Das papierlose Büro benötigt keinen Drucker. Ich habe seit Jahrzehnten keinen Drucker mehr. Falls ich doch mal etwas ausdrucken muss, mache ich das im Büro *duck_weg*. Dennoch gibt es Umstände, die einen eigenen Drucker erfordern, z. B. meine Mutter. Sie betreibt eine Hausverwaltung und muss den Mieter:innen gelegentlich Briefe auf Papier schicken.
Sie hat schon zwei Canon-Drucker verschlissen: Canon MG 6650 unter Ubuntu, Canon PIXMA TS5350 unter Ubuntu und Manjaro, und hat jetzt einen Canon PIXMA TS3350 unter Manjaro. Die Firma Canon bietet für alle Drucker Linux-Treiber an. Diese gibt es entweder als DEB-, RPM-Pakete oder als Quellcode zum selbst bauen. Beim ersten Drucker habe ich die Debian-Pakete verwendet. Beim Zweiten musste ich gar nichts installieren; der TS5350 wurde von CUPS erkannt und lief out of the box unter Manjaro.
Beim neuen TS3350 war das nicht der Fall. CUPS hatte nur einen Alps-Treiber im Angebot, mit dem der Drucker keinen Mucks machte. Mit DEB- oder RPM-Paketen konnte ich unter Manjaro nichts anfangen und hatte keine Lust, die Treiber für den Drucker und Scanner selbst zu kompilieren. Zum Glück gibt es im Arch-User-Repository (AUR) alles, was man braucht:
- Drucker-Treiber für fast alle modernen Canon-Drucker: https://aur.archlinux.org/packages/cnijfilter2
- Scanner-Treiber für fast alle modernen Canon-Drucker: https://aur.archlinux.org/packages/scangearmp2
Die grafische Paketverwaltung bei Manjaro heisst Pamac und ist eine GUI für den Arch-Paketmanager Pacman, bietet aber auch Unterstützung für Flatpaks und AUR. By the way ... Pamac ist ein wesentlicher Grund, warum ich Manjaro verwende.
Nachdem man in Pamac die Unterstützung für AUR eingeschaltet und die Paketquellen aktualisiert hat, kann man nach cnijfilter2 und scangearmp2 suchen und diese Pakete installieren bzw. bauen lassen. Falls auf einem Rechner die nötigen Build Essentials fehlen, werden sie von Pamac als Abhängigkeiten gleich mitinstalliert. Nach erfolgreichem Bauen ist kein Neustart nötig. In der Druckerverwaltung sucht man nach einem angeschlossenen Drucker und fertig ist die Lauge.
Bei meiner Mutter verlief das völlig problemlos. Die Testseite wurde ohne Fehl und Tadel gedruckt und das Scannen eines Blattes funktionierte ebenfalls einwandfrei. Während des Build-Prozesses von scangearmp2 fiel mir auf, dass Gtk2 installiert wurde. Und tatsächlich hat man es beim Scannen mit einer uralten Gtk2-Anwendung zu tun.
Das ist nicht per se schlecht, weil sich dieses Scanner-Programm auf das Wesentliche beschränkt und sehr einfach zu bedienen ist. Wem das zu altmodisch ist, kann auch den Standard-Scanner verwenden. Bei GNOME ist das Simple-Scan. Der funktioniert genauso gut, ist aber noch einfacher zu bedienen und macht optisch mehr her.
Dieser Artikel ist ein Aufruf an die Community, von euren Erfahrungen über Drucker unter Linux zu schreiben. Wie wäre es mit Titeln wie: Drucker: HP, Drucker: Brother, usw. Das wäre eine schöne Hilfe für die Einsteiger und Umsteiger.
Titelbild von: https://www.canon.de/printers/
Quelle: https://www.canon.de/support/consumer/products/printers/pixma/ts-series/pixma-ts3350.html?type=drivers&os=Linux%20(64-bit)
Ich nutze einen Brother MFC-L2740DW mit Ubuntu und bzgl. Drucken kann ich keine Probleme melden. Da ich damit aber auch viele Dokumente auch duplex scanne (gerne mit OCR), hat Simple Scan bei weitem nicht mehr ausgereicht. Hier ist Vuescan die Lösung (für mich). Ist Closed Source und kostet. Aber in dem Fall wird hier nicht GAFAM unterstützt, sondern eine kleine Software-Schmiede, die seit Jahrzehnten an dem Produkt arbeitet und damit tausende Scanner unterstützt, die sonst vielleicht nicht mehr oder nicht so gut nutzbar wären.
Danke für den Artikel Ralph!
Bei mir sind die meisten Canon-Geräte (sei es Kameras oder eben Drucker/Scanner) bis zum Garantiedatum gelaufen.
Pünktlich danach hab sie den Geist aufgegeben.
