Der leichte und schlanke Editor Geany gehört unter Linux zu den bekannten und beliebten Tools. Vom Texteditor bis zur Entwicklungsumgebung für kleine bis mittlere Programmiervorhaben bietet er alles, was man im Alltag schnell zur Hand haben möchte. Dazu lassen sich viele Plug-ins einbinden, sodass man eine Umgebung erhält, die maßgeschneidert für die eigenen Ansprüche ist. Das lässt sich ganz gut am Beispiel eines Markdown-Editors illustrieren.
Ich lege meine Markdown-Notizen auf einem Pfad meiner Nextcloud ab. Dieser Pfad wird mit dem Desktop-Client synchronisiert. Für die Bearbeitung der Notizen könnte natürlich Geany "pur" gestartet werden. Aber das Markdown-Plug-in ermöglicht auch eine Preview des Textes.
Das Plug-in kann man über die zentrale Plug-in-Seite downloaden [1] Nach Installation und Aktivierung funktioniert es automatisch mit Markdown-Dateien, die die Endung *.md
aufweisen.
Die Vorschau kann entweder im Seitenbereich oder im Meldungsfenster angezeigt werden (Werkzeuge/Plug-in-Verwaltung). Farben und Vorlagen lassen sich dort auch anpassen. Die Position des Fensters wird über Bearbeiten/Einstellungen konfiguriert.
Im abgebildeten Beispiel habe ich die Markdown-Anzeige im Meldungsfenster eingeblendet und dieses nach rechts verschoben. Auf diese Weise kann ich links mit dem Reiter "Symbole" eine Gliederungsansicht einblenden. Diese wird automatisch aus den Ebenen der Überschriften generiert.
Wenn man seine Notizen-Sammlung in Ordnern/Unterordnern organisiert hat, so kann noch ein zweites Plug-in nützlich sein: Treebrowser [2] Damit erhält man die übliche Baumansicht und kann sich so rascher zwischen den Notizen bewegen.
Für Entwicklungsprojekte ist die 1-Zeilen-Code-Ansicht nützlich. Da es bei der Nutzung als Markdown-Editor aber um die Eingabe von Textabschnitten geht, kann man unter Einstellungen/Editor/Visueller Zeilenumbruch aktivieren. So sieht man den ganzen Text auch bei kleineren Fenstern.
Für die Farbgebung im Hauptfenster gibt es zahlreiche Themes, die man nutzen kann [3].
Wer Lust hat, kann mit Pandoc, Templates & Co. sich auch entsprechende Formate für Textverarbeitungen oder PDF-Exporte definieren und so z. B. einen Output samt Inhaltsverzeichnis erzeugen.
Quellen:
[1] https://plugins.geany.org/markdown.html
[2] https://plugins.geany.org/treebrowser.html
[3] https://www.geany.org/download/themes/
Geany ist super. Verwende ich schon seit Ewigkeiten fürs Programmieren und als normalen Texteditor. Die Hauptvorteile: schlank, flexibel, erweiterbar, startet sehr schnell. Bei mir startet es schneller als die Standard-Texteditoren.
Hinweis: Je nach Distro ist die Plugin-Erweiterung nicht installiert. Falls z.B. das Markdown-Plugin bei euch in der Plugin-Verwaltung fehlt, muss die Plugin-Erweiterung zusätzlich installiert werden. Man findet sie im Paketmanager der Distro. Bei mir (Arch) heisst das Ding "geany-plugins". Danach findet ihr über 20 Plugins in der Plugin-Verwaltung.