Anaconda - die Schlange häutet sich
Do, 13. Januar 2022, Lioh Möller
Das bei Fedora, RHEL, CentOS und anderen Enterprise-Linux Derivaten zum Einsatz kommende Installationsprogramm Anaconda soll grundlegend überarbeitet werden. Die aktuelle Version basiert auf GTK-Bibliotheken und nutzt die Hub & Spoke Design-Prinzipien. Dabei gibt es eine zentrale Anlaufstelle, zu der die Nutzer immer wieder zurückgeführt werden. Insbesondere für Einsteiger ist dieses Verfahren teilweise unverständlich, was auch ein Grund ist, warum die meisten Projekte Assistenten zur Installation nutzen, um den Anwender durch die einzelnen Schritte zu führen.
Für erfahrene Nutzer gilt Hub & Spoke allerdings als zielführender, da nur die wirklich benötigten Installationsschritte ausgewählt werden müssen.
Auch in der kommenden Anaconda-Version soll von diesen Prinzipien nicht abgewichen werden, die Struktur soll allerdings übersichtlicher gestaltet werden. Laut des Teamleiters Jan Kopřiva wird das Frontend in Zukunft auf Webtechnologien anstatt auf GTK zurückgreifen. Als Basis soll dazu das bereits jetzt vorhandene Systemverwaltungsprogramm Cockpit dienen. Damit soll die Bedienführung systemweit vereinheitlicht werden und Remote-Installationen vereinfacht werden. Dazu kommt bisher bei einer grafischen Installation noch VNC zum Einsatz.
Alle darunterliegenden technischen Funktionen des Installationsprogramms, wurden mit Anaconda DBus bereits modularisiert und modernisiert.
Es wurde noch nicht entschieden, in welchem Rahmen die neue Version eingeführt werden soll, es ist aber anzunehmen, dass dies entweder im CentOS oder Fedora Projekt passieren wird.
Quelle: https://communityblog.fedoraproject.org/anaconda-is-getting-a-new-suit/
Initial Bootstrapping im Git: https://github.com/rhinstaller/anaconda/pull/3778