Software Freedom in Europe 2025

  Ralf Hersel   Lesezeit: 3 Minuten Auf Mastodon ansehen

Wie jedes Jahr berichtet die Free Software Foundation Europe (FSFE) über ihre Aktivitäten der letzten 12 Monate. In diesem Artikel lest ihr, was erreicht wurde und welche Vision die FSFE hat.

software freedom in europe 2025

Transparenzhinweis: Der Autor ist Vize-Koordinator der FSFE-Schweiz und in der FSFE-Zürich aktiv.

Im Jahr 2025 setzte sich die Free Software Foundation Europe (FSFE) weiterhin für die Durchsetzung des DMA ein und intervenierte im Rechtsstreit zwischen Apple und der Europäischen Kommission. Sie beteiligte sich an den Debatten rund um die CRA und das öffentliche Beschaffungswesen, um sicherzustellen, dass freie Software in der digitalen Zukunft Europas verankert ist. Ausserdem leistete sie weiterhin rechtliche Unterstützung und verbesserte REUSE, während sie mit YH4F Jugendliche einbezogen und mit den Ada- und Zangemann-Filmen ein neues Publikum erreichte.

Die FSFE hat eine Vision für das Jahr 2048:

Eine Welt, in der jeder das Recht hat, beliebige Software auf beliebigen Geräten zu entfernen und zu installieren, in der öffentliche Mittel für Software ausschliesslich für freie Software bereitgestellt werden und in der regulatorische Rahmenbedingungen die Entwicklung und Nutzung freier Software aktiv fördern. Eine Welt, in der junge Menschen die Möglichkeit haben, mit freier Software als Standard zu tüfteln, zu experimentieren und zu programmieren, und in der Mitwirkende an freier Software sich darauf konzentrieren können, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, ohne sich ständig um rechtliche Fragen sorgen zu müssen.

Im Jahr 2025 wurden bedeutende Fortschritte in Richtung dieser Vision gemacht:

Im Bereich der Geräteunabhängigkeit wurde eine Klage gegen Apple vor dem Europäischen Gerichtshof vorangetrieben und restriktive Praktiken angefochten, die die Wahlmöglichkeiten der Nutzer einschränken. Gleichzeitig wurde die Bestätigung der Routerfreiheit in Deutschland gefeiert, ein Sieg, der es den Nutzern ermöglicht, ihre eigene Router-Hardware zu wählen. In Italien hat die Koalitionsarbeit Einfluss auf die Regulierung von Glasfasernetzen genommen und sichergestellt, dass diese die Rechte der Endnutzer schützt.

Rechtliche Unterstützung und Aufklärung standen weiterhin im Vordergrund der Initiativen. Man hat die REUSE-Spezifikation und -Tools aktualisiert, die Rubrik „Legal Corner” wurde ins Leben gerufen, weiterhin bei rechtlichen Fragen geholfen und eine weitere Ausgabe des Free Software Legal and Licensing Workshop (LLW) durchgeführt, während die FSFE weiterhin im NGI-Konsortium aktiv war.

Um die nächsten Generationen einzubeziehen, wurde die vierte Ausgabe des Programmierwettbewerbs „Youth Hacking 4 Freedom“ veranstaltet, um Teenager in ganz Europa dazu zu inspirieren, innovative Freie-Software-Projekte zu entwickeln. Mit „Ada & Zangemann – Eine Geschichte über Software, Skateboards und Himbeereis“ hat man weiterhin junge Köpfe begeistert. Der Animationsfilm erreichte ein weltweites Publikum, wurde in weitere Sprachen übersetzt und durch Lesungen und Veranstaltungen immer mehr Kindern angeboten.

Die FSFE beteiligte sich 2025 aktiv an Diskussionen rund um das KI-Gesetz, das Gesetz zur Cyber-Resilienz und das öffentliche Beschaffungswesen und betonte dabei, wie wichtig es ist, die Prinzipien der freien Software in die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu integrieren, die Märkte zu gestalten, von denen Nutzer und Entwickler freier Software profitieren. Es wurde weiter am Rahmenwerk „Public Money? Public Code!” gearbeitet, unter anderem mit einer Veranstaltung für Kommunalverwaltungen.

Das Engagement der Community blühte durch verschiedene Veranstaltungen und Outreach-Aktivitäten auf. Die Gemeinschaft feierte den „I Love Free Software Day“ mit Veranstaltungen in mehreren Ländern und stellte dabei die oft übersehenen Freie-Software-Projekte in den Vordergrund, die unser tägliches Leben bereichern. Die Präsenz auf Konferenzen wie FOSDEM, SFSCON, DevConf.CZ usw. ermöglichte sinnvolle Diskussionen und stärkte das Netzwerk.

Hinter den Kulissen verbesserte das technische Team die Ausfallsicherheit der Infrastruktur, optimierte die Leistung der Website und verbesserte die Barrierefreiheit, um sicherzustellen, dass die digitale Infrastruktur der wachsenden Community effektiv dient.

Abschliessend schreibt die FSFE:

Wenn wir über diese Erfolge nachdenken, wird uns bewusst, dass der Weg zu unserer Vision für 2048 eine gemeinsame Anstrengung ist. Dank des Engagements unserer Unterstützer, Freiwilligen und Partner können wir weiterhin bedeutende Fortschritte erzielen. Gemeinsam gestalten wir eine Zukunft, in der Softwarefreiheit für alle Realität ist.

Wer an mehr Details zu den einzelnen Aktivitäten der FSFE interessiert ist, findet diese in der Quelle.

Titelbild und Quelle: https://fsfe.org/news/2025/news-20250926-01.de

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