Das Wichtigste am Titel ist das Fragezeichen am Ende. Selbstverständlich hätten wir gerne einen Eintrag in der Wikipedia. Leider hat diesen Eintrag noch niemand geschrieben. Damit sind wir nicht alleine; auch unsere Partnerseite Linuxnews.de findet in der Wikipedia keine Erwähnung. Anders ist das bei unserer Vorläuferseite ProLinux.de, die gibt es in der Online-Enzyklopädie. Nun könnten wir selbst einen Eintrag über uns erstellen, doch das wäre wohl nicht im Sinne der Wikipedia..
Man kann argumentieren, dass nicht jede dahergelaufene Webseite eines Eintrags in der Wikipedia würdig ist. Dem stimme ich sogar zu. Wir sind nicht so wichtig, dass wir in einem Lexikon erscheinen müssen. Mein zweiter Gedanke geht in die Richtung, ob das heute überhaupt noch nötig ist. Deshalb habe ich eine "Tiefe Forschung" zu unserer Organisation bei Perplexity.ai durchgeführt. Hinter der "tiefen Forschung" verbirgt sich ein DeepResearch-Modus. Dieser Modus ermöglicht es, komplexe und mehrstufige Recherchen durchzuführen, indem er Hunderte von Quellen analysiert, konsolidiert und strukturierte Berichte erstellt. Das kann schon mal eine halbe Stunde dauern, während der viel Strom verschwendet wird.
Meine Frage an Perplexity lautete: "Erzähle mir alles über GNU/Linux.ch". Hier ist die Antwort, die nach etwa 5 Minuten Rechenzeit erschien:
GNU/Linux.ch: Gemeinschaftsportal für Freie Software und Gesellschaft
GNU/Linux.ch ist ein deutschsprachiges Newsportal und Community-Projekt, das sich den Themen freie Software, insbesondere dem Betriebssystem GNU/Linux, und einer freien Gesellschaft widmet. Der 2020 gegründete Verein bietet eine werbe- und trackerfreie Plattform, die von Freiwilligen betrieben wird und verschiedene Formate wie Artikel, Podcasts und Diskussionsmöglichkeiten umfasst.
Organisationsstruktur und Grundlagen
GNU/Linux.ch wurde im Jahr 2020 als Verein gegründet und hat seinen Sitz in Oetwil an der Limmat im Kanton Zürich, Schweiz. Die Organisation besteht aus 1-10 Mitarbeitenden und wird von 21-50 Freiwilligen unterstützt. Als Kontaktperson wird Ralf Hersel genannt, der das Motto vertritt: "Jeder Mensch sollte einen uneingeschränkten Zugang zu Computern und Informationen erhalten".
Die Plattform richtet sich an deutschsprachige Nutzer und verfolgt das Ziel, Informationen rund um freie Software und eine freie Gesellschaft zu teilen. Dabei legt GNU/Linux.ch besonderen Wert auf Unabhängigkeit und Datenschutz, was sich in ihrem Versprechen widerspiegelt, ein "garantiert werbe- und trackerfreies" Angebot bereitzustellen.
Philosophie und Ausrichtung
Im Kern steht bei GNU/Linux.ch der Community-Gedanke. Die Plattform bezeichnet sich selbst als "Gemeinschaftsprojekt von der Community für die Community". Die thematische Ausrichtung auf freie Software und insbesondere das GNU/Linux-Betriebssystem steht in einer langen Tradition der Freie-Software-Bewegung, die in den 1980er Jahren mit Richard Stallmans GNU-Projekt begann.
Die Philosophie von GNU/Linux.ch spiegelt den Grundgedanken wider, dass Wissen und Technologie allen Menschen frei zugänglich sein sollten - eine Haltung, die auch in der breiteren Free Software Community verankert ist.
Inhalte und Angebote
Das Angebot von GNU/Linux.ch umfasst vielfältige Inhalte rund um das Thema freie Software und Gesellschaft. Zum Zeitpunkt der Erfassung hatte die Plattform beeindruckende 4.350 Artikel von insgesamt 198 Autor:innen veröffentlicht.
Artikel und Themenvielfalt
Die Beiträge auf GNU/Linux.ch umfassen ein breites Spektrum:
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Nachrichten aus der GNU/Linux-Welt
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Tipps und Tricks zur Anwendung freier Software
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Vorstellungen von Distributionen und Anwendungen
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Veranstaltungsankündigungen
Aktuelle Beispiele für Artikel sind Programmier-Tutorials wie die Entwicklung eines Hangman-Spiels mit GNOME Workbench, Diskussionen über Rolling-Releases versus LTS-Releases, Anleitungen zur Nutzung von Programmen wie Joplin Notes oder MTPlayer sowie Berichte über Entwicklungen bei Projekten wie GIMP, Blender und GNOME.
