Proxmox ist eine auf Debian basierende Open-Source-Virtualisierungsplattform zum Betrieb von virtuellen Maschinen mit einem Webinterface zur Einrichtung und Steuerung aller Funktionen.
Proxmox ist eine geniale Umgebung, um auch im privaten Bereich virtuelle Server zu betreiben.
Proxmox ist flexibel, stabil und deckt so ziemlich jeden möglichen Anwendungsfall ab.
In der Übersicht lässt sich anschaulich sehen, wie Proxmox arbeitet
So eine grundlegende Änderung der Infrastruktur ist natürlich mit Aufwand verbunden.
Warum aber der Aufwand? Das hat verschiedene Gründe.
- Ich wollte schon seit langem Proxmox einsetzen
- Der Wartungsaufwand verringert sich extrem.
- Reduzierung des Stromverbrauchs.
- Integrierte Backup und Snapshot Funktionen
- Wahlweise Nutzung von VMs (virtuelle Maschinen) oder LXC Containern
- Flexible Konfiguration aller Komponenten
- usw....
Deshalb verfolge ich das Thema Proxmox schon seit längerer Zeit. Lange scheiterte es jedoch leider an fehlender Hardware für so ein Projekt. Nun hatte ich einen Desktop PC mit 16 GB RAM übrig, der sich dafür anbot.
Der Prozessor ist ein 4 Kern AMD, kein Überflieger, aber tauglich.
Also habe ich Proxmox 7.2 auf dem Rechner installiert. Es ist zu empfehlen Proxmox von der ISO zu installieren. Download hier
Nach der Installation ist Proxmox komplett über das Webinterface administrierbar und Maus, Tastatur und Monitor können demontiert werden.
Anschliessend wurde noch eine zusätzliche interne HD und 2 externe USB 3 HDs angeschlossen.
Als erstes wurde ein Ablaufplan mit den nötigen Tätigkeiten erstellt und seit einer Woche stelle ich nach und nach meine Einzelserver auf Proxmox um.
Die Liste der zuvor betriebenen Server sieht wie folgt aus
- Pihole mit unbound
- SSH-Tarpit
- Nextcloud
- Seafile
- Bitwarden
- Openmediavault
- IPFire Firewall
- Wireguard
Bis auf Nextcloud und Seafile liefen alle auf ARM Hardware
Die einzelnen HDDs/SSDs lassen sich komfortabel über das Webinterface einbinden und den jeweiligen VMs oder CTs zuweisen. Die meisten Dienste habe ich über Container realisiert, weil dies ressourcenschonender ist. Es existieren eine Menge Templates für LCX Container, die alle Zwecke abdecken sollten.
Die CPU Auslastung geht bis auf Zeiten, in denen die Backups laufen nie über 40 %. Das passt also.
In Zukunft will ich zu Testzwecken noch einige VMs mit Desktop installieren, auf die man dann über Remotedesktop zugreifen kann, deshalb ist wahrscheinlich ein Ausbau des RAM erforderlich.
Linux-Distros laufen noch flüssig, aber sobald ein Windows am Start ist.......
Die bereitgestellte Dokumentation ist hervorragend. Ein hilfreiches Community-Forum existiert ebenfalls
Quelle: https://www.proxmox.com/de/
Forum: https://forum.proxmox.com/
Anmerkung zu Proxmox in der Funktion als Homeserver:
Wireguard lasse ich unabhängig auf einem Raspberry anstatt im Proxmox-Container laufen. Der Grund ist, dass man damit den Proxmox-Server remote wieder starten kann, sollte dieser bewusst oder unbewusst mal offline sein. (manch einer braucht vielleicht nicht 24/7)
Nach beispielsweise einem Stromausfall starten Router und Raspberry wieder selbst und stellen damit den Wireguard Server wieder bereit. Der Proxmox-Host hingegen muss manuell gestartet werden und braucht (in meinem Fall) bevor er irgendwas bereit stellen kann erstmal das LUKS Passwort.
Sobald erstmal der VPN ins heimische Netz wieder steht kann man über den Raspberry dem Proxmox-Host ein Wake-on-LAN-Signal schicken und das LUKS-Passwort kann man via dropbear SSH auch remote eingeben.
Nein auch Proxmox startet automatisch. Auch jedem LXC oder VM kann man sagen das sie automatisch starten soll. Voraussetzung ist natürlich das der Rechner selber nach einem Stromausfall wieder startet. Bei HP kann man das aber im BIOS einstellen.
Betreibst Du jetz OMV als VM? Reichst Du die HDDs als Device durch?
Wie wirst Du Docker umsetzen ?LXC /VM? oder ist Docker kein Thema für Dich?
Mein geplante Proxmox HW lässt sich ähnlich beschreiben - allerdings sind die 4 AMD Cores nur Jaguar Kerne: T630 mit 20 GB RAM.
Ja OMV läuft als VM. Die HDD wird durchgereicht und als Mountpoint eingebunden. Docker auf jeden Fall als LCX unter Debian oder Ubuntu. Ist ressourcenschonender.
Ich setze Proxmox seit 2013 ein. Sehr stabil und auch sehr genügsam. Läuft immer noch auf meinem HP Microserver mit AMD Dualcore. Was bei Proxmox gerne übersehen wird: Es lässt sich bei einem Debian-Host kinderleicht nachinstallieren und kann so auch als Desktop-Virtualisierung verwendet werden.
Stimmt man kann es leicht nachinstallieren. Ich installiere Testsysteme mittlerweile nur noch in Proxmox
Ich verwende Proxmox beruflich seit Version 6. Es laufen mehrere VMs darauf (Windows und Linux) - teils 24/7 und teilweise nur bei Gebrauch. Als Desktop habe ich den XFCE Desktop installiert und muss sagen ich arbeite seit Jahren damit absolut problemlos. Proxmox ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert und wer diese noch nicht kennt, der sollte sich diese einmal anschauen ;)
Hallo, ein sehr interessanter Artikel, vielen Dank dafür! Ist es auch möglich, mit einer bereits bestehenden VM mit MS Server 2019 auf Proxmox umzuziehen?
Ja das praktiziere ich seit einigen Jahre bei Kunden so. Hab da schon viele Migrationen von Hyper-V nach Proxmox hinter mir, von Windows 2000 (ja auch der läuft problemlos) bis aktuell Windows Server 2022