fff - Fucking Fast File-Manager

Mi, 29. März 2023, Ralf Hersel

Braucht man einen Dateimanager im Terminal? Die Null-acht-fünfzehn-Anwenderin vermutlich nicht, verwendet sie doch Dolphin, Nautilus, Thunar, oder einen anderen grafischen Dateimanager der Lieblingsdistribution. Die Konsoleros kommen mit den Möglichkeiten der Bash, Z-Shell oder Fish bestens zurecht und haben sich mit einigen Aliasen das Leben im Terminal angenehm eingerichtet.

Über Dateimanager im Terminal haben wir schon ein paar Mal geschrieben. Da gab es den Übersichts-Beitrag zu Xtree, Norton Commander, Midnight Commander, Ranger und NNN, sowie einen Extra-Artikel zu NNN. Diese Anwendungen bieten ein TUI (Text User Interface), um den Umgang mit Dateien und Verzeichnissen auf der Kommandozeile zu vereinfachen. Um die Eingangsfrage zu beantworten: Warum nicht?

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Kurztipp: Eigene Suche in Firefox

Mi, 29. März 2023, Marco

In Firefox sind standardmässig einige Suchmaschinen voreingestellt, welche verwendet werden können. Neben klassischen Suchmaschinen können auch Suchfelder auf Webseiten – wie zum Beispiel bei gnulinux.ch – in der Adressleiste als Suchmaschine verwendet werden.

Die Verwaltung meiner Suchmaschinen hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert. Früher nutzte ich zwischendurch die Bangs von DuckDuckGo. Danach habe ich die Firefox-Erweiterung Vimium-FF genutzt, welche das Hinzufügen von eigenen Suchmaschinen relativ einfach machte. Aus unterschiedlichen Gründen habe ich mich umgeschaut, welche Möglichkeiten Firefox bietet, eigene Suchen zu definieren. Hierbei bin ich über die Möglichkeit gestossen, Webseitensuchen als Lesezeichen zu verwalten. Nachfolgend die Schritte, wie ein Lesezeichen als Suchmaschine genutzt werden kann:

  1. Mit der rechten Maustaste auf das Suchfeld innerhalb der Webseite klicken.
  2. Die Option "Ein Schlüsselwort für diese Suche hinzufügen" aus dem Kontextmenü auswählen und einen Namen für das Schlüsselwort eingeben. (Ich verwende für Suchmaschine das Präfix @, damit ich eine klare Trennung zwischen normalen Lesezeichen und "Such-Lesezeichen" habe. Das kann aber frei gewählt werden.)
  3. Nachdem die Seitensuche hinzugefügt wurde, kann in der Adressleiste zunächst das für die Suche definierte Schlüsselwort und dann der eigentliche Suchbegriff eingegeben werden.

Für mich persönlich ist diese Art der Suchmaschinenverwaltung vor allem nützlich, um häufig durchsuchte Webseiten direkt in der Adressleiste durchsuchen können – sei es bei der Arbeit oder im privaten Bereich. Wichtig ist, dass die Suche der Webseite einen Suchparameter in der URL mitgibt, sodass dieser in der Eingabe ausgewertet werden kann. Da Bilder (oder Videos) bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, habe ich den Vorgang noch in einem kleinen Video aufgenommen. Dieses Video findet ihr hier.

Bildnachweis: https://pixabay.com/photos/finger-hand-looking-for-search-3389911/ (geralt, Pixabay-Lizenz)

Penguins' eggs

Mi, 29. März 2023, Lioh Möller

Wer viel Arbeit in die Konfiguration seines Linux-Systems steckt, kann mit penguins' eggs daraus ein installierbares Live-Medium zu erstellen.

Das Projekt existiert seit 2017 und unterstützte zunächst lediglich Debian GNU/Linux. Über die Zeit sind weitere Distributionen hinzugekommen und so lässt sich die Anwendung mittlerweile auch auf Arch Linux, Manjaro, Devuan und Ubuntu nutzen. Laut Angaben des Projektes sollten alle verfügbaren Debian, Devuan und Ubuntu Derivate ebenfalls unterstützt werden.



