Druckt ihr noch oder fällt diese Tätigkeit bei euch in den Bereich "Jugendsünden"? Ist der Drucker etwa der Bruder des Faxgeräts? Ich besitze seit ca. 2 Jahrzehnten keinen Drucker mehr, weil ich ihn nicht brauche. Zugegeben, sporadisch muss ich auch etwas ausdrucken, was ich dann – hust – woanders erledige. Was für mich gilt, muss für andere noch lange nicht gelten. Es gibt bestimmt gute Gründe, warum man Tinte auf Papier spritzen muss. Und wer sich vor dem Kauf ein wenig informiert, findet eine grosse Auswahl an Geräten, die unter Linux problemlos funktionieren.
Bei vielen Herstellern bekommt man – übertrieben gesagt – den Drucker für umme, und bezahlt dafür Mondpreise für das Verbrauchsmaterial, aka. Tinte oder Toner. Eigentlich ist der Drucker kein Gerät, das man kauft, sondern ein Abo für die Druckdienstleistung. Für alle, denen das nicht gefällt, die aber trotzdem drucken wollen, gibt es vielleicht bald eine interessante Lösung.
Bühne frei für den Open Printer
Open Printer ist ein quelloffener, reparierbarer Tintenstrahldrucker, der für Maker, Künstler und alle entwickelt wurde, die genug von Wegwerf-Hardware haben. Er besteht aus standardmässigen mechanischen Komponenten und modularen Teilen und lässt sich leicht zusammenbauen, modifizieren und reparieren. Man kann damit auf Standardblättern oder Papierrollen drucken und zwischen schwarzen oder farbigen Patronen wählen, die sich nach Belieben nachfüllen lassen.
Diese Crowdfunding-Kampagne zielt darauf ab, unsere alltäglichen Werkzeuge zurückzugewinnen. Daher verfügt er über keine proprietären Treiber, keine Kartuschen-DRM, die uns an einen einzigen Anbieter binden, und ist so konzipiert, dass er niemals veraltet. Der Open Printer ist auf Langlebigkeit und Anpassbarkeit ausgelegt, sodass man die volle Kontrolle darüber behält.
Dank seiner Open-Source-Standardkomponenten kann Open Printer zusammengebaut, angepasst und repariert werden, um seine Lebensdauer zu verlängern. Man kann ihn leicht warten und die Patronen mit Tinte nachfüllen. Der Drucker kann sowohl an der Wand montiert als auch auf einem Schreibtisch aufgestellt werden.
Beim Open Printer kann man zwischen Standardblättern und Papierrollen wählen, wodurch sich eine hohe Flexibilität ergibt. Sowohl Standarddokumente als auch Banner sind damit möglich. Wenn man von der Rolle druckt, wird das Papier auf Wunsch mit einem Schneiderad auf das gewünschte Format geschnitten.
Spezifikationen
Print Specs
- Black & White: 600 dpi
- Color: 1200 dpi
- Printhead compatibility: HP 63 (US), HP 302 (Europe)
- Ink cartridges: use only one (black or color) or both (black and color), refillable
- Speed: TBD
Supported paper formats
- North American letter, tabloid, and 11-inch wide paper roll
- European A4, A3, and 27 mm-wide paper roll
Processing
- Main board: Raspberry Pi Zero W
- Cartridge board: STM32 MCU
Interface
- Display: 1.47-inch, 172 x 320 TFT LCD
- Button: Jogger wheel
Connectivity
- USB Type-C (computer)
- USB Type-A (for USB mass storage device)
- Wi-Fi 802.11ac
- Bluetooth 4.1
Power: 24 V DC supply, 2.1 mm DC-in jack
Compatibility: Windows, macOS, Linux, Android, iPhone (uses the CUPS open-source print server)
Dimensions: 50 x 10 x 11 cm (19.7 x 3.9 x 4.3 in)
Open Printer verwendet für alle seine Dateien, einschliesslich elektronischer und mechanischer Konstruktionsdateien, Firmware-Code und Stücklisten, die Creative Commons BY-NC-SA 4.0-Lizenz. Das Projekt betont, dass die Nutzer ihre Drucker reparieren, aufrüsten und Verbesserungen daran vornehmen können.
Ob diese Crowdfunding-Kampagne starten wird, ist noch offen. Wer sich über den weiteren Verlauf informieren möchte, kann sich hier eintragen.
Warnhinweis: Bei Crowdfunding-Kampagnen besteht immer die Gefahr des Totalverlustes des investierten Geldes.
Titelbild und Quelle: https://www.crowdsupply.com/open-tools/open-printer