Artikel-Serie: Joplin Notes - Grundfunktionen

  Felix Daum   Lesezeit: 5 Minuten  🗪 6 Kommentare Auf Mastodon ansehen

Der erste Start mit Joplin am PC / Notebook. Wie Ihr Eure ersten Notizen und Aufgaben ganz einfach erstellt.

artikel-serie: joplin notes - grundfunktionen

Eine Übersicht aller bisher erschienenen Artikel findet Ihr im ersten Artikel: Inhaltsverzeichnis


In diesem Artikel möchten wir (Varut und Felix) Euch die Grundfunktionen in Joplin vorstellen, um endlich loslegen zu können und Notizen und To-dos zu erstellen:

Nach der Installation schaut es bei Euch (ungefähr) so aus:

Bild 1 zeigt den Joplin-Editor nach der Installation

Wahrscheinlich habt Ihr bereits eine erste Notiz von Joplin, eine Wilkommens-Notiz. Die fehlt hier, da wir in einer bestehenden Installation ein neues Profil erstellt haben.

Das Fenster besteht aus drei Spalten:

  • Links: Übersicht über Eure Notizbücher, Schlagwörter und den Papierkorb
  • Mitte: In der Mitte eine Übersicht über Eure Notizen (in Bild 1 sind noch keine vorhanden)
  • Rechts: der Editor zum Bearbeiten einer Notiz. Die rechte Spalte füllt sich, sobald Ihr eine Notiz erstellt (siehe weiter unten)

In Bild 1 seht Ihr um das Plus (+)-Zeichen links oben einen roten Rahmen. Wenn Ihr darauf klickt, dann erstellt Ihr ein neues Notizbuch.

Bild 2 zeigt das Fenster zum Erstellen eines neuen Notizbuches

Im Feld Titel gibt Ihr Euren gewünschten Titel ein. Klickt Ihr auf das rot umrandete Feld "Emoji auswählen", könnt Ihr Euren neuen Notizbuch ein Emoji zuweisen, das links neben dem Titel in der Notizbuchübersicht erscheint. Wir finden, dass das Ganze dadurch etwas aufgelockert wird.

Bild 3 zeigt die Emoji-Auswahl

Wenn Ihr ein bestimmtes Emoji sucht, gibt Ihr einfach den Begriff in die Suchleiste an. Am besten auf Englisch, dann findet Ihr sicherlich das richtige Emoji. Ihr habt aber auch die Möglichkeit, in Bild 2 auf "Datei auswählen" zu klicken und ein eigenes Bild zu verwenden. Wir haben hier das Logo von gnulinux.ch ausgewählt.

Wenn Ihr Euren Titel eingegeben und eventuell ein Emoji gewählt habt, klickt Ihr auf "OK" und Eure erstes Notizbuch ist erstellt!

Bild 4 zeigt den Joplin Editor mit Eurem ersten Notizbuch auf der linken Seite (rot umrandet)

Wenn Ihr nun in der mittleren Spalte auf "+ Notiz" klickt, erstellt Ihr Eure erste Notiz in Euren gerade erstellten Notizbuch.

Bild 5 zeigt die Editor-Übersicht, nachdem eine Notiz erstellt wurde.

Über der Bearbeitungsleiste gibt Ihr den Titel Eurer Notiz ein und unter der Leiste könnt Ihr den Inhalt Eurer Notizen im Markdown-Format erfassen. Wer mit dem Markdown-Format kann den Editor auch umschalten. Dazu später mehr.

Die Leiste zur Bearbeitung des Textes ist eigentlich selbsterklärend. Wenn Ihr mit der Maus über die einzelnen Symbole fahrt, wird Euch angezeigt, was sie bedeuten.

Welche Möglichkeiten habt Ihr:

  • Zurück und weiter
  • Externe Bearbeitung einschalten (um die Notiz mit einem anderen (externen) Editor zu öffnen)
  • Fett
  • Kursiv
  • Hyperlink
  • Code
  • Datei anhängen
  • Aufzählung
  • Nummerierte Liste
  • Kontrollkästchen
  • Überschrift
  • Horizontale Linie
  • Uhrzeit (und Datum) einfügen
  • Symbol ganz rechts: Zeichnung einfügen

Im Screenshot seht Ihr als vorletztes Symbol eine Farbpalette. Dabei handelt es sich um ein Plug-in, um Text farbig zu schreiben oder zu markieren. Das geht inzwischen auch nativ in Joplin, aber ich (Felix) weiß gerade nicht, ob es dann genauso aussieht oder ob es am Plug-in liegt. Zu Plug-ins wird es einen separaten Artikel geben.

