Gaming auf Debian und Derivaten Teil 1: Steam

  Actionschnitzel   Lesezeit: 5 Minuten  🗪 6 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Der erste Teil einer Serie, die sich damit befasst, wie man auf Debian/Ubuntu spielt und am besten Probleme schon im Voraus vermeidet.

gaming auf debian und derivaten teil 1: steam

Ist es nicht eigentlich ganz einfach? Man geht in den integrierten App-Store der Distribution, die man nutzt, und sucht und installiert Steam. Leider wird ein ganz anderes Bild gezeichnet, wenn man nach dem Thema in verschiedenen Foren sucht. Gerade Linux-Einsteiger wenden sich an die Community und sind frustriert, dass etwas nicht richtig funktioniert.

Woran liegt das?

Ein schönes Beispiel ist Linux Mint. Öffnet man dessen Anwendungsverwaltung und sucht nach Steam, findet man drei oder viermal den Steam-Installer. Darunter befindet sich ein DEBIAN-Paket aus dem Repository und die Flatpak-Version von Flathub. Auf Ubuntu kommt noch die Snap-Version hinzu.

Das Problem ist, dass diese Pakete alle nicht offiziell sind, auf den ersten Blick zwar starten, aber dann etwas holprig in das System eingebunden sind. Gerade die Sandbox-Varianten sind hier noch recht problematisch, da sie in ihrer eigenen Umgebung laufen. In den vergangenen Monaten wurde oft die Snap-Version von Steam kritisiert. Valve selbst meldete sich zu Wort und merkte an, dass sie nichts mit dieser Version zu tun haben und somit keine Verantwortung für die Wartung tragen. Ein schönes Video hierzu gibt es von Brodie Robertson (Verlinkung auf Invidious).

Hinweis: Das genannte Video beinhaltet auch Meinungspassagen. Technische relevante Aspekte werden ab 1:41 Min behandelt.

Wie installiere ich Steam?

Für neue Nutzer ist das erst mal paradox. Erst wird ihnen gesagt: "Ihr müsst nie wieder Programme von Internetseiten herunterladen!", jetzt komme ich und sage euch: "Wenn ihr keine Probleme haben wollt, geht bitte auf die offizielle Seite von Valve."

Genau das machen wir jetzt: Steampowered.com

Der Link führt uns direkt zum Downloadbereich. Mit dem Klick auf STEAM INSTALLIEREN laden wir die Installationsdatei im .deb-Format herunter. Bis hier ist es nicht anders als auf Windows. In eurem Download-Verzeichnis sollte sich nach Fertigstellung die Datei steam_latest.deb befinden.

Mit Rechts-Klick > Öffnen mit > Software-Verwaltung/Anwendungsverwaltung oder Discover kann das Paket installiert werden.

Ubuntu hat in der aktuellsten Version bisher nicht die Möglichkeit, externe DEBIAN-Dateien zu installieren. Mit sudo apt install ./steam_latest.deb wird die Installation im Terminal losgetreten.

Wie auch immer ihr die Installation von steam_latest.deb angestoßen habt, wenn sie abgeschlossen ist, können wir Steam aus dem Menü heraus starten.

Beim ersten Start von Steam öffnet sich ein Terminal. Ihr müsst aufmerksam lesen, ein paar Mal mit ENTER bestätigen und die Installation mehrerer Pakete mit J oder Y bestätigen. Hier werden noch ein paar Abhängigkeiten abgeglichen und gegebenenfalls installiert.

Falls Ihr ganz neu im Linux-Kosmos seid und nicht wisst, wie man Steam konfiguriert, um Windows-Spiele unter Linux zu zocken, verlinke ich euch einen bereits auf GNU/Linux.ch erschienenen Artikel.

Schnelldurchlauf:

Um Spiele mit Steam unter Linux nutzen zu können, gehen wir in die Einstellungen und aktivieren Steam Play.

Menü > Steam > Einstellungen > Kompatibilität

Um ein Spiel zu zwingen, Proton zu nutzen, geht ihr vor der Installation auf das Zahnrad > Eigenschaften > Kompatibilität. Setzt den Haken und wählt entweder die aktuellste Proton-Version oder Proton-Experimental aus.

Quellen:
https://store.steampowered.com/
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/83/Steam_icon_logo.svg
https://www.pngwing.com/de/free-png-njamt
https://www.pngwing.com/de/free-png-bvfve

Tags

Steam, Proton, Debian, Ubuntu

Harald
Geschrieben von Harald am 10. Mai 2024 um 07:40

Die meisten Probleme würden vermieden, wenn Arch genutzt werden würde.

Mancus Nemo
Geschrieben von Mancus Nemo am 10. Mai 2024 um 09:54

Damit wird aber kein Anfänger zurecht kommen. Daher installieren die sich ja Linux Mint was ich auch für nicht schlecht halte. Mint könnte ja einfach das Paket im Store verlinken und das Thema hat sich auch gegessen. Ist alles nur ne Frage der Programmierung.

Chris
Geschrieben von Chris am 10. Mai 2024 um 10:23

Im Paketmanager vom Debian Derivat MX kann man Steam recht einfach installieren. Nur ich Trottel hab dann Stable, Backports und MX Testing gemischt und das war dann mit den i386 Paketen eine dependancy hell aus der ich nie wieder rauskam. Alslo Obacht. :D

Harald
Geschrieben von Harald am 10. Mai 2024 um 16:10

Wie ich sagte, mit Arch ist alles fluffig.

madbehaviorus
Geschrieben von madbehaviorus am 10. Mai 2024 um 12:04

Das ist interessanter Einblick. Danke dafür.

Nachhaltiger wird es wohl eher, wenn man sich direkt das steam repository hinzufügt:

https://repo.steampowered.com/steam/

Actionschnitzel
Geschrieben von Actionschnitzel am 10. Mai 2024 um 15:48

Nein, das ist nicht nötig. Die Installation macht das automatisch. In /etc/apt/sources.list.d wir alles angelegt.