Nachträglicher Hinweis: dieser Artikel ist ein Aprilscherz
Canonical hat gestern die Beta-Version von Ubuntu 22.04 LTS (Jammy Jellyfish) bereitgestellt, um der Community einen Vorgeschmack auf die kommenden Funktionen und Änderungen zu geben. Die finale Veröffentlichung der Long-Term-Support Version ist für den 21. April 2022 geplant. Tester haben nun drei Wochen Zeit, um die Beta auszuprobieren und verbliebene Fehler zu melden.
Ubuntu 22.04 LTS Beta kommt mit dem Linux 5.15 LTS-Kernel, der eine neue Implementierung des NTFS-Dateisystems mitbringt. Standardmässig unterstützt Ubuntu die GNOME 42-Desktop-Umgebung. Damit kommen Anwender:innen in den Genuss des systemweiten dunklen Stils für alle Anwendungen und Dialoge, sowie des neuen Screenshot-Werkzeuges. Auch das überarbeitete Yaru-Thema soll die Benutzer begeistern. Einige der mitgelieferten Anwendungen wurden auf die Grafikbibliothek GTK4 aktualisiert, wodurch die Bedienung vereinfacht und konsistenter gestaltet werden soll. Eine weitere neue Funktion von "Jammy Jellyfish" ist die Unterstützung von Akzentfarben.
Zu den grössten Überraschungen dieser Version gehört, dass sich das Ubuntu-Team dazu entschlossen hat, das umstrittene Snap-Paketformat aufzugeben. In letzter Zeit hatten sich die Diskussionen über Canonicals erneuten Alleingang gehäuft. Mark Shuttleworth (CEO der Firma Canonical Ltd.) gestand ein, dass viele Versuche in der Vergangenheit, die Alleinstellungsmerkmale für die Distribution erzeugen sollten, nicht die erwünschten Ziele erreicht haben. Dazu gehören die Desktop-Umgebung 'Unity', des Ubuntu-TV Projekt, das Ubuntu-Phone (für das immerhin ein rekordverdächtiges Crowdfunding durchgeführt wurde), sowie das Display-Server-Protokoll MIR.
In der neuen LTS-Version von Ubuntu werden die Snaps durch Flatpak-Pakete ersetzt, womit man dem Industrie-Standard folgen möchte. Mark Shuttleworth äussert sich dazu so:
"Mit zunehmendem Alter steigt die Erkenntnis, dass nicht jede Idee zum Erfolg führen kann. Canonical hat mit der Ubuntu-Distribution freie Software und ein freies Betriebssystem für Millionen von Anwender:innen in ihrem Alltag erlebbar gemacht. Wir waren die Vorreiter, die eine Linux-Distribution aus den Nerd-Kellern in das Licht der freien Gesellschaft geführt haben. Gerade während der letzten zwei Pandemie-Jahre, war Ubuntu für die Arbeit in den Home Offices, die erste Wahl für sehr viele Nutzer.
Ich wäre nicht gut beraten, wenn ich die Fehler der Vergangenheit wiederholen würde. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, unsere Anstrengungen für Snap-Pakete zugunsten des Flatpak-Formats aufzugeben, um einen Beitrag für die Community zu leisten. Inzwischen erkenne ich die technischen Vorteile und die grosse Unterstützung anderer Distributionen für dieses Format. Es ist wichtig, dass die Distributions-Entwickler an einem Strang ziehen und sich für gemeinsame Standards einsetzen.
Canonical, das gesamte Ubuntu-Team und unsere Community werden Flatpaks zu einem grossartigen Erlebnis für alle Anwender:innen machen."
Shuttleworth im All
Unter der Haube gibt es aktualisierte Werkzeuge mit einigen der neuesten GNU/Linux-Technologien, wie zum Beispiel: GCC 12, Python 3.10, Ruby 3.0, Mesa 22, BlueZ 5.64, PulseAudio 16, xdg-desktop-portal 1.14, NetworkManager 1.36, BlueZ 5.63, CUPS 2.4, Poppler 22.02, und GNU C Library 2.35.
Wer die Beta-Version von Ubuntu 22.04 installieren möchte, wird hier fündig. Wie immer weisen wir darauf hin, dass eine Beta-Version nicht für den produktiven Betrieb geeignet ist.
Persönlich bin ich der Meinung, dass diese Entscheidung Ubuntu in die Realität zurückbringt und die Distribution damit an Attraktivität für viele Anwender:innen gewinnen wird. Weiter so, Mark!
Na endlich, hab mich gefragt, wie lange die das mit Snap noch durchziehen wollen.
Da ich gerade gemerkt habe, dass heute der 1. April ist, muss ich leider sagen: ,,Lieber Mark, du hast immer noch nichts dazu gelernt." 🤦
made my day ^^
Canonical zieht das mit Snap solange durch, bis sich alle User bei Amazon einen neuen Computer mit M.2 SSD gekauft haben.
Der ist gut 😂
heute ist bekanntlich der 1.April gell..
Ein Scherz ist dann wenn man es schaft eine amüsante und überraschende Sichtweise zu platzieren. Der Author versucht hingegen einmal mehr seine bekannte Animosität gegen Canonical in einem unpassenden Gefäss zu platzieren... Lieber Ralf, Deine Meinung sei Dir gelassen. Aber sei bitte so höflich diese als persönliche Meinung zu deklarieren
Hast du schon den neuen Podcast gehört? Ralf äusstert sich dort durchsaus positiv zu dem Thema. Er ist selbst übrigens langjähriger Ubuntu User und hat mit mir zusammen in der Schweiz schon mehrere Ubucons veranstaltet. Davon unabhängig versuchen wir immer berechtigte Kritik dort anzubringen, wo es notwendig ist. Snap gehört dabei durchaus zu den Themen, welche nicht über alle Kritik erhaben sind.
Ja ne, is klar :)
Das freut mich sehr, ich bin vor einer Weile von Ubuntu zu Fedora gewechselt weil mir die Alleingänge von Ubuntu zunehmend Missfallen sind, trotzdem ist Ubuntu eine tolle Distribution und ich denke auch, dass das Ubuntu und der allgemeinen Linux-Welt gut tuen wird.
Ach verdammt, reingefallen..
Wer weiss, vielleicht wird es tatsächlich noch etwas.
Oh man, hab ich mich gefreut... Na ja, für nen kurzen Moment war ich glücklich ;-)
Wow....Canonical ist zur Besinnung gekommen. Halt....diese Meldung kam ja gestern, also offensichtlich ein Aprilscherz. Böser Junge!
Gibt es in der Schweiz noch irgentwo einen Scheiterhaufen? ;-)
Ja, nennt sich Böögg: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sechsel%C3%A4uten
Miiist! Das erste Mal, dass ich auf einen Tech-News-Aprilscherz reingefallen bin!