Es gibt viele Matrix-Clients und einige von ihnen sind optisch äusserst ansprechend. Wer eine GTK-basierte Chat-Anwendung sucht, findet zurzeit nur eine, nämlich Fractal. Bereits im April 2021 berichteten wir über den Entwicklungsstand dieser App. Damals war der Client noch nicht gut genug für den Alltagsgebrauch. Nun hat Julian Sparber im GNOME-Blog den aktuellen Stand der Dinge bezüglich Fractal erläutert.
Fractal-next, wie die Initiative heisst, um die Anwendung auf Basis von Rust und GTK4 neu zu implementieren, unterstützt nun das Senden und Empfangen von Raumnachrichten und ermöglicht es, die neu eingeloggte Sitzung und andere Benutzer durch Cross-Signing zu verifizieren. Dank des matrix-rust-sdk konnte die Raumverschlüsselung, insbesondere die Schlüsselverwaltung relativ einfach umgesetzt werden.
Einer der grössten Unterschiede zwischen Element und Fractal-next ist, dass letzteres von den Benutzern verlangt, dass sie ihre neue Sitzung immer verifizieren, denn wenn man die Verschlüsselung bei der Anmeldung "optional" macht, hat man am Ende eine verwirrende, halbfunktionale Sitzung. Um die Matrix E2E-Verschlüsselung vollständig zu unterstützen, fehlt noch der Einbau des Schlüsselbackup-Systems welches von matrix-rust-sdk noch nicht unterstützt wird. Derzeit gibt es keine Möglichkeit, die Verschlüsselung für einen Raum zu aktivieren. Die Sitzungs-/Geräteverwaltung ist schon seit einiger Zeit in Fractal-next enthalten und ermöglicht es, sich von anderen Sitzungen abzumelden und zu überprüfen, ob andere Sitzungen verifiziert sind.
Fractal-next befindet sich derzeit in einem Zwischenstadium, in dem noch nicht alle Funktionen der alten GTK3-Version übernommen wurden. Gleichzeitig hat das Team einige fortgeschrittene neue Funktionen implementiert. Ein gutes Beispiel dafür sind die hinzugefügten Reaktionen. Ausserdem gibt es seit letztem Sommer Unterstützung für mehrere Konten, aber immer noch keine Möglichkeit sich abzumelden.
Es gibt auch so viele andere Dinge, die in Rekordzeit implementiert wurden, dazu gehören:
- Verschieben von Räumen zwischen Kategorien per Drag&Drop sowie über ein Kontextmenü
- Der wichtigste Teil der Raumdetails
- Umschalten zwischen Versionen von Räumen nach Upgrades
- Medienbetrachter in Räumen
- Umfangreiche Antworten
Julian wird an der FOSDEM 2022 über die weitere Entwicklung des Matrix-Clients für den GNOME-Desktop berichten.
Quelle: https://blogs.gnome.org/jsparber/2022/01/28/a-long-overdue-update-fractal-next/