Im Folgenden wird die Installation auf einem Ubuntu System beschrieben. Zur Einrichtung muss zunächst das ppa eingebunden werden und daraufhin kann die Anwendung installiert werden:

sudo apt install curl #in case it's not installed

curl -fsSL https://pieroproietti.github.io/penguins-eggs-ppa/KEY.gpg | sudo gpg --dearmor -o /etc/apt/trusted.gpg.d/penguins-eggs.gpg

echo "deb [arch=$(dpkg --print-architecture)] https://pieroproietti.github.io/penguins-eggs-ppa ./" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/penguins-eggs.list > /dev/null

sudo apt update
sudo apt install eggs

Standardmässig nutzt eggs das TUI Installationsprogramm krill. Möchte man die Calamares Unterstützung aktivieren, kann folgender Befehl ausgeführt werden:

sudo eggs calamares --install

Erstellung des ISO Abbildes

eggs kann über Kommandozeilenparameter und die Konfigurationsdatei /etc/penguins-eggs.d/eggs.yaml gesteuert werden. Dort lässt sich beispielsweise die Zeitzone definieren oder Benutzerinformationen für das Live-Medium können festgelegt werden (Standard-Benutzer: live, Passwort: evolution)

Zur Erstellung des ISOs kann folgender Befehl ausgeführt werden:

sudo eggs produce --standard

Dabei wird die Standard-Komprimierung verwendet. Mithilfe von --max kann diese weiter erhöht werden, um ein kompakteres Abbild zu erstellen.

Ohne weitere Angaben werden die Benutzerdaten nicht mit in das ISO aufgenommen. Dies eignet sich beispielsweise, um ein System schnell neu installieren zu können oder um es auf mehrere Computer zu replizieren.

Mithilfe des --clone Parameters werden die Benutzerdaten ebenfalls aufgenommen, allerdings unverschlüsselt:

sudo eggs produce --clone --standard

Grundsätzlich unterstützt eggs auch verschlüsselte Benutzerdaten auf dem Medium:

sudo eggs produce --cryptedclone --standard

Hierbei wird ein LUKS Volume innerhalb des Live-Systems erstellt, welches allerdings nicht vom Live-System selbst erreichbar ist. Nur bei einer Installation mithilfe des TUI Installers, wird dieses wiederhergestellt. Die Funktion steht bei einer Nutzung von Calamares nicht zur Verfügung.

In unseren Tests hat eggs aus einem installierten und konfigurierten Ubuntu Desktop-System ohne Benutzerdaten ein ISO-Abbild von 8 GB Grösse generiert.

Quelle: https://penguins-eggs.net/

ONLYOFFICE 7.3 ausprobiert

Di, 28. März 2023, Ralf Hersel

Die meisten kennen LibreOffice als Produktivitätslösung für Office-Arbeiten. Das kommt nicht von ungefähr, sondern liegt daran, dass es diese Office-Suite schon seit Ewigkeiten gibt, von den meisten Distributionen vorinstalliert wird und auf eine lange Geschichte zurückblickt. Der Urahn von LibreOffice ist das Hamburger StarOffice, welches bereits 1984 das Licht der Welt erblickte. Doch die Zeit steht nicht still und weitere Office-Suiten bieten sich der GNU/Linux-Anwender:in an, wie ONLYOFFICE.

ONLYOFFICE kommt von der Firma Ascensio System SIA und wird sowohl kommerziell als auch als freie Software unter der GNU AGPL v3 Lizenz angeboten. Es werden Preispläne für die Cloud-Lösung, das Selfhosting und den freien und kostenlosen Betrieb auf dem Desktop angeboten.

Die Office-Suite enthält alle bekannten Funktionen gängiger Desktop-Anwendungen und bietet sämtliche Vorteile der Online-Kollaboration: Zugriff von überall und von jedem Gerät aus, schnelle Dateifreigaben und Zusammenarbeit in Echtzeit – auch direkt auf eigenen Servern. Mit ONLYOFFICE Docs lassen sich Dokumente, Tabellenkalkulationen und Präsentationen aller gängigen Formate in Echtzeit kollaborativ bearbeiten. Ausserdem kann man digitale Formulare erstellen und ausfüllen sowie mit PDF-Dateien arbeiten.

Die Anwendung ist mit MS Office-Dateien kompatibel (.docx, .xlsx, .pptx werden als Standardformate verwendet) sowie mit anderen gängigen Dateiformaten: ODT, RTF, TXT, PDF, HTML, XPS, XLS, ODS, CSV, PPT, ODP usw.

Für eine Vielzahl der Open-Source-Lösungen bietet ONLYOFFICE bereits fertig entwickelte Konnektoren für reibungslose Integration an: Die Software ist kompatibel mit Applikationen wie Nextcloud, WordPress, Drupal, ownCloud, Moodle, Liferay, HumHub, Plone und vielen weiteren, was insbesondere für den Betrieb in Unternehmen interessant ist.

