Utopien gelten als Feind der kapitalistischen Gesellschaft, und dies ist durchaus berechtigt, da sie alternative Lebensmodelle darstellen. Der Hyper-Kapitalismus hingegen, hat nicht das Allgemeinwohl im Sinne, sondern nur sich selbst. Daher werden utopische Ansätze schnell als Hirngespinst abgetan und die einzig tolerierte Form einer Utopie ist das Start-up.
Wer sich damit nicht begnügt und zufriedenstellen lässt, dem wird oftmals bei der Vorstellung eines radikal neuen Konzeptes etwas entgegengehalten wie: "Tolle Idee, aber ...". Entweder folgt darauf Schweigen oder eine schier unendliche Anzahl an Bedenken. Dem Initiator kann es passieren, dass schon zu Beginn die Motivation auf der Strecke bleibt, insbesondere wenn nicht genügend gleichdenkende Mitstreiter gefunden werden können.
Und wenn das Ziel des Projektes lediglich das Gewinnen eines Kampfes ist, wird die Community spätestens bei Erreichen dessen, auseinanderfallen. Ein weiser Aktivist sagte dementsprechend einmal: "Nichts ist schlimmer für ein Aktionsbündnis, als das Erreichen des gesteckten Zieles".
Dem ist tatsächlich so, denn selbst der vollständige Verlust eines Kampfes oder die Kapitulation, können immer noch Nährboden für weitere Aktivitäten bieten.
Doch was hat dies alles mit Freier Software zu tun? Auch die vier Freiheiten sind im Grunde genommen eine Utopie. In einer perfekten Welt, würde die gesamte Softwareentwicklung und letztendlich jeglicher Wissensaustausch, nach diesen Prinzipien funktionieren.
Der Unterschied ist jedoch, dass die vier Freiheiten aktiv gelebt werden können und ein mögliches Ziel niemals erreicht werden kann. Denn auch die Pflege und Kultivierung der Prinzipien an sich stellen eine grosse Herausforderung dar und sind mit aktivem Einsatz verbunden.
Freie Software funktioniert so gut, weil zunächst Tatsachen, hier in der Form von Programmcode, geschaffen werden. Es ist kein rein theoretischer Ansatz, sondern kann sofort umgesetzt werden. Menschen, die in einem Freien Software Projekt etwas Unterstützenswertes erkennen, können sich unmittelbar aktiv beteiligen. Dank verteilter Versionierungssysteme ist dies nachhaltig von jedem beliebigen Standort mit Internetzugang möglich.
Plattformen, welche die ethischen Grundsätze Freier Software respektieren gibt es mittlerweile zur Genüge, beispielsweise:
1) PrivacyToolsIO
https://git.privacytools.io
2) Disroot
https://git.disroot.org
3) Libregit
https://libregit.org
4) Codeberg
https://codeberg.org
5) Gitea.com
https://gitea.com
6) Teknik.io
https://git.teknik.io
7) OpenDev
https://opendev.org
8) Notabug (Gogs)
https://notabug.org
9) Framasoft (GitLab)
https://framagit.org
10) Sourcehut (Sourcehut)
https://sourcehut.org
Und auch GNU/Linux.ch ist eine solche gelebte Utopie. Wir als Community, schreiben interessante Artikel, Tipps und Tutorials für die Community. Ohne kommerzielles Interesse, Werbung oder Tracking, wie es auf anderen Plattformen üblich ist. Auch du kannst mitmachen und so deinen Teil dazu beitragen, damit aus der Utopie eine gelebte Realität wird.
Quelle: List of Ethical Code Hostings by 3rd-Parties - https://floss.social/@ademalsasa/103685688980469250
stimme zu - wo soll ich unterschreiben^^?! LG :)
Unterschreiben kannst du nicht, aber eine Unterstützung würde uns sehr helfen: https://gnulinux.ch/unterstuetzen
Freie Software ist so stark weil sie Herrschaftsfrei ist und nicht weil die Ziele Utopisch sind. In der freien Software kann keiner einen zu etwas zwingen. Sindern man kann selbst entscheiden ob man den Regeln der Lizenz zu stimmt oder nicht. Open Source ist gelebte Freiheit! Und nur in der Freiheit kann man seine stärken so einbringen wie man es selbst für richtig hält. Das macht Open Source so erfolgreich.