QGIS-Serie: Teil 5 - Digitalisierung

  Ralf Hersel   Lesezeit: 3 Minuten

Wir stellen das freie Geografical Information System vor.

qgis-serie: teil 5 - digitalisierung

Im letzten Kapitel dieser Serie schauen wir uns die Möglichkeiten zur Digitalisierung von Karten an. Das ist eine Grundlage für die Erweiterung oder die Erstellung eigener Karten. QGIS unterstützt alle Arten von Vektorobjekten, wie Punkte, Linien, Polygone und Kurvengeometrien. Zur Bearbeitung stehen eine Vielzahl von Werkzeugen zur Verfügung, die sich über mehrer Werkzeugleisten verteilen. Ergänzt wird dies durch Beschriftungswerkzeuge, die es z.B. ermöglichen, den Strassennamen dem genauen Strassenverlauf (Bögen) folgen zu lassen.

Im Beispiel (Screenshot) habe ich einen neuen Layer für die Digitalisierung als GeoPackage erstellt und über die OSM-Karte gelegt. Dem neuen Layer habe ich das Datenfeld 'Name' beigefügt, um die neuen Objekte benennen zu können. Dann habe ich ein Polygon hinzugefügt, um die Umrisse eines Schulhauses nachzuzeichnen. Links unten ist die Tabelle der Stützpunkte (Knoten) des Objekts zu sehen. Über die Layergestaltung (rechts) wurde das Polygon dann mit der SVG-Grafik einer Schultafel als Füllung versehen und das Namensfeld so angeordnet, dass es dem Umriss des Polygons folgt.

Schon an diesem einfachen Beispiel lässt sich erahnen, welche Fähigkeiten QGIS bei der Digitalisierung von Karten hat. Zweidrittel der Funktionen, die in den beiden Werkzeugleisten zu sehen sind, dienen alleine der Digitalisierung. Ein weiteres beeindruckendes Beispiel bieten die Funktionen Spurverfolgung und 'Überlappung vermeiden'. Damit spart man sich viel Arbeit, weil Polygonzüge bestehenden Verläufen folgen können.

Im Screenshot sieht man ein oranges Polygon, welches als Rechteck gezeichnet wurde. Da die Option 'Überlappung vermeiden' eingeschaltet war, folgte der rechte Rand exakt den Stützpunkten des schwarzen Polygons. Wer einmal im OpenStreetMap-Editor mit umfangreichen Polygonverläufen gearbeit hat, erkennt sofort, wie zeitsparend solche Funktionen sind.

Zum Abschluss dieser Artikelserie erwähne ich ein weiteres Highlight von QGIS, den Drucklayout-Editor. Dabei handelt es sich um eine eigenständige Anwendung, die aus QGIS heraus gestartet und verwaltet wird. Der Layout-Editor verwendet alle Daten und Karten aus dem aktuell geöffneten QGIS-Projekt und erlaubt das Erstellen von professionellen Drucklayouts und Atlanten. Diese sind nützlich, wenn man ein mehrseitiges Kartenprojekt als Broschüre erstellen möchte, z.B. für die Karten des jeweiligen Reisetages.

Im Beispiel sieht man eine einfache Karte mit Überschrift, Logo, Fusszeile und Nord-Pfeil. Alle Elemente des Layouts sind dynamisch aufgebaut (sie basieren auf Datenfeldern im Projekt), sodass bei einer Kartenrotation oder Grössenänderungen alle Element am rechten Platz bleiben.

Ich hoffe, euch hat diese Serie gefallen und ihr habt ein neues Werkzeug für euch entdeckt, um das nächste GIS-Projekt zu starten.

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QGIS, Digitalisierung, Serie, Karten, Beispiel, Polygon, Karte, Stützpunkt

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