Kritische Infrastrukturen sind Anlagen, Systeme oder ein Teil davon, die von wesentlicher Bedeutung für die Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen, der Gesundheit, der Sicherheit und des wirtschaftlichen oder sozialen Wohlergehens der Bevölkerung sind und deren Störung oder Zerstörung erhebliche Auswirkungen hätte, da ihre Funktionen nicht aufrechterhalten werden könnten.
Dazu gehören diese Sektoren:
- Information und Kommunikation
- Finanzwesen
- Wasser-
- Elektrizitäts-
- Gas- und Ölversorgung
- Verkehrs- und Transportwesen
- Notfalldienste und US-Administration
Beim letzten Punkte werdet ihr denken "WTF", was hat die US-Administration damit zu tun? Den Grund dafür findet ihr in der Geschichte der Kommission, die diese Sektoren im Jahr 1997 entworfen hat. Heute würde man die US-Administration eher als Angriff auf kritische Infrastrukturen einordnen.
Interessanterweise legte das Gremium „Presidential Commission on Critical Infrastructure Protection“ das Hauptaugenmerk auf das Internet, weil Hacker kritische Infrastrukturen hierüber lahmlegen könnten. Dreissig Jahre später wissen wir, dass diese Einschätzung richtig war. Das Lahmlegen von KRITIS durch Hacker passiert im Rahmen der hybriden Kriegsführung heute an jedem Tag.
Wenn die Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an KRITIS denken, fallen ihnen zuerst die Ausländer ein, die eine Gefahr für alles Kritische darstellen. Hier haben die Medien (Springer-Presse) zusammen mit den Staats-zersetzenden Parteien (fckAfD, fckFPÖ, fckSVP) ganze Arbeit bei der Desinformation geleistet. Nach der Migration kommt den Leuten die Gasmangellage und die Dunkelflaute in den Sinn. In allen Fällen ist das Gegenteil der Fall. Ich erspare mir die Quellensuche; das könnt ihr selbst machen als Übung in Medienkompetenz.
Worum es mir in diesem Beitrag geht, ist der erste Punkt aus der Sektorenliste: "Information und Kommunikation". Allerdings nicht so, wie es von der Kommission (siehe oben) erdacht wurde. Das Wort des Jahres 2025 wird vielleicht "Souveränität" heissen. Die scheidende Deutsche Bundesregierung hat die Energiekrise, den Umständen entsprechend, gut bewältigt. Keiner musste frieren, keiner musste den Holzofen aus dem Keller holen. Im Gegenteil, die deutsche Energieversorgung steht stabil auf nachhaltigen Ressourcen. Auch hierzu nenne ich keine Quellen.
Zur Verteidigungsfähigkeit von Europa gehört zwingend die digitale Unabhängigkeit von der Restwelt; insbesondere von den USA. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Genosse Krasnov (danke Fefe) und sein Ketamin-Clown ein Software-Embargo gegen Europa verhängt. Ein solches Embargo ist mit einem Blackout vergleichbar. Wenn der orange Häftling (im Knast der Tech-Bro-Aufseher) und sein Drogist und Wirtschaftszerstörer in ihrem Wahn die Lieferung von US-Software-Diensten nach Europa per Dekret untersagen, wird es bei uns innerhalb von drei Tagen zappenduster. Wenn Microsoft365 oder AWS oder Azure oder Google-Dienste usw. nicht mehr zur Verfügung stehen, steht Europa still.
Interessanterweise sind es einzelne Behörden, die das erkannt haben. Dazu verweise ich auf diese Podcast-Folge des SWR: Ämter ohne Microsoft – Warum Behörden freie Software nutzen wollen. Im aktuellen Ct-Magazin gibt es auch einen Artikel dazu: Ct, Heft 5, Seite 108, Der offene Norden. Ausserdem möchte ich auf ein Interview in unserem Podcast verweisen: https://gnulinux.ch/ciw085-podcast
Warum hört man nichts von Firmen, die sich für Freie Software entscheiden? Weil Firmen sich einen Dreck um ihre Souveränität scheren. Firmen kümmern sich weder um ihre Kunden noch um ihre volkswirtschaftliche Verantwortung, noch um eine Ethik. Firmen sind ausschliesslich ihrem Profit und ihren Aktionären verpflichtet. Das haben wir in den USA bei der Inauguration des Königs gesehen. Alle Firmen haben ihr Fähnlein nach dem Wind gerichtet und sind dem Dealmaker in den Arsch gekrochen. Warum kauft ihr noch bei US-Firmen?
Warum sind es deutsche Behörden (nicht AT- und nicht CH-Behörden) die den Schuss gehört haben? Weil es einige mutige Politiker gibt, die die Zeichen der Zeit erkannt haben. Wie zum Beispiel der CDU-Politiker Dirk Schrödter, der den Open-Source-Wandel in Schleswig-Holstein antreibt. Um ein Software-Desaster in Europa zu vermeiden, ist eine richtungsweisende Entscheidung der EU-Kommission dringend nötig. Die Abhängigkeit von US-Software muss so schnell wie möglich beendet und durch europäische Lösungen ersetzt werden. Das würde einen grossen wirtschaftlichen Aufschwung in Europas IT-Industrie erzwingen.
Zum Schluss noch ein Wort an die Endanwender:innen in Behörden und Firmen. Hört endlich mit eurem Gejammer auf. Wer ohne Microsoft-Office und die Adobe-Creative-Cloud seine Arbeitsleistung nicht erbringen kann, sollte im Sinne einer europäischen Eigenständigkeit sofort entlassen werden.
Titelbild: https://pixabay.com/photos/brussels-belgium-city-europe-7826514/
Quelle: keine
Guten Abend, Ich bin Angestellter einer deutschen KRITIS Behörde und aus meiner Sicht ist ein Verzicht auf US-Software weiter entfernt als jemals zuvor.
Unsere Kernanwendung ist zwar eine deutsche Eigenentwicklungen (wenn auch abhängig von Oracles Java), aber bis auf wenige Ausnahmen europäischer Firmen, verwenden wir in unserer Abteilung ausschließlich Software aus den USA.
Erschwerend kommt hinzu, dass meine Arbeitgeberin sich nicht auf den Support durch die FOSS Community verlassen kann, sondern für jedes Produkt ein Supportvertrag geschlossen werden.