GNOME Boxes - Distro-Hopping leicht gemacht

  Ralf Hersel   Lesezeit: 4 Minuten

Der Virtualisierungsmanager richtet sich an Endanwender und erleichtert das Ausprobieren von GNU/Linux-Distributionen.

gnome boxes - distro-hopping leicht gemacht

Für alle Distro-Hopper und ISO-Stars habe ich gute Neuigkeiten. Wer sich bisher beim Ausprobieren neuer Betriebssysteme, GNU/Linux-Distros oder verschiedener Desktop Umgebungen mit Oracle VirtualBox herumgeschlagen hat, findet in der Anwendung GNOME Boxes eine bequeme Alternative.

Boxes zielt auf den typischen Desktop-Anwender ab, der entweder einen sehr sicheren und einfachen Weg sucht, um neue Betriebssysteme oder neue (möglicherweise instabile) Versionen seines/ihres Lieblingsbetriebssystems auszuprobieren, oder der eine Verbindung zu einem entfernten Rechner benötigt (Home-Office-Verbindungen sind ein typischer Anwendungsfall). Aus diesem Grund bietet Boxes nicht viele der fortgeschrittenen Optionen zum Optimieren virtueller Maschinen, die der virt-manager bietet. Stattdessen konzentriert sich Boxes darauf, dass die Dinge mit sehr wenig Eingaben des Benutzers sofort funktionieren. Dennoch teilt Boxes eine Menge Code mit dem virt-manager-Projekt, hauptsächlich in Form von libvirt, libosinfo und qemu.

Die Anwendung bietet grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten: 'eine virtuelle Maschine erstellen' oder 'mit einem entfernten Rechner verbinden'. Damit kann Boxes nicht nur VirtualBox, sondern auch Remmina bei geringen Ansprüchen ersetzten. Möchte man eine virtuelle Maschine erstellen, kann aus einem Fundus bereitgestellter Distributionen ausgewählt werden (z.B.: RHEL, Ubuntu, Debian, Suse, Endless, Clear Linux, Android, Fedora, CentOS und diverse BSDs). Wer in dieser Auswahl nicht fündig wird, kann eine beliebige ISO-Datei herunterladen und diese in Boxes installieren.

Bei meinem Test habe ich Manjaro und Debian Testing installiert; beide liefen ohne Probleme und ohne die Notwendigkeit die Guest Additions selbst zu installieren. Die in der Auswahl angebotene Distro openSUSE Tumbleweed habe ich allerdings nicht zum Laufen gebracht. Im nächsten Screenshot sieht man die Einstellmöglichkeiten für ein gestartetes Manjaro:

Im Vergleich zu Oracle VirtualBox sind die Optionen zur Anpassung der virtuellen Maschine bescheiden. Da  GNOME Boxes auf eine einfache Bedienung ausgelegt ist, halte ich die Einstellmöglichkeiten für ausreichend. Wie gut die Verbindung zu entfernten Rechnern funktioniert, habe ich noch nicht getestet. Wer oft und gerne andere Distributionen ausprobieren möchte, ist mit GNOME Boxes gut bedient.

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Virtualisierung, Distro, Boxes, GNOME, VirtualBox, Maschine, openSUSE, Suse, Rechner

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