Fehler macht jeder ...
Di, 2. August 2022, Lioh Möller
doch scheinbar wird bei Freier Software mit anderen Massstäben gemessen. Grossen Anbietern wie Microsoft, Slack, Google, oder Amazon verzeiht man gröbere Schnitzer oder Ausfälle ohne weiteres. Sei es, dass Teams-Telefonie flächendeckend über längere Zeit nicht verfügbar ist, oder Lizenzen nicht automatisch erneuert werden, obwohl diese rechtmässig erworben wurden.
Bei Freier Software hingegen, wird bereits bei kleineren Fehlern gemeckert und schnell ein Wechsel zu einem bekannten Anbieter vorgeschlagen, da diese ja scheinbar wüssten wie es funktioniert.
Über die Gründe dieses menschlichen, oder Manager-lichen Verhaltens beziehungsweise Versagens mag nur spekuliert werden. Eine Ungleichbehandlung ist es allemal.
Zudem würden sich Fehler in Freier Software schnell und nachhaltig ausbessern lassen, sofern die Prinzipien verstanden wurden. Sei es durch die Erstellung eines Bugreports, oder konkrete Code-Contributions. Sollte man sich selbst dazu nicht in der Lage sehen, kann auf einen riesigen Markt an kompetenten KMU-Dienstleistern im Umfeld Freier Software zurückgegriffen werden.
Über valide Alternativen zu kommerziellen (Cloud)-Produkten berichten auch wir in regelmässigen Abständen, so beispielsweise auch in unserer aktuellen Podcast-Folge, in der wir den Groupware-Anbieter Kopano als Interviewpartner zu Gast hatten.
Als Mitarbeiter in Unternehmen oder Institutionen kann jeder mithelfen, indem kritische Fragen gestellt werden. Wie gehen wir mit dem letzten Ausfall des Services von Microsoft um? Sollen nachhaltige und stabilere Alternativen evaluiert werden? Warum wird beim Einsatz von Freier Software, schnell einmal gewechselt, sobald es zu kleineren Herausforderungen kommt, Grosskonzernen verzeiht man aber jede Störung?
Darüber hinaus ist es unabdinglich, über die Vorzüge von Freier Software zu sprechen und das nicht nur was den finanziellen Aspekt betrifft. Bereits zu Beginn eines Projektes sollten Wege aufgezeigt werden, wie mit Fehlern umgegangen werden kann und welche Lösungsmöglichkeiten bestehen.
Denn bei der Nutzung eines Cloudproduktes eines Mega-Konzerns, bleibt im Zweifelsfalle lediglich, ... abwarten.