Doch wie schlägt sich ONLYOFFICE auf dem lokalen Desktop?

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Ich habe alles verloren, was meinen Job ausmachte!

Di, 28. März 2023, Ralf Hersel

Als Autor bei GNU/Linux.ch gehört das Sichten von knapp 1000 Tech-News zu meiner täglichen Beschäftigung, um die Essenz für unsere Leser:innen herauszufiltern. Seit Monaten beziehen sich ca. 30 Prozent der Meldungen auf KI. Diese Flut führt bei mir dazu, solche Nachrichten zu unterdrücken. Zu viel Aufsehen, zu viel Bla-bla. Doch manchmal packt mich eine Meldung, so wie diese von Sternsafari.

Ok, die Nachricht wurde auf Reddit gepostet, was in der Regel ein Garant für fehlende Qualität ist. Vielleicht ist Sternsafari eine KI; wer weiss das heute noch? Dennoch möchte ich hier wiedergeben, was Sternsafari geschrieben hat:

Ich bin als 3D-Künstler in einer kleinen Spielefirma mit 10 Mitarbeitern beschäftigt. Unser Art-Team besteht aus 2 Personen, wir machen 3D-Modelle, um sie zu rendern und 2D-Sprites für die Engine zu erhalten, die einfacher zu handhaben sind als 3D. Wir machen Handyspiele.

Mein Job ist jetzt anders, seit Midjourney v5 letzte Woche herauskam. Ich bin kein Künstler mehr, auch kein 3D-Künstler. Alles, was ich tue, ist Soufflieren, Photoshoppen und die Umsetzung gut aussehender Bilder. Der Grund, warum ich überhaupt 3D-Künstler geworden bin, ist verschwunden. Ich wollte Formen im 3D-Raum schaffen, modellieren, kreieren. Mit meiner eigenen Kreativität. Mit meinen eigenen Händen.

Das kam für mich über Nacht. Ich hatte keine andere Wahl. Und mein Chef hatte auch keine Wahl. Ich bin jetzt in der Lage, eine Figur, die von Midjourney ausgespuckt wird, in 2-3 Tagen zu erstellen, zu riggen und zu animieren. Früher haben wir dafür mehrere Wochen in 3D gebraucht. Der Unterschied ist: Mir ist es wichtig, ihm nicht. Für meinen Chef ist es einfach eine enorme Zeit-/Geldersparnis.

Ich möchte keine "Kunst" machen, die das Ergebnis von zusammengeklaubten Internetinhalten ist, von Künstlern, die nicht gefragt wurden. Aber es ist schwer zu erkennen, dass die Ergebnisse besser sind als meine Arbeit.

Ich bin verärgert. Mein 3D-Kollege ist damit völlig einverstanden. Er promptet den ganzen Tag, zeigt die Ergebnisse und bekommt Lob dafür. Die Sache ist die, dass wir beide qualitativ nicht auf dem gleichen Niveau waren. Meine Arbeit war immer einen Tick besser, in Form und Textur, Rendering... Ich war mir immer sehr sicher, dass ich meinen Job nicht verlieren würde, weil ich etwas bessere Qualität liefere. Dieser Vorteil ist verschwunden, und damit auch meine Hoffnung, meine eigene kreative Energie zum Schaffen zu nutzen.

Es ist schon schwer, einen Job in der Spieleindustrie zu bekommen. Aber ein Unternehmen und ein nettes Team zu verlassen, weil die KI meinen Job übernommen hat, fühlt sich sehr dystopisch an. Ich bezweifle, dass es in einem anderen Unternehmen auch besser wäre. Ich bin zwischen Trauer und Wut. Und es tut mir leid, dass ich eure Kunst benutzt habe, liebe Künstlerkollegen.

Ich nehme an, wir werden solche Mitteilung in Zukunft häufig lesen.

Quelle: https://old.reddit.com/r/blender/comments/121lhfq/i_lost_everything_that_made_me_love_my_job/

Freie Server für Video-Meetings

Di, 28. März 2023, Ralf Hersel

Bei Video-Meetings hat sich bei mir eine Normalität entwickelt. Meistens verwende ich einen Jitsi-Server, manchmal auch den BigBlueButton-Dienst. Auch wenn ich mit Kunden sprechen möchte, lasse ich mich nicht auf Teams, Zoom, Skype oder andere Rechtsverletzer ein. Die Web-RTC-Dienste sind mir in Leib und Blut übergegangen.

