Wenn der Nextcloud-Client leer dreht

  Ralf Hersel   Lesezeit: 2 Minuten Auf Mastodon ansehen

Falls euch ein drehender Cursor nach dem Start des GNOME-Desktops nervt, könnte dieser Artikel Abhilfe schaffen.

wenn der nextcloud-client leer dreht

Zugegeben, in diesem Artikel geht es um ein nerdiges Erste-Welt-Problem, welches kaum jemanden interessieren wird. Doch gemäss dem Linux-Motto "Wenn dich etwas kratzt, dann löse es für dich" und lasse die Welt daran teilhaben. Worum geht es? Seit einiger Zeit dreht mein Maus-Cursor ca. 15 Sekunden lang, bevor er zum normalen Pfeil-Cursor wird, nachdem der Desktop gestartet wurde. System: Manjaro/GNOME/Wayland. Es hat eine Weile gedauert, bis ich herausfand, dass der drehende Cursor (Sanduhr) durch den Nextcloud-Client verursacht wird.

Der drehende Cursor verursacht keine Einschränkung bei der Bedienbarkeit des Desktops, aber er nervt. Man hat immer den Eindruck, als müsse man warten, bis man mit der Arbeit beginnen kann. Das ist jedoch nur ein psychologischer Effekt.

Bei meinen Tests ist mir aufgefallen, dass dieser Effekt bei einer Manjaro-Installation in einer virtuellen Maschine nicht auftritt. Die VM weist zwei Unterschiede zu meinen anderen Systemen auf: Dort ist der Nextcloud-Client als Flatpak (nicht als natives Paket) installiert und es läuft X statt Wayland. Deshalb habe ich auf meinem Notebook den nativen NC-Client durch die Flatpak-Version ersetzt. Das ist mit Arbeit verbunden, weil man alle NC-Server und alle synchronisierten Verzeichnisse neu konfigurieren muss. Je nachdem, wie viele man davon hat, dauert das locker eine halbe Stunde.

Nachdem ich alles neu eingerichtet hatte, startete der Nextcloud-Client nach einem Neustart des Rechners nicht automatisch, obwohl die Option "Beim Systemstart starten" aktiviert war. Dieses Problem lässt sich schnell lösen, indem man im Werkzeug GNOME-Optimierungen (Tweak-Tool) den NC-Client als Autostart-Programm einträgt. Danach wurde der NC-Client automatisch gestartet, der Cursor drehte zu Beginn nicht mehr, doch begann nach ein paar Sekunden sein Warte-mal-Spielchen.

In unserem HELP-Raum erhielt ich den Tipp, im Werkzeug FlatSeal das Flatpak des NC-Clients nicht als Wayland-Anwendung starten zu lassen. Damit zwingt man den NC-Client auf X-Wayland zurückzufallen.

Zusätzlich habe ich in der Datei .config/autostart/com.nextcloud.desktopclient.nextcloud.desktop den Wert X-GNOME-Autostart-Delay von 3 auf 0 geändert, um ein unnötiges Warten des NC-Clients zu vermeiden.

[Desktop Entry]
Categories=Utility;X-SuSE-SyncUtility;
Type=Application
Exec=/usr/bin/flatpak run --branch=stable --arch=x86_64 --command=nextcloud --file-forwarding com.nextcloud.desktopclient.nextcloud @@u %u @@
Name=Nextcloud Desktop
Comment=Nextcloud desktop synchronization client
GenericName=Folder Sync
Icon=com.nextcloud.desktopclient.nextcloud
Keywords=Nextcloud;syncing;file;sharing;
X-GNOME-Autostart-Delay=0                  <--- Dieser Eintrag ist gemeint
MimeType=application/vnd.nextcloud;x-scheme-handler/nc;
SingleMainWindow=true
Actions=Quit;
...

In den Einstellungen des NC-Clients habe ich "Monochrome Symbole verwenden" aktiviert, damit das SysTray-Icon nicht wie gekotzt aussieht.

Im letzten Bild kann man zwei weitere Dinge sehen: Der NC-Client ignoriert in der X11-Version alle Stil-Einstellungen des GNOME-Desktops (normalerweise erscheint dieses Fenster im dunklen Modus). Ob man dort "Beim Systemstart starten" ein- oder ausschaltet, spielt keine Rolle, weil es nicht funktioniert.

Vielen Dank an die GNU/Linux.ch-Community bei der Lösungsfindung.

Titelbild: https://nextcloud.com/ (modifiziert)

Quelle: selbst

Tags

Gnome, Cursor, Nextcloud-Client, Wayland

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