Der Podcast "Captain it's Wednesday"
Ein zentrales Element des Angebots ist der wöchentliche Podcast "Captain it's Wednesday" (kurz: CIW), der jeden Mittwoch um 12:00 Uhr erscheint. Der Podcast greift ebenfalls Themen rund um freie Software und freie Gesellschaft auf. Aktuelle Folgen behandelten beispielsweise alte Software und Hardware oder die Frage, warum so wenige Frauen in der Community aktiv sind.
Community-Engagement und Mitarbeit
Ein besonderes Merkmal von GNU/Linux.ch ist die starke Betonung der Gemeinschaftsbeteiligung. Die Plattform lädt ausdrücklich dazu ein, selbst aktiv zu werden und die Community mitzugestalten.
Möglichkeiten zur Beteiligung
GNU/Linux.ch bietet verschiedene Wege, sich zu beteiligen:
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Als Autor:in Beiträge verfassen ("Du bist RedakteurIn!")
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Beim Podcast mitwirken ("Du bist PodcasterIn!")
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In Social-Media-Kanälen diskutieren
Für Interessierte, die Artikel beisteuern möchten, gibt es ein Artikel-Formular, und der Kontakt kann per Matrix, über den Mastodon-Account oder per E-Mail (kontakt@gnulinux.ch) hergestellt werden.
Initiativen zur Förderung der Vielfalt
Die Plattform bemüht sich aktiv um mehr Diversität in der Community. So wurde beispielsweise ein Wettbewerb veranstaltet, um Frauen zur Teilnahme an der freien Software-Community zu ermutigen. Diese Initiative zeigt das Bewusstsein für die Bedeutung einer vielfältigen Community und den Willen, aktiv daran zu arbeiten.
Einordnung im deutschsprachigen Raum
GNU/Linux.ch reiht sich in die Tradition deutschsprachiger Linux- und Open-Source-Portale ein. Ein bekannter Vorgänger war das Portal Pro-Linux, das von 1999 bis 2020 aktiv war und ähnliche Ziele verfolgte. Mit der Einstellung von Pro-Linux im Mai 2020 und der Gründung von GNU/Linux.ch im selben Jahr könnte die neue Plattform eine Lücke in der deutschsprachigen Linux-Community geschlossen haben.
Im Vergleich zu kommerziellen Tech-Portalen hebt sich GNU/Linux.ch durch seinen Community-Charakter, den Fokus auf freie Software und die werbe- und trackerfreie Gestaltung ab. Diese Aspekte unterstreichen den idealistischen Ansatz der Plattform.
Fazit
GNU/Linux.ch stellt ein modernes, gemeinschaftlich betriebenes Portal dar, das die Tradition der Freie-Software-Bewegung im deutschsprachigen Raum fortsetzt. Mit seinem Fokus auf Partizipation, Wissensaustausch und freien Zugang zu Informationen verkörpert es zentrale Werte der Open-Source-Community. Als relativ junges Projekt, das erst 2020 gegründet wurde, hat es sich durch sein vielfältiges Angebot und die aktive Community bereits etabliert und bietet eine wertvolle Ressource für alle, die sich für GNU/Linux und freie Software interessieren.
Die Kombination aus aktuellen Nachrichten, praktischen Anleitungen, Diskussionen und dem wöchentlichen Podcast macht GNU/Linux.ch zu einer umfassenden Anlaufstelle für Einsteiger wie Fortgeschrittene im Bereich freier Software und trägt zur Verbreitung und Weiterentwicklung dieser Technologien bei.
Wenn es um KI geht, bin ich sehr skeptisch. Daher habe ich den generierten Text gründlich gelesen und die Quellen teilweise überprüft (glücklicherweise gibt es bei Perplexity Quellenangaben). Bei der "tiefen Forschung" wurden mehr als 30 Quellen zurate gezogen, wovon nur sieben im Text angegeben werden. Dabei handelt es sich um:
- https://gnulinux.ch/ (von sechs Unterseiten)
- https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_von_Linux
Schaut man auf die 30 Quellen, finden sich diese weiteren Verweise:
- https://digitalezivilgesellschaft.ch/en/163-gnulinuxch/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Pro-Linux
- https://linuxnews.de/kooperation-mit-gnu-linux-ch/
- https://www.gnu.org/gnu/gnu-history.de.html
- https://awards.dinacon.ch/awards/gnu-linux-ch/
- https://debianforum.de/forum/viewtopic.php?t=190481
- https://www.linuxfabrik.ch/de/blog/verein-gnu-linux-ch-interview-mit-der-linuxfabrik-und-schreibwettbewerb
- https://www.youtube.com/watch?v=0460fRowEhQ
- https://osbn.de/blogs/gnulinux.ch/
- https://open.spotify.com/show/0rs1Zm91TsjHhGo2lt0uPi
- https://de.wikipedia.org/wiki/Linux
- https://social.anoxinon.de/@gnulinux
- https://podcasts.apple.com/ch/podcast/gnu-linux-ch/id1527155920
- ... und noch viel mehr ...