Wär interessant hier in den Kommentaren zu lesen, was andere User so für Erfahrungen gemacht haben.
Stimmt’s, dass auch HP/Brother viel Treiber für unsere Community bereitstellen?
https://techshour.com/best-printer-for-linux/
Meistens geht es völlig problemlos. Es empfiehlt sich aber, die SANE- und CUPS Datenbanken nach dem konkreten Drucker-/ Scannermodell zu durchforsten.
Druckerprobleme hatte ich zwar nie (außer dass mein antiker Laserjet irgendwann nur noch grau druckte), und auch bei vielen Scannern muss man nichts machen. Es gibt aber Ausnahmen, und es gibt leider auch Zeug das nicht geht - oder zumindest nicht direkt:
Von einem Bekannten habe ich einen Samsung Farblaser geschenkt bekommen, der kein PS kann. D.h. man muss den Druckauftrag mit einem Tool auf dem Client rendern (bzw. muss das Tool halt dort vorhanden sein). Den Support für Samsung hat übrigens -zumindest soweit ich das verstehe- "HP" übernommen.
Von einem mir unbekannten "Windows 7" Anwender wurden mir mal zwei Scanner eingeschickt. Der eine (Canon) ging auf Anhieb, der andere (Agfa) geht mit einer Firmware, die man sich aus dem Windows Treiber heraus pulen kann. Damit geht der -für mich erstaunlich- sogar auf dem Raspi. Einen Umax Scanner, der nur mit einem kommerziellen Tool namens vuescan funktioniert hätte, hatte ich meinerseits verschenkt.
PS: Meine Eltern haben ein Samsung Laser "Kombigerät" angeschafft, und das funktioniert problemlos (lokal) unter Windows (10, noch!) und -über den WLAN Router- mit MacOS (High Sierra?, noch!) und mit Debian. Für HP und Samsung existieren Pakete, und es existieren PPD Files.
Hallo Ralf, ist der Drucker in deinem Beispiel lokal am PC angeschlossen oder wird er als Netzwerkdrucker verwendet? Ich verwende einen Canon MB 5150 kann jedoch nicht übers Netzwerk scannen (Linux Mint). Gruß Rainer
Nutze einen Brother MFC-J5320DW als Netzwerkdrucker (ohne Verkabelung) unter Linuxmint ohne Probleme. Der Drucker wurde bei der Einrichtung einfach automatisch im Netzwerk gefunden und das wars auch schon, ohne das ich irgendetwas zusätzlich instalieren musste. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, dass man für Brother sehr günstige und gute Drittanbieter-Tinte bekommt. Auf dem Druckermarkt bieten Brother & Canon mit Abstand das beste Preis-/Leistungsverhältnis, IMHO zumindest im Consumer-Segment.
Samsung: Ein alter SW Laser Samsung ML2010 wird unter Siduction und MX Linux (Debian Derivate) sofort über das USB-Kabel erkannt. Den Treiber muss man sich von Samsung herunterladen.
HP PSC1410: ca. 20 Jahre alt, druckt unter MX Linux ohne Probleme
HP Officejet 8710 Tintenstrahldrucker: Wird unter LinuxMint (LMDE) als Netzwerkdrucker automatisch hinzugefügt. MXLinux und Siduction haben durch IPP auch keine Probleme.
Brother MFC-9142 Laserdrucker: Wird unter Siduction als Netzwerkdrucker erkannt und man kann ihn per IPP sofort nutzen.
Falls man sich einen Drucker anschaffen möchte, empfehle ich einen Blick auf Openprinting.com https://openprinting.github.io/printers/ Wird der Drucker hier mit IPP, Airprint oder Mopia gelistet, kann man sorgenfrei ohne Treiber drucken.
Ich vermute durch die massenhafte Verbreitung von Smartphones steigt die Anforderung direkt vom Smartphone zu drucken. Da mir nicht bekannt ist, dass man da Treiber braucht, kommt und das unter Linux zu gute und die Drucker sind alle fähig, ohne zusätzliche Treiber zu drucken.
P.S.: Ich habe die Drucker im Netzwerk integriert, aber per Kindersicherung ist es den Druckern nicht gestattet nach Hause zu telefonieren. Speziell von HP hört man Gruselgeschichten, dass das Druckverhalten angeblich über die Ferne begrenzt wird. Ich konnte es aber nicht beobachten, da der Drucker keinen Kontakt nach Hause hatte.
Ich hab einen PIXMA IP 2600. Den nutze ich in einer Windows7 VM, da er seit längeren weder von Debian noch Mint direkt unterstützt wird.
Drucken tut der Drucker seit mindestens 2008 (das sind die ältesten Dateien die ich dazu jetzt gefunden habe), bis auf eine kleine Macke, dass er mittlerweile einen "Wackelkontakt" hat und man die Papierklappe mehrfach leicht antippen muss, bis er dann irgendwann alles druckt.
