oder sich bereits bestehender Instanzen anzuschliessen.

Dadurch ergibt sich eine unabhängige und selbstbestimmte Nutzung und Gestaltung digitaler Technologien und bildet den Grundstein für unsere Demokratie in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft. Bürger:innen sind nicht gezwungen, ihre Daten an Grosskonzerne weiterzugeben, um mit öffentlichen Institutionen kommunizieren zu können.

Mit der Kampagne FediGov, möchten die FSFE Schweiz und GNU/Linux.ch auf die Thematik aufmerksam machen, und bietet sowohl Bürger:innen als auch Behörden direkte Handlungsmöglichkeiten. Interessiere können anhand einer Vorlage einen Brief an Behörden schicken, um diese zu motivieren, auch im Fediverse vertreten zu sein. Öffentliche Institutionen wird Hilfestellung zum Umgang mit dezentralen Sozialen Netzwerken auf Basis von Freier Software gegeben.

Update vom 15. Dezember 2022

Die Kampagne nimmt Fahrt auf. Auch Portugal hat eine FediGov-Seite erstellt. Das Repository wurde an die FSFE übergeben und ermöglicht allen EU-Ländern, die Kampagne in ihrem Land zu unterstützen.

Quellen:

Tags

Kommunikation, Mastodon, Twitter, Fediverse, Behörden

this.ven
Geschrieben von this.ven am 4. November 2022 um 11:15

Das ist eine tolle Initiative. In Deutschland versucht das Bundesamt für Datenschutz und Informationssicherheit (BfDI) das Kollegium per Rundschreiben ins Fediverse zu holen https://social.bund.de/@bfdi/109240688153909759 und bietet an ein Konto auf der eigenen Instanz zu erstellen.

Einige konnten sich bereits überzeugen lassen: https://social.bund.de/explore

Ralf Hersel
Geschrieben von Ralf Hersel am 9. November 2022 um 23:12

Wir versuchen auch in der Schweiz, eine Behörde zu finden, die eine Masto-Instanz für die anderen Behörden anbieten möchte.