Pine64 arbeitet an RISC-V Single-Board Computer

  Ralf Hersel   Lesezeit: 4 Minuten  🗪 5 Kommentare

Hoffnung für offene Hardware auf der Basis von RISC-V.

pine64 arbeitet an risc-v single-board computer

Während die x86-64 CPUs, die wir in ihren Ursprüngen seit 1978 kennen, auf der CISC-Architektur aufbauen und bezüglich ihrer Effizienz etwas altbacken wirken, schreiten Apple im Grossen und die Raspberry Pi Foundation im Kleinen, mit ARM-basierten SoCs bzw. SBCs voran. Insbesondere bei Apples Silicon M-Serie beeindruckt die Leistung im Verhältnis zum Energieverbrauch.

ARM SoCs werden immer leistungsfähiger bei geringerem Energieverbrauch als die klassischen x86-CPUs. Apple zeigt das sehr deutlich mit den M1 und M2 Geräten. Die Lizenzrechte an der Advanced RISC Machines Architektur hält die britische Firma ARM Limited. Alle Unternehmen, die ARM-Chips bauen möchten (z.B. Apple), leisten Lizenzzahlungen an ARM Limited.

Anders ist das bei der RISC-V Architektur, die 1981 an der University of California in Berkeley entwickelt wurde und der BSD-Lizenz unterliegt. Das bedeutet, dass RISC-V nicht patentiert ist und frei verwendet werden darf. Somit ist es jedem erlaubt, RISC-V Mikroprozessoren zu entwerfen, herzustellen, weiterzuentwickeln und zu verkaufen.

Jetzt bereitet das Unternehmen Pine64 die Markteinführung eines Single-Board-Computers (SBC) vor, der ihr bisher leistungsstärkstes Gerät mit RISC-V-Prozessor sein wird. Die Firma hat zwar noch keine detaillierten Angaben gemacht, sagt aber, dass der kommende SBC einen RISC-V-Chip hat, der eine vergleichbare Leistung wie der Rockchip RK3566 Quad-Core ARM Cortex-A55 Prozessor bietet, der das Herzstück des Quartz64-Boards von Pine64 ist.

Das RISC-V Board wird mit 4GB oder 8GB RAM erhältlich sein und bietet Unterstützung für USB 3.0, Gigabit Ethernet und einen PCIe-Slot. Pine64 hat zwar noch nicht verraten, welchen RISC-V-Prozessor es verwendet, aber das Unternehmen weist darauf hin, dass der Chip einen BXE-2-32-Grafikprozessor von Imagination Technologies enthält, der für Einsteiger- und Mittelklasse-Anwendungen konzipiert ist und plant, den Quellcode bald verfügbar zu machen.

Pine64 sagt, dass das Board dem "Model A"-Formfaktor folgen wird, was bedeutet, dass es etwa 133 x 80 x 19 mm messen wird. Damit ist es etwas grösser als ein Raspberry Pi Model B, aber zusätzlichen Platz für einen PCIe-Steckplatz und andere I/O-Anschlüsse gibt.

RISC-V ist eine lizenzfreie, offene Befehlssatzarchitektur, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Obwohl RISC-V-Chips derzeit in Bezug auf die Leistung hinter den neuesten ARM- und x86-Prozessoren zurückbleiben, haben Unternehmen wie SiFive in den letzten Jahren daran gearbeitet, diese Lücke zu schliessen. Und eine wachsende Zahl von Chipherstellern steigt in diesen Bereich ein - Imagination hat gerade seine ersten eingebetteten Echtzeit-RISC-V-GPUs vorgestellt.

Quelle: https://www.pine64.org/2022/06/28/june-update-who-likes-risc-v/

Tags

Intel, AMD, Raspberry Pi, CPU, RISC-V, CISC, Pine64

👓
Geschrieben von 👓 am 29. Juni 2022 um 11:42

Ist nicht auch neulich Mips unter diese Lizenz neu lizenzirt worden? Das könnte doch bei der Entwicklung von Risc V helfen. Oder etwa nicht?

Mani
Geschrieben von Mani am 29. Juni 2022 um 12:12

Ich bin mir ziemlich sicher, dass RISC-V erst um 2010 herum initiiert wurde, vlt ein zwei Jahre früher, aber ganz sicher nicht 1981. In dem Fall wäre es ja sogar älter als ARM selbst

Art
Geschrieben von Art am 29. Juni 2022 um 16:32

Ja. 1981 wurde der erste RISC I Computer gebaut ...entstanden aus dem DARPA finanzierten VLSI Project in Berkleys ab 1978 und was später zu SUNs SPARC führte.

Mani
Geschrieben von Mani am 29. Juni 2022 um 12:13

ARM ist übrigens auch schon lange keine britische Firma mehr, sondern gehört der Japanischen Soft Bank Group

Lioh
Geschrieben von Lioh am 29. Juni 2022 um 12:55

ARM ist ein britisches Unternehmen, welches zur japanischen Softbank gehöret.