Alle Top 500 Supercomputer setzen auf Linux

  Ralf Hersel   Lesezeit: 3 Minuten

Es gibt gute Gründe, warum die Computer-Elite auf das freie Betriebssystem setzt

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Der japanische Supercomputer Fugaku ist derzeit der schnellste Supercomputer der Welt. Fugaku, ein anderer Name für den Mount Fuji, entthronte den US-Supercomputer "Summit" von IBM auf der Top-500-Liste, einer Rangliste der schnellsten Supercomputer der Welt. Top 500 ist ein unabhängiges Projekt, das 1993 ins Leben gerufen wurde, um Supercomputer mit dem LINPACK Benchmark zu vergleichen, bei dem ein Computer ein System linearer Gleichungen zu lösen hat. Im Top-500-Benchmark erzielte Fugaku 415,5 Petaflops, 2,8-mal so schnell wie IBMs Summit, der nächste Konkurrent.

Dies ist das erste Mal, dass ein ARM-basierter Computer die Liste anführt. Fugaku wurde gemeinsam von RIKEN und Fujitsu entwickelt und nutzt das 48-Kern-A64FX-System-on-Chip von Fujitsu. Ausserdem verwendet er Linux als Betriebssystem, ebenso wie alle übrigen 499 der schnellsten Supercomputer der Welt.

Fugaku


Der Hauptgrund, warum Linux bei Supercomputern so beliebt ist, ist sein Open-Source-Charakter. Der Bau eines Supercomputers ist eine teure Angelegenheit. Im Idealfall möchten man Kosten sparen, indem ein proprietäres Betriebssystem vermieden wird, bei dem für jeden Prozessor oder Benutzer Lizenzgebühren anfallen. Da Linux ein freies Open-Source-Betriebssystem ist, ist es ein idealer Kandidat.

Linux ist auch ein modulares System. Es ist in hohem Masse anpassbar und kann bis auf die Basisversion des Kernels verkleinert werden. Supercomputer sind Maschinen, die für einen bestimmten Zweck gebaut werden. Dafür möchte man unnötigen Code aus dem Betriebssystem entfernen, um die Leistung zu erhöhen und potenzielle Fehler zu beseitigen.

Linux ist aufgrund der generischen Natur seines Kernels hoch skalierbar. Es kann sowohl auf riesigen Systemen als auch auf kleineren Systemen laufen. Dadurch ist es problemlos möglich, Linux-Kernel sowohl auf 2mb-Systemen als auch auf 1tb-Systemen laufen zu lassen.

Linux ist seit Jahrzehnten erprobt und bewährt. Da es sich um ein Open-Source-Betriebssystem handelt, ist die Unterstützung der Community beispiellos. Es ist seit Jahren der Standard für den Aufbau grosser Multiprozessor-Cluster und seine Fähigkeiten als Supercomputer-Betriebssystem wurden im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut. Der von Projekten auf der ganzen Welt beigesteuerte Code hat dazu beigetragen, Linux zum unangefochtenen Betriebssystem für die besten Computer der Welt zu machen.

Quelle: https://www.riken.jp/en/news_pubs/news/2020/20200623_1/index.html

Bildnachweis: dto.

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Linux, Supercomputer, Fugaku, Welt, LINPACK, Top, Betriebssystem

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