Don't be evil

  Lioh Möller   Lesezeit: 3 Minuten  🗪 2 Kommentare

Don't be evil war lange das inoffizielle Motto von Google. Dass sich dies nicht bewahrheitet hat, ist hinlänglich bekannt und wird durch aktuelle Recherchen belegt.

don't be evil

Wer kennt es nicht? Man hat einen spannenden Traum und wacht morgens mit dem Gedanken auf «das darf ich nicht vergessen». Letztendlich führt dies meist dazu, dass man sich bereits kurze Zeit später an nichts mehr erinnern kann, sofern man die Begebenheiten nicht unmittelbar aufgeschrieben hat.

Aus psychologischer Sicht hilft der Trick, sich stattdessen «daran muss ich mich erinnern» zu sagen. Das menschliche Gehirn speichert andernfalls in der Regel nur das Schlüsselwort vergessen, oder im positiven Sinne erinnern.


Ähnlich verhält es sich mit Grosskonzernen wie Google beziehungsweise Alphabet Inc..

Der negative Imperativ Don't be evil war lange Zeit das inoffizielle Motto von Google. Dessen Bedeutung wurde zumindest nach aussen nie klar umrissen und die Realität beweist regelmässig das Gegenteil. Dies belegt auch eine aktuelle Recherche unter dem Titel Do not feed the Google, welche die Republik zusammen mit Dezentrum und dem WAV erstellt hat.

Diese gewährt Einblicke in die Unternehmenspraktiken, welche beispielsweise den Aufbau alternativer staatsähnlicher Konstrukte zum Ziel hat, inklusive der Erhebung von Steuern und der totalen Überwachung der Bürger.

Durch eine Disruption der Märkte sollen neue Strukturen geschaffen werden. Sichtbar wird dies beispielsweise bei Initiativen wie Uber, bei der es darum geht, Alternativen zu klassischen Taxifahrten anzubieten. Letztendlich führt dies jedoch in den meisten Fällen zu einer verstärkten Ausbeutung des Personals und einer Gewinnmaximierung aufseiten des Konzerns.

Dieser wird in den meisten Fällen von einer elitären weissen und männlichen Unternehmensführung geleitet und stellt letztendlich eine Fortführung bereits etablierter Prozesse dar. Somit handelt es sich bei der Disruption lediglich um einen Generationenwechsel mit dem Ziel der Erhaltung der Macht.

Interessant wäre es zu wissen, wie sich das Unternehmen entwickelt hätte, wenn Sie statt des Mottos Don't be evil den Slogan Do Good gewählt hätten.

Oder so wie es bei uns der Fall ist: Tue gutes und schreibe darüber.

Quelle: https://www.republik.ch/2023/01/14/do-not-feed-the-google-auftakt-ueberwachung-als-neue-normalitaet
Bildquelle: OR Books

Tags

Google, Uber, Wirtschaft

Peter Schöler
Geschrieben von Peter Schöler am 22. Januar 2023 um 21:29

Der Artikel ist ein dicker Hund. Alle Wetter, wusste ich nix von.

St3f
Geschrieben von St3f am 22. Januar 2023 um 22:39

Tue Gutes und schreib darüber... Ich bin sehr dankbar für die Artikel von GLN und den mindset, der mit der oben beschriebenen Datenkrake nicht vieles gemeinsam hat. Danke für eure tolle Arbeit (hab euch natürlich unterstützt mit Spende und Merch).