Mitte August wird die Version 7.2 der Bürosuite LibreOffice erscheinen. Die Neuerungen in dieser Version sind sehr umfangreich und lassen sich in den Release Notes anschauen und nachlesen. Interessant ist zum Beispiel die Befehlssuche mittels Head-up-Display (HUD). Die eine oder andere erinnert sich vielleicht noch daran, als 2012 ein solches HUD in Ubuntus damaliger Benutzeroberfläche Unity vorgestellt wurde. Die Idee dahinter ist, Befehle schneller finden zu können, als das in den Tiefen der Menüstruktur möglich ist.
Wer die neuen Funktionen von LibreOffice 7.2 heute schon ausprobieren möchte, kann die Beta-Version herunterladen und installieren. Dazu entpackt man das heruntergeladene Archiv und führt im Unterverzeichnis DEBS (bei Debian-basierten Systemen) diesen Befehl aus: sudo dpkg -i *.deb. Danach stehen alle Entwicklerversionen der LibreOffice-Programme zur Verfügung. Die Installation ist auch parallel zu einer bestehenden LibreOffice Version möglich.
Das Head-up-Display kann aus dem Hilfemenü oder mit der Tastenkombination Ctrl+F1 aufgerufen werden. Ich halte diesen Hotkey nicht für optimal, da er relativ schwer auszulösen ist. Ctrl+Space wäre eine Alternative, die auf der Tastatur besser erreichbar ist. Danach öffnet sich ein Pop-up-Fenster mit einem Eingabefeld. Sobald man mit der Eingabe beginnt, werden passen Befehle angezeigt. Durch Schrägstriche werden die einzelnen Menüeinträge optisch abgegrenzt. Es ist nicht nötig entlang der Menühierarchie zu suchen (was dem HUD-Konzept entgegenlaufen würde), sondern kann ein beliebiges Wort eingeben. Bevor man einen Befehl mit der Maus oder Tastatur auswählt, kann man mit der Maus darüber fahren, um einen Tooltipp zum Befehl anzuzeigen (siehe Beispiel im Screenshot 'Update Fields (F9)'). Das ist sehr praktisch, weil man dabei einen evtl. vorhandenen Hotkey für den Befehl kennenlernt.
Bis auf die unglückliche Tastenkombinaton zum Aufrufen des HUD, halte ich die Befehlssuche für eine gelungene Erweiterung in LibreOffice, um den Arbeitsfluss zu erleichtern.
