Firefox 130 kurz getestet

  Ralf Hersel   Lesezeit: 8 Minuten  🗪 1 Kommentar Auf Mastodon ansehen

Mozilla setzt auf verbesserte Übersetzung und KI-Chats. In den Firefox-Labs gibt es interessante Optionen.

firefox 130 kurz getestet

Gestern kam die neue Version Firefox 130 auf meinem Notebook an. Da ich die neuen Funktionen interessant finde, habe ich sie kurz getestet, um sie euch zu präsentieren.

Firefox bietet nun die Übersetzung von markierten Textpassagen. Hier seht ihr ein Beispiel aus diesem Artikel der Zeitung The Guardian:

Bis auf das Wort "zurücklüpft", halte ich die Übersetzung für brauchbar. Leider kann man das Pop-up-Fenster mit der Übersetzung nicht verschieben, um den Originaltext weiterhin sehen zu können.

Die zweite Neuerung ist das Einbinden von KI-Bots in die Seitenleiste. Dafür kann man in den Einstellungen unter dem neuen Menüpunkt "Firefox Labs" verschiedene Optionen einschalten:

Als KI-Chatbots werden diese Angebote mit verschiedenen Modellen angeboten:

  • Anthropic Claude
  • ChatGPT
  • Google Gemini
  • HuggingChat
  • Le Chat Mistral

Mistral AI ist eine französische Firma, die ersten drei Dienste kennt ihr vermutlich und Hugging Face ist eine US-Firma, die eine Plattform und Werkzeuge für die KI-Forschung anbietet. Damit man den KI-Bot in Firefox verwenden kann, ist bei allen fünf Angeboten ein Account notwendig. Für diesen Test habe ich mein Hugging Face Konto verwendet. In der Seitenleiste kann dann mit der KI gechattet werden, was so aussieht:

Hier seht ihr die komplette Antwort auf meine Frage "Tell me about gnulinux.ch":

A Swiss connection!

GnuLinux.ch is a Swiss-based online community and platform focused on promoting and supporting free and open-source software, particularly the GNU/Linux operating system. Here's what I found:

History: The website was launched in 2002, making it one of the oldest and most established Linux communities in Switzerland.

Content and Features:

  1. News: The website features news articles, blog posts, and announcements related to Linux, free software, and open-source projects.
  2. Forums: A discussion forum where users can ask questions, share knowledge, and engage with other members of the community.
  3. Wiki: A collaborative wiki containing documentation, tutorials, and guides on various Linux-related topics.
  4. Software repository: A repository of free and open-source software packages, including Linux distributions, applications, and tools.
  5. Events: A calendar of upcoming events, conferences, and meetups related to Linux and free software in Switzerland.

Community: GnuLinux.ch is a community-driven platform, and its members are passionate about promoting and supporting free software. The community is known for its friendly and helpful atmosphere, making it an excellent resource for beginners and experienced users alike.

Language: The website is primarily in German, which is one of the official languages of Switzerland. However, some content is also available in French and English.

Goals: The primary goal of GnuLinux.ch is to promote the use of free and open-source software in Switzerland, particularly among individuals, organizations, and government institutions. The community aims to provide a platform for users to share knowledge, resources, and experiences, ultimately contributing to the growth and adoption of Linux and free software in the region.

Overall, GnuLinux.ch is a valuable resource for anyone interested in Linux and free software, particularly those in Switzerland or speaking German.

Ihr seht es; obwohl das Meiste brauchbar ist, gibt es einige Falschaussagen. Ich habe die falschen Teile fett markiert. Falls jemand GNU/Linux.ch nicht kennt und einen KI-Bot befragt, wird es gefährlich. Eine Fragestellerin, die die Antwort nicht kennt (sonst würde sie nicht fragen), kann schwerlich das Richtige vom Falschen unterscheiden. Aus diesem wesentlichen Grund stehe ich Abfragen mit KI-Bots skeptisch gegenüber.

Wie ihr oben im Screenshot von den "Firefox Labs" seht, habe ich auch die Option "Zeigt Prompts für ausgewählten Text" eingeschaltet.

Sobald man einen Text markiert, erscheint ein Sternchen-Icon. Ein Klick darauf bietet drei Optionen an. Die Ersten beiden sollten klar sein; "Frag mich ab" schickt den Text als Prompt an den KI-Chat. Ich habe das für das Beispiel im Screenshot ausprobiert.

Die Zusammenfassung liefert das Gegenteil einer Zusammenfassung:

Das Ergebnis ist noch viel länger, als im Screenshot zu sehen ist.

"Sprache vereinfachen" resultiert in diesem Text:

Die Hilfsorganisationen, die eng mit Asylsuchenden zusammenarbeiten, sagen, dass die Politik der beiden Regierungen unbeabsichtigt die Anzahl der Todesfälle von Menschen erhöht, die in Großbritannien Schutz suchen.

Dieses Ergebnis gefällt mir besser.

"Frag mich ab" gibt eine Auswahl von weiteren Prompts zum ausgewählten Text:

Ich helfe dir gerne bei Fragen zu deinem Text. Hier ist meine erste Frage:

Was sagen die Wohltätigkeitsorganisationen über die Politik der beiden Regierungen?

A) Sie reduziert die Zahl der Todesfälle von Menschen, die in Großbritannien Asyl suchen.
B) Sie erhöht die Zahl der Todesfälle von Menschen, die in Großbritannien Asyl suchen.
C) Sie hat keinen Einfluss auf die Zahl der Todesfälle von Menschen, die in Großbritannien Asyl suchen.

Bitte wähle eine Antwort.

Ich bin mir unschlüssig darüber, ob ich die Option "Zeigt Prompts für ausgewählten Text" als nützlich oder verwirrend einordnen soll. Vorerst werde ich diese Option ausschalten, weil mich das Stern-Icon beim Auswählen von Text nervt.

Fazit

Firefox 130 bietet einige weitere Fehlerkorrekturen und Funktionen, die ich in diesem Artikel nicht erwähnt habe. Diese könnt ihr in den Release Notes nachlesen. Die wichtigsten Neuheiten sind die Verbesserungen bei der lokalen Übersetzungsfunktion und das Einbinden der KI-Chats.

Beides sind interessante Funktionen, die im Trend der Zeit liegen.

Quelle: https://www.mozilla.org/en-US/firefox/130.0/releasenotes/

Tags

Mozilla, Firefox, Übersetzung, KI-Chat

fragesteller
Geschrieben von fragesteller am 6. September 2024 um 15:44

Gibt es auch lokale KI-Chatbots welche ohne Cloud-Anbindung auskommen?