Serienverzeichnis
- Einleitung (das ist dieser Artikel)
- Latenz
- Wirering
- Remote
- Erfahrungen
Kaum ist die letzte Serie über den Messengerwechsel fertig, gibt es eine neue. Darin geht es um die technischen Voraussetzungen, um zusammen über das Internet Musik zu machen. Wie alle wissen, gibt es in der Linux-Welt (oder generell in der IT-Welt) drei Problemfelder, die sich nie lösen werden:
- Drucker
- Beamer
- Der Audio-Stack
Im Vorfeld dieses Artikels habe ich mir meinen Audio-Stack schon so sehr zerschossen, dass ich mit Mühe und Not eine Podcast-Folge aufnehmen konnte (purge wireplumber). Doch worum geht es überhaupt:
Der Anwendungsfall
Während der Corona-Zeit hatten viele Musikschaffende das Bedürfnis, über das Internet gemeinsam Musik machen zu können. Damit meine ich nicht das gemeinsame Anhören von Playlisten, sondern daheim mit ihren Mikrofonen und Instrumenten zusammen über das Internet mit anderen Musikern zusammenzuspielen und zu üben.
Die Herausforderungen
Beim ersten Lesen scheint dieser Use Case einfach umsetzbar zu sein: "Atze, da machst du Jitsi an, und ab geht die Mucke!" Von wegen. Die Herausforderungen sind dreifach:
- Latenz (JACK, Pipewire)
- Routing (Wirering)
- Remote (Zusammenspielen über das Internet)
Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich nur eine vage Vorstellung davon, wie diese Herausforderungen zu meistern sind. Wie das geht und ob das geht, wird sich im Verlauf dieser Serie herausstellen. Die Artikel dieser Serie werden sich an den oben genannten drei Punkten orientieren.
Ich bin mir sicher, dass es in unserer Community einige Musiker gibt, die sich mit dem Thema auskennen. Deshalb freue ich mich sehr über Kommentare, die zur Überwindung der Herausforderungen beitragen.
Vorher lesen
Es ist ja nicht so, als hätten wir bei GNU/Linux.ch nicht bereits über fast alles geschrieben. Das gilt auch für dieses Thema. Wer sich dafür interessiert und beitragen möchte, kann diese Artikel lesen:
- PipeWire und PulseAudio: https://gnulinux.ch/pipewire-braucht-kein-pulseaudio
- Jamulus und Sonobus: https://gnulinux.ch/online-jamsessions-mit-jamulus-und-sonobus
Titelbild: https://pixabay.com/photos/music-blues-skirt-instrument-2225358/
Quellen: im Text
Sehr spannend, auf die Reihe freue ich mich! Wir proben seit etwa 4 Jahren über Jamulus. Zu Anfang wegen der Pandemie komplett verteilt, inzwischen hybrid. Der Großteil ist gemeinsam im Proberaum, einzelne schalten sich Aufgrund von räumlicher Distanz, Krankheit oder Kinderbeaufsichtigung von zu Hause dazu. Wir nutzen eine eigne Jamulus-Instanz auf einem AWS Ubuntu Server. Im Proberaum und bei den zugeschalteten läuft der Jamulus Client. Das funktioniert größtenteils gut und mit akzeptabler Latenz. Jitter kommt immer wieder vor und die Audioqualität ist ausreichend aber nicht gut. Ein Teil des Problems ist sicher, dass wir im Proberaum ausschließlich WLAN zur Verfügung haben. Der eigene Glasfaseranschluss soll noch dieses Jahr kommen.
Sonobus klingt interessant, hatte ich bisher nicht auf dem Schirm.
Viele Grüße Daniel