Man kann sich seinen bevorzugten Jitsi-Server 'bookmarken' und ihn für jedes Meeting verwenden. Gelegentlich beendet einer der Freien Dienste sein Engagement. Es wäre einen genaueren Blick auf die Gründe für die Einstellung eines Freien Services wert, was ich hier nicht mache. Stattdessen möchte ich euch die Vielzahl von Freien Video-Meeting-Diensten aufzeigen.

Für Jitsi findet sich hier eine lange Liste von Community-betriebenen Servern. Die Instanzen sind nach Kontinenten und Ländern geordnet. Für jeden Server wird angegeben:

  • Die Adresse des Jitsi-Servers
  • Ob Google's STUN/TURN Server verwendet werden (bäh!)
  • Ob der Service bei Amazon, Google, Cloudflare oder Microsoft gehostet wird (bäh!)
  • Ob man den Server per SSL erreichen kann.
  • Wo der Service gehostet wird.

Für den Konferenzdienst Big Blue Button habe ich leider keine Liste von offenen Servern gefunden. Deshalb liste ich hier ein paar handverlesene:

Wer sich für die Organisationen interessiert, die BBB verwenden, wird auf dieser Karte der eBBBa (European BigBlueButton Association) fündig. Wer weitere offene BBB-Server kennt, darf diese gerne in die Kommentare schreiben.

Quelle: https://jitsi.github.io/handbook/docs/community/community-instances/

VMDK Abbilder mounten

Mo, 27. März 2023, Lioh Möller

Eine VMware VMDK-Datei (Virtual Machine Disk) lässt sich unter Linux mounten, beispielsweise um daraus Dateien zu extrahieren.



Zur Vorbereitung können die im Diskimage enthaltenen Partitionen angezeigt werden. Dazu eignet sich virt-filesystems welches unter Ubuntu Teil des guestfs-tools Paketes ist:

sudo apt install guestfs-tools

virt-filesystems -a mein.vmdk -l

Name                    Type       VFS  Label Size        Parent
/dev/sda1               filesystem ext4 -     510873600   -
/dev/vg_system/lv_root  filesystem xfs  -     12874416128 -
/dev/vg_system/lv_tmp   filesystem xfs  -     5358223360  -

Eine Partition aus dem Diskimage lässt sich mithilfe von guestmount einbinden.

sudo apt install guestmount

Im Folgenden wird das Logical Volume /dev/vg_system/lv_root welches Bestandteil des Diskimages ist, read-only eingebunden

sudo guestmount -a mein.vmdk -m /dev/vg_system/lv_root --ro /mnt

Sollte es beschreibbar eingebunden werden, kann der Parameter --ro weggelassen werden.

Tuba - ein neuer Mastodon-Client

Mo, 27. März 2023, Ralf Hersel

Vor zwei Jahren haben wir über den Mastodon-Client Tootle berichtet, der das Tröten auf den GTK-Desktop brachte. Es scheint, als wurde die Entwicklung von Tootle eingestellt, zumindest finde ich bei Flathub und GNOME nichts mehr über diese Anwendung. Da trifft es sich gut, dass mit Tuba ein Fork von Tootle erschienen ist.

Irgendwann erschöpfen sich die Namen aus dem Reich der Elefanten, Mammuts und Mastodons. Wenn wir davon ausgehen, dass man mit einer Tuba tröten kann, passt der App-Name dennoch. Der Entwickler Evangelos "GeopJr" Paterakis hat sich für die GPL-3.0 Lizenz entschieden und verpackt sein Blasinstrument als Flatpak. Ausserdem gibt es die Anwendung als Snap-Paket und im AUR. Es gibt auch eine Webseite mit ein paar Screenshots der Tuba.

GeopJr beschreibt die App mit diesen Worten:

Erforsche das föderierte soziale Web mit Tuba für GNOME. Bleibe mit deinen Lieblings-Communities, der Familie und Freunden in Verbindung mit Unterstützung für beliebte Fediverse-Plattformen wie Mastodon, GoToSocial, Akkoma & mehr!

Ich halte es für interessant, dass der Entwickler das Fediverse bei der Beschreibung seiner Anwendung in den Vordergrund stellt. Somit präsentiert sich die App als Fediverse-Client. Doch welche Töne kann man auf der Tuba spielen?

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