Ihr seht im Übrigen, dass der Editor zweigeteilt ist. Links schreibt Ihr im Markdwon-Format und rechts wird der Text als Plaintext angezeigt. Allerdings könnt Ihr auch rechts oben auf das Symbol mit dem Viereck und dem Stift klicken und kommt in den Plaintext-Editor. Der hat allerdings ein paar Einschränkungen und es gibt einen Hinweis, dass er nicht so fehlerfrei funktioniert wie der Markdown-Editor.

To-do

In Joplin habt Ihr auch die Möglichkeit To-dos zu erstellen. Dafür klickt ihr statt auf "+ Notiz" auf "+Aufgabe".

Bild 6 zeigt die Editor-Übersicht, nachdem ein To-do erstellt wurde.

Ihr könnt einzelne Aufgaben erstellen, indem Ihr die To-do-Bezeichnung in die Titelleiste eingegeben habt ("To-Dos für Artikel 3"). Dieser erscheint dann auch mit Checkbox in der mittleren Spalte des Editors. Wollt Ihr weitere Unteraufgaben oder eine nähere Beschreibung / Notiz zu dieser Aufgabe erstellen, könnt Ihr das im Markdown-Editierfeld tun.

Mit der Glocke unterhalb des X (Fenster schließen) könnt Ihr einen Alarm für die Aufgabe einstellen.

Editor-Fenster anpassen

Mit dem Symbol neben dem Fenster könnt Ihr das Editor-Fenster anpassen:

  • nur der Markdown-Editor
  • Plaintext-Fenster (der Text kann nicht bearbeitet werden)



Bild 7 zeigt das rot markierte Editor-Fenster-Symbol.

Varut: Noch ein kleiner Tipp zur Ansicht, die Felix beschrieben hat. Da ich überwiegend am Notebook längere Notizen schreibe, benötige ich die beiden linken Spalten nicht und kann diese ganz einfach mit F10 und F11 ausblenden und natürlich ebenso wieder einblenden. Dadurch wird der Editor zum Schreiben gleich viel größer, was ich angenehmer finde.

Ebenfalls gibt es keine Speichertaste, diesen Job übernimmt Joplin für Dich 😉. Wenn Arbeitsschritte rückgängig gemacht werden sollen, kann dies über das Menü "Bearbeiten" und "Rückgängig" erfolgen.

Anhänge einfügen 📎

Mit dem Symbol Büroklammer 📎 könnt ihr nach Belieben Anhänge in die Notiz oder Eurer Aufgabenliste hinzufügen. Bilder werden gleich dargestellt, PDF-Dokumente ebenfalls über einen einfachen PDF-Editor und für Videos wird gleich ein Player bereitgestellt (siehe Bild 7 und 8). Für jede Datei erzeugt Joplin eine zufällige Zahl- und Buchstabenkombination, um diese Dateien später der Notiz zuzuordnen.

Bild 7 zeigt die Voransicht von Bildern und PDF-Dokumenten in Joplin (Linux Desktop Version 3.2.13)

Bild 8 zeigt die Voransicht von einem MP4 Video in Joplin (Linux Desktop Version 3.2.13), das Abspielen ist im Joplin-Player sofort möglich.

Fazit

Wie ihr aus diesem Artikel entnehmen könnt, ist es eine recht einfache Angelegenheit, sich selbst am Notebook oder PC eine Notiz oder Aufgabe zu erstellen. Die Alarmfunktion ist nützlich, um die sich selbst erstellte Aufgabe rechtzeitig zu erledigen, und die Funktion, sich beliebig viele Anhänge in seine eigene Notiz einzufügen, rundet die Sache gut ab.


Varut: Mittlerweile gehe ich zu jedem beruflichen Meeting oder Versammlung immer mit meinem Notebook und bereits geöffneter Notiz. Aber das war noch längst nicht alles, es folgen weitere Joplin-Artikel, es gibt noch sehr viel darüber zu berichten 😉.

Felix: Ich sammele sehr viele Informationen, die ich auch miteinander verknüpfe. Auch darüber werden wir noch berichten.

Quellen:

Joplin Logo im Titelbild Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Joplin_(Software)#/media/Datei:Joplin-icon.svg

Stift im Titelbild Pixabay:
https://pixabay.com/de/vectors/icon-symbol-stift-bleistift-design-1970472/

Aufgabenliste im Titelbild Pixabay
https://pixabay.com/de/vectors/todo-liste-klemmbrett-abhaken-2103511/

Rakete im Titelbild Pixabay
https://pixabay.com/de/vectors/raketenschiff-raumfahrzeug-303591/

Bild 01 bis 06 erstellt von Felix aus der Joplin-Software
https://joplinapp.org/

Bild 07 bis 08 erstellt von Varut aus der Joplin-Software am TuxedoOS-Notebook
https://joplinapp.org/

Tags

Joplin Notes, joplin, Notes, Artikel-Serie, Selfhosting, Nextcloud

Mark P
Geschrieben von Mark P am 5. Mai 2025 um 14:49

Farbiger Text ist im Standard-Markdown leider nicht spezifiziert. Deshalb meine Frage: Wie sinnvoll ist dann die Verwendung der angesprochenden Farbpalette? Werden Farben bei einem Import von HTML übernommen und wie wirkt sich das später beim Export in Markdown oder HTML aus, bleiben die Farben durch zusätzliche vom Standard abweichende Syntax oder Attribute erhalten? Ich hoffe ihr schreibt noch einen Artikel wo die Import- und Exportfunktionen gezeigt werden und ich freue mich auch schon auf den Artikel über Plug-Ins!

Nick
Geschrieben von Nick am 5. Mai 2025 um 16:23

> Farbiger Text ist im Standard-Markdown leider nicht spezifiziert. Deshalb meine Frage: Wie sinnvoll ist dann die Verwendung der angesprochenden Farbpalette?

Wie sich das genau in "Joplin" verhält, kann ich zwar nicht beurteilen. Aber "Farbe in html in markdown" geht tatsächlich problemlos ... Guckstdu hier ;)

  1. blau
  2. grün
  3. rot
Nick
Geschrieben von Nick am 5. Mai 2025 um 20:57

...also –im Gegensatz zur hier vorliegenden Endansicht– war es in der Vorschau tatsächlich noch in Farbe. Im Prinzip geht es, korrekt dargestellt werden muss es aber dennoch :)

tuxfanmatze
Geschrieben von tuxfanmatze am 7. Mai 2025 um 10:52

Habe das gleich Problem wie Nick, in euer Kommentar Funktion wird HTML in der Vorschau zwar grafisch dargestellt, dann aber doch wieder auf den reinen Text reduziert. Z.B bei:

## Text
  • zu: Text
  • statt: Farbiger Text

vielleicht sollter ihr noch mal drauf hinweisen. Ansonsten wäre es natürlich toll, wenn HTML code der in der Vorschau farbig formatiert angezeigt wird, auch in der endansicht im Kommentar, farbig und formatiert erscheint. aber vielleicht müsste da noch zu sehr wieder was basteln.

tuxfanmatze
Geschrieben von tuxfanmatze am 7. Mai 2025 um 10:57

falls der Bildlink auch nicht anzeigt wird, hier direkt der Link zum Bild: https://nc.matzes-cloud.de/s/SiQ4Y6qdysc93wJ

tuxfanmatze
Geschrieben von tuxfanmatze am 5. Mai 2025 um 21:08

Das Farbpaletten Symbol ist für das "Excalidraw-Plugin" zum Zeichnen von Symbolen und Text.

Neben dem Standard ==mark== für gelbe Textmarker Markierung (aktivieren in: Werkzeuge > Optionen > Markdown) kann man Farben mit einfachem alten und neueren HTML machen, z.B: ## Text

  • Ergebnis: Text

  • Die Vorschau ist ja gerendertes HTML.

Geht sogar in einer Überschrift. Joplin versteht HTML, nur z.B. inline ist aus Sicherheitsgründen gesperrt, daher kann man z.B. keine Youtube Videos direkt inline abspielen, aber zum Youtube Einfügen gibt es auch eine Plugin, dazu später.

Mit dem Plugin "Joplin Enhancement" gibt es mit der Option "Show a formatting bar when text is selected in markdown editor (From https://github.com/Zettlr/Zettlr) auch eine einfache Farbpalette. Der Code sieht dann so aus: Test Farben im Text:

  • Ergebnis:

Test Farben im Text

Der HTML-Code wird auch in der mobilen Version farbig angezeigt. Man kann auch selber farbige Admonition Hinweise selber mit HTML bauen:

⚠️ Achtung: Mit farbigem "<div>" style Background und "padding" für oben/unten und links/rechts Info Baukasten gebaut, wird auch "Mobil" angezeigt

Code:

⚠️ Achtung:
Mit farbigem "<div>" style Background und  "padding" für *oben/unten* und *links/rechts* Info  Baukasten gebaut, wird auch "Mobil" angezeigt

Inzwischen gibt es recht gute mobile Plugin Unterstützung, auch für Admonition Hinweis-Felder etc., da ist das nicht zwingend nötig, aber man hat die Möglichkeit mit HTML sich eigene Layouts zu machen, die auch später im HTML- und PDF-Export gut aussehen.

Ihr seht, man ist mit Joplin recht flexibel, wenn man erstmal ein bischen rumprobiert hat.