Es gibt eine github Seite mit einem aktualisierten Paket, das auch unter neueren Debians laufen soll. aber so häufig brauche ich den Drucker auch nicht. Windows 7 starten geht schneller und ein bisschen gruseln zwischendurch macht auch Spaß.
Was mir noch eingefallen ist:
Mein antiker Laserjet4P hatte nur Parallelport, und ich hatte den eine Weile, weil ich dachte es sei erforderlich, über einen Parallelport Printserver an den Router angeschlossen.
Nach einem OS Upgrade ging plötzlich nichts mehr, und ich habe allen möglichen Unsinn veranstaltet, bis raus kam, dass lediglich die Firmware des Printservers nicht mehr mitspielte.
Mit neuer Firmware ging es dann problemlos.
ABER: Wie ich nochmal später raus fand, ging es über eine "alternative" Netzwerkadresse (d.h. eine "anders" formulierte Drucker U/IRL) sogar GANZ OHNE(!) den bescheuerten Printserver über ein USB-Paralleport Kabel.
Falls das irgendjemandem hilft, und solche Modelle noch im Einsatz wären.
Hallo,
mit Debian Stable mache ich es so.
Damit Drucker "Plug and Play" funktionieren einfach mit apt CUPS + Gutenprint installieren.
Falls es einen Scanner auch gibt, sane + xsane installieren.
Habe auch sehr alte Cannon Geräte die funktionieren ewig, bzw. muss man Sie mal reseten wenn "plötzlich" Fehler auftauchen.
grEEtZ
Beim Drucker ist es am Besten, bei der Anschaffung darauf zu achten, dass das Gerät PCL/PS kann. Dann bekommt man ihn irgendwie zum laufen, zur Not mit einem generischen Treiber. Herstellertreiber sind dann gar nicht unbedingt nötig.
Bei Scannern ist die Situation komplizierter, da ist man oft tatsächlich auf den Hersteller angewiesen.
Ich nutze zwar kein Gerät von Canon, meine aber auch, dass sich halbwegs verbreitete Drucker (auch anderer Hersteller) mittlerweile sehr unkompliziert einbinden lassen. Das alles beschrieben aus der Perspektive eines Debian/KDE/Plasma Users. Ich selber nutze diesen Laser-Drucker (SW): Brother MFC-L2710DW. Zu Hause läuft virtualisiert Paperless NGX. Darüber habt ihr hier auch schon berichtet. Geschäftspost einfach auf'n Scanner und als pdf ins Samba-Share von Paperless gespeichert, der Rest wird von diesem schicken Open Source DMS nach ein bisschen Training komplett automatisch erledigt, das Papier kann in die Wertstofftonne. Dafür muss ich aber das Notebook starten, um den Scan- und Speichervorgang durchzuführen. Viel schicker wär's doch, vom Multifunktionsdrucker aus direkt ins Samba-Share zu speichern, ohne den Rechner bemühen zu müssen. Können - wie ich seit gestern weiß - aber nur höherwertigere Brotherdrucker. Schade. Wer einen solchen hat, findet hier die nötige Anleitung: https://youtu.be/Z_Eugok5p6g
MMn kann NGX das, sobald der Scann im Laufwerk liegt (SMB, FTP,...). Du brauchst halt einen Scanner/MuFu der auf ein Netzwerk Laufwerk kann. eMsil bin ich mir nicht so sicher, aber dann bräuchtest du auch einen E-Mail Server. Also eigentlich solltest du mit NGX (muss natürlich auf dem Server installiert sein wo du hin Scannst) ohne Laptop an schmeißen klar kommen ...oder habe ich dich falsch verstanden?
"Du brauchst halt einen Scanner/MuFu der auf ein Netzwerk Laufwerk kann." Genau da liegt der Hund begraben: Scan to Netzwerk/SMB, das kann der MFC-L2710DW nicht. Das Gerät kann Scans auch nicht per Mail verschicken.
Ich kann für MFC-9xxx sprechen. Dort geht Scan to Netzwerk.
Ich nutze seit knapp 20 Jahren Kyocera Laserdrucker. Aktuell einen Ecosys P2040dn S/W Laser. Davor hatte ich einen Farblaser MuFu. Alle Drucker waren/sind Netzwerk Geräte. Laufen alle mit CUPS (*.ppt) Treibern. Kyocera bietet mMn einen exzellenten Linux Support, geht damit aber nicht Haussieren. Läuft aber auch mit generischen bzw. freien Treibern. Der Funktionsumfang ist dann idR eingeschränkter. Selbst für Scanner liefert Kyocera angepasste Sane Pakete (DEB, RPM, ...). Die Qualität der Drucker möchte ich gar nicht erst weiter bewerben. Japaner halt.