Linux Mint hat einige Vorteile, dies sind die Tools zum Managen der Distribution, die Aktualisierungsverwaltung, die Anwendungspaketquellen, Treiberverwaltung, die Anwendungsverwaltung, das Datensicherungswerkzeug und der Willkommensbildschirm.
Damit kann man das System verwalten, ohne das Terminal nutzen zu müssen, was wohl einer der Gründe für die Beliebtheit der Distribution ist, sowohl bei Einsteigern als auch bei vielen Profis. Auch die automatische Updatefunktion ist ausgezeichnet.
Was man aber vermisst, ist ein aktueller Kernel, der mehr Sicherheit bietet und auch neue Hardware unterstützt. Leider gibt es auch keinen KDE Plasma Desktop bei Mint. Vermutlich ist es ein Vorteil, dass sich Cinnamon optisch nicht so anpassen lässt wie Plasma, aber vielleicht ein wenig trist.
Neusten Kernel installieren
Viel leichter als gedacht lässt sich in Mint der neuste Kernel installieren. Dazu muss Mainline installiert werden. Dabei handelt es sich um eine grafische Anwendung aus dem Ubuntu Universum.
Man öffnet über das Startmenü das Programm Anwendungspaketquellen im Ordner Systemverwaltung.
Über den Menüpunkt PPAs fügt man das Cappelikan PPA hinzu:
ppa:cappelikan/ppa
Nun muss das System aktualisiert werden, entweder mithilfe der Aktualisierungsverwaltung, welche man ebenfalls im Ordner Systemverwaltung findet oder mit dem Kommandozeilenbefehl:
sudo apt update
Daraufhin lässt sich Mainline über die Anwendungsverwaltung oder mit dem folgenden Kommandozeilen-Befehl installieren:
sudo apt install mainline
Das Programm startet man über das Startmenü: Systemverwaltung / Ubuntu Mainline Kernel Installer.
In der Anwendung wählt man den gewünschten Kernel aus und klickt auf installieren. Beim Neustart wird der neue Kernel aktiviert. Im Bootmenü lässt sich bei Bedarf auch weiterhin der alten Kernels für den Start auswählen.
KDE Plasma Desktop installieren
Was mir bei Mint immer gefehlt hat, ist der Plasma Desktop. Sicher Cinnamon ist nicht schlecht, aber KDE Plasma hat noch einiges mehr zu bieten, denn es bietet sehr viele Möglichkeiten das Aussehen den eigenen Vorstellungen anzupassen. Für KDE gibt es eine riesige Menge an ausgezeichneten Programmen, die ich nicht missen möchte.
Die Installation erfolgt am einfachsten mit dem Kommandozeilenbefehl:
sudo apt install kde-standard
Man muss auswählen, welchen Display-Manager man verwenden möchte. Hier ist Lightdm die optimale Wahl, denn das ist der Standard von Mint. Die Verwendung von sddm kann zu Schwierigkeiten bei der Anmeldung führen.
Nach der Installation kann man sich vom System abmelden und auf dem Anmeldebildschirm den Desktop auswählen, den man starten möchte. Dazu klickt man auf das kleine Mint Symbol. Hier wählt man Plasma (X11). Die Version von KDE Plasma ist 24.7. Das ist nicht die neuste Version, aber auch nicht eine so alte Ausgabe.
KDE Plasma Wayland installieren
Die Installation erfolgt mit:
sudo apt install plasma-workspace-wayland
Nach der Installation muss das System neu gestartet werden.
XFCE4 installieren
Man installiert den XFCE Desktop mit:
sudo apt install xfce4
Nach dem ersten Start der Desktopumgebung, fehlt das Anwendungsmenü. Dieses fügt man hinzu, indem man auf der Taskleiste einen Rechtsklick ausführt und dort den Punkt Leiste / Leisteneinstellungen öffnet. Hier wählt man den Reiter Objekte und dann Hinzufügen. In der Liste wählt man den Punkt Anwendungsmenü und klickt auf hinzufügen.
Das Menü erscheint jetzt links in der Taskleiste, wenn man es mit der rechten Maustaste anklickt und im Menü verschieben wählt, kann man das Menü ganz nach rechts verschieben. Die ganze Sache ist etwas hakelig, aber mit ein wenig üben klappt das.
Mate Desktop installieren
Der Kommandozeilenbefehl für die Installation lautet:
sudo apt install mate-desktop-environment
Quellen:
Text: Jürg Rechsteiner
„Was man aber vermisst, ist ein aktueller Kernel, der mehr Sicherheit bietet...“ Vertraust du den aktuellen Sicherheitspatches von Ubuntu oder Debian (bei LMDE) nicht, oder wieso meinst du, dass ein aktuellerer Kernel sicherer sei?
Eine Stärke von Mint sind finde ich auch die X-Apps. Wie gut lassen die sich in die Qt-Umgebung integrieren? Mint hat sich bewusst für GTK entschieden - einerseits schade für KDE Fans, andererseits ein konsequenter Schritt, um die Kräfte für einen möglichst konsistenten Desktop zu bündeln.
Für KDE würd ich eher KDE Neon empfehlen. Bei Mainline muss man aufpassen. Kann passieren dass dann das System keine Updates mehr installieren will. Hab ich schon gehabt. Beibt man aber innerhalb der gleichen Version dann klappt es recht gut. Und nicht funktionierende Features hatt ich noch nicht. Wenn man weiß was man tut zu empfehlen. Auch interessant ist der Liquorix Kernel. Den hab ich mir zusätzlich auf meine Gamer Platte geschraubt. Das geht dann wirklich gut ab. Nachteil es werden alle Energiesparfeatures abgeklemmt. Daher sind Büroarbeiten eher ein Stromfresser dann und nicht zu empfehlen!