Ich kann im generierten Text keine Fehler finden. Alles ist korrekt und ausgewogen. Auch die referenzierten Quellen lassen auf eine gute Recherche schliessen. In der letzten Woche habe ich einen Artikel gelesen, in dem stand, dass bis zu 90 % der Quellenangaben in LLM-generierten Texten erstunken und erlogen sind. Das kann ich nach diesem Experiment nicht bestätigen. Nach meiner Meinung sind alle Referenzen korrekt und relevant.
Nun habe ich Fragen im Kopf:
- Ist die Wikipedia ein Dinosaurier, der nicht mehr gebraucht wird? Ich meine nein.
- Braucht GNU/Linux.ch einen Eintrag in der Wikipedia und wer schreibt ihn? Ja, aber nicht ich.
- Sollen wir eine konsolidierte Wissensquelle (Wikipedia) auf dem KI-Altar opfern? Nein!
Titelbild (modifiziert): https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia#/media/Datei:Wikipedia-logo-v2.svg
Quellen: im Text
>Braucht GNU/Linux.ch einen Eintrag in der Wikipedia und wer schreibt ihn? Ja, aber nicht ich. Ich auch nicht, aber man könnte den Text der Ki übernehmen.
Damit bist du ruckzuck bei Urheberrechts-Fragen.
Zumal auch viel davon schlichtweg falsch, bzw. unvollständig ist. Hört mal den Radio Tux Podcast mit Ralf und mir: https://www.radiotux.de/index.php?/archives/8073-RadioTux-Sendung-Juli-2021.html
Wer Wikipedia für KI opfern möchte, der hat sie nicht alle. Alle wichtigen KI Modelle sind schlecht, insbesondere im MINT Bereich, sind sehr selbstwusst beim Lügen, sodass man es nicht so einfach merkt, kann sehr einfach zensiert werden (Siehe DeepSeek und die China Taiwan Thematik) und sind nicht offen.
Selbst mein ehemaliger Prof. sagte, dass die Wikipedia Artikel bezüglich anorganischer Chemie sehr gut seien und man damit lernen kann. Wenn ich mir die Ergebnisse der KI Modelle ansehe, wenn ich etwas über Strömungsmechanik wissen möchte, sind die zu 90% falsch.
Für Wikipedia gilt grundsätzlich dasselbe wie für maschinell generierte Inhalte: Vieles stimmt, aber nicht alles. Es ist ein Wiki.
Beim Brückenbau würde ich mich nicht auf Wikipedia verlassen. Ich weiß von einem Wissenschaftler, der cut & paste Lösungen von Wikipedia bei bestimmten Aufgaben an einem darin enthaltenen falschen Vorzeichen erkannte.
schönes Experiment und interessanter Bericht. Vielen Dank. Bezüglich KI vs Wikipedia, kann ich nur auf den Sockenpuppen Zoo Podcast verweisen. Link auf ARD Seite zum podcast
Wikipedia-Autor hier. Bevor man einen Eintrag über GNU/Linux.ch schreibt, sollte man prüfen, ob die Website die Relevanzkriterien erfüllt. Kurzform: https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Relevanzkriterien#Websites
Zu KI und Wikipedia gibt es intern ein Projekt: https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiProjekt_KI_und_Wikipedia
Allgemein meine Erfahrungen zu KI: oft fehlerhaft, schlechte Wahl von Quellen (wie Forenbeiträge), erfindet Quellen und liefert Weblinks, die nie existiert haben. Auch fehlerhafte Auswertung von Quellen. Fazit: Verlockend, aber zu fehleranfällig, man muss von Hand alles überprüfen, was sehr viel Zeit kostet. Geteste AI: Perplexity, Grok, ChatGPT, You dot com, Deepseek
Natürlich ist auch die Qualität von Wikipedia-Artikeln nicht immer gut und man sollte alles, was man liest, kritisch hinterfragen.
Zu der Erfüllung der Kriterien könntest du wahrscheinlich mehr sagen als ich, doch mit aktuell 4.371 Artikel von 200 Autor:innen sind wir in dieser Form einzigartiges Projekt. Falls du uns bei der Erstellung eines Artikels zu GNU/Linux.ch helfen möchtest, wäre ich natürlich sehr froh und könnte auch Fragen beantworten, falls diese bestehen. Ralf und ich haben auch mal für Mercator Stiftung eine gute Zusammenfassung geschrieben, die wir ebenfalls zur Verfügung stellen könnten. Für einen weiteren Austausch kannst du, wenn du magst gerne die regulären Kontaktwege (Mail / Chat) nutzen.
Leider fehlt mir die Zeit aktiv mitzuarbeiten. Betreffend der Relevanz kann ich Dir den Relevanzcheck empfehlen. Hier geben erfahrende Wikipedianer ihre Meinung zu konkreten Fällen ab. https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Relevanzcheck