ReText: Ein einfacher Markup-Editor

  Fabian Schaar   Lesezeit: 4 Minuten  🗪 6 Kommentare

ReText ist ein leichtgewichtiger Editor. Er erleichtert das Arbeiten mit Markdown und reStructuredText.

retext: ein einfacher markup-editor

ReText ist ein einfacher Editor, der die Markup-Sprachen Markdown und reStructuredText unterstützt. Im Gegensatz zu vergleichbaren Anwendungen, die oftmals mit der Electron-Bibliothek umgesetzt werden, basiert ReText auf Qt 5.15. Dementsprechend ist die Anwendung leichtgewichtiger als die "Konkurrenz", bringt aber dennoch die wesentlichen Funktionen mit.

Grundlegend unterstützt die Anwendungen mit den genannten Markup-Sprachen alle gängigen Formatierungsoptionen. Besonders nützlich ist dabei, dass die Anwendung die entsprechende Syntax auf sinnvolle Tastenkombinationen legt: Mit Strg+B kann ausgewählter Text fett formatiert werden, Strg+I sorgt für kursiven Text. Mit der Tastenkombination Strg+U wird ein html-Tag für unterstrichenene Text eingefügt. Weitere Möglichkeiten zur Strukturierung des Texts finden sich in einem Dropdown-Menü in der Werkzeugleiste der Anwendung. Mit einem weiteren Menü können auch Symbole einfach eingefügt werden.

Über einen Menüpunkt lassen sich außerdem Tabellen einfügen. Darüber werden dann die Anzahl der Zeilen und Spalten abgefragt. Über einen Tabellenbearbeitungsmodus bleibt dann die eigentliche Struktur der Tabelle erhalten. Für das Einfügen von Bildern verfügt die Anwendung über einen Menüpunkt, der zum Datei-Auswahldialog führt. Dann wird der Markup-Text direkt richtig eingefügt. Insgesamt erleichtern die unterschiedlichen Optionen der Anwendung das Arbeiten mit den Markup-Sprachen, da die Anwendung Syntax-Basteleien erleichtern kann. Funktionen wie eine Rechtschreibprüfung oder ein integrierter Zeichenzähler runden das Schreiberlebnis ab. Der Markup-Text kann über die Anwendung gerendert werden. Dafür kann die Vorschau entweder im gesamten Editor-Fenster angezeigt oder neben dem Textfeld dargestellt werden. Der html-Code, der dabei entsteht, kann dann über einen Menüpunkt in einem eigenen Fenster angezeigt werden.

Weitere Einstellungen können über das dafür vorgesehene Einstellungs-Fenster vorgenommen werden. So können Dateien etwa automatisch gespeichert werden und wahlweise bei einem Neustart wieder geöffnet werden. Außerdem lassen sich Einstellungen für Markdown und den standardmäßigen Vorschau-Modus konfigurieren. Auch der eigentliche Editor kann angepasst werden. So lassen sich Zeilennummern anzeigen, die aktuelle Zeile hervorheben oder Tab-Präferenzen angeben. Selbst die Benutzerschnittstelle ist einstellbar. Nutzer können hier zum Beispiel eigene Stylesheets für die Anwendung angeben oder die Werkzeugleiste ausblenden.

Insgesamt überzeugt ReText durch die verschiedenen Helferlein, die Markup noch weiter vereinfachen. Auch die umfassenden Konfigurationsoptionen machen einen guten Eindruck. Schade ist allerdings, dass die Anwendung scheinbar nur in englischer Sprache verfügbar ist. Daher empfehle ich momentan grundlegende Englisch-Kenntnisse, um gut mit der Anwendung umgehen zu können.

ReText ist in vielen gängigen Distributionen verfügbar. Das Paket "retext" kann zum Beispiel unter Debian, Ubuntu oder auch Arch Linux installiert werden. Unter openSUSE Tumbleweed muss zusätzlich das Paket "python310-chardet" installiert werden, damit der Editor startet.

Installation unter Ubuntu und Debian:

sudo apt install retext

Installation unter Arch Linux:

sudo pacman -S retext

Installation unter openSUSE Tumbleweed:

sudo zypper install retext python310-chardet

Weitere Informationen zu ReText bietet das Projekt-Verzeichnis auf GitHub: https://github.com/retext-project/retext

Bilder: Eigene Screenshots, aufgenommen unter openSUSE Tumbleweed (mit KDE).

Tags

markdown, reStructuredText, ReText, Editor, Schreiben

kamome
Geschrieben von kamome am 19. Mai 2023 um 10:14

Unter Debian bei mir übrigens auch auf deutsch.

Das Einfügen von Bildern in Markdown ist schon eine nette Funktion.

textile kann sie auch, leider kein asciidoc.

AT69
Geschrieben von AT69 am 19. Mai 2023 um 13:36

Habe das Programm seit vierzehn Tage im Einsatz, bin schon sehr überrascht, was das alles so kann.

Detente
Geschrieben von Detente am 20. Mai 2023 um 08:55

Retext verwendet ich eher als Viewer für zwischendurch. Da ich auf Android Markor verwende, und eine Verzeichnisstruktur damit angelegt habe, über Syncthing mit dem Laptop synchronisiert, nutze ich auf KDE Plasma QOwnnotes. Dieses kann prima mit der Verzeichnisstruktur umgehen und ich kann in beide Richtungen editieren und es synchron halten. QOwnnotes ist im Repo von Debian bullseye bzw. MX enthalten. Das Flatpak ist dagegen sehr fett :-/

kamome
Geschrieben von kamome am 20. Mai 2023 um 15:28

Das Flatpak ist dagegen sehr fett :-/

Meinst Du, auch auf einem System, das Flatpak schon verwendet (mit Qt-/KDE-Zeug) oder nur, wenn Du Retext als erste (Qt-/KDE-) Anwendung darüber installierst?

Detente
Geschrieben von Detente am 22. Mai 2023 um 11:30

Meine Aussage bezieht sich auf QOwnnotes und nicht auf Retext, was die Grösse angeht. Sie wird in Discover angezeigt. Nein, es wäre nicht das erste installierte Flatpak auf meinem System.

Jürg Rechsteiner
Geschrieben von Jürg Rechsteiner am 20. Mai 2023 um 19:52

Unter Manjaro gibt es die Version 8 auf Deutsch. Interessantes Tool.