IