Der Name der Frau spielt bei der Namensgebung von Software manchmal eine Rolle. Das bekannteste Beispiel ist der Name der Ur-Distribution Debian. Die meisten von euch kennen die Geschichte: Debian wurde von Ian Murdock entwickelt, sein Vorname bildet den "Ian"-Teil von "Debian". Der "Deb"-Teil kommt von Debra Lynn. Debra war Ians Freundin zu der Zeit, als die Distribution erstellt wurde. Sie heirateten einander, trennten sich aber schliesslich.
Standing on the shoulders of women
Jedoch kennt kaum jemand die Herkunft des Namens des KDE Plasma Bildbetrachters Gwenview. Auffällig an diesem Namen ist, dass er nicht mit dem Buchstaben K beginnt, wie so viele andere KDE-Anwendungen. Den Grund dafür offenbarte nun der Gwenview-Entwickler Aurélien Gâteau.
Ursprünglich war Gwenview eine GTK+ Applikation, bevor sich Gâteau einige Jahre später dazu entschloss, auf Qt umzusatteln. Wie es zum Namen 'Gwenview' kam, erklärte er gestern in einem Blogpost:
Ja, du hast richtig gelesen! Gwenview begann sein Leben als GTK+ Anwendung!
Zu diesem Zeitpunkt brauchte ich einen Namen, der mit einem "G" beginnt. Denn das war damals die Tradition: GNOME- und GTK+-Anwendungsnamen begannen mit "G", und KDE-Anwendungsnamen begannen mit "K". Ich erinnere mich an eine Diskussion mit meiner damaligen Freundin (heute Ehefrau), Gwenaëlle. Wir konnten keine Idee für einen Namen finden. Irgendwann sagte ich scherzhaft: "Weißt du, ich könnte es einfach Gwenview nennen". Und da mir nichts Besseres einfiel, blieb es dabei :)
So schön diese Geschichten über Namensgebungen sind, sie erinnern mich ein wenig an Cover-up-Tatoos. Aurélien sieht das ähnlich, wenn er schreibt:
Im Nachhinein empfehle ich nicht, Projekte nach geliebten oder nahestehenden Menschen zu benennen. Ich denke, das kann dein Urteilsvermögen beeinträchtigen und macht es schwieriger, weiterzumachen.
Wer mehr über die Historie von Gwenview erfahren möchte, kann den gesamten Blogpost lesen:
Quelle: https://agateau.com/2021/the-story-behind-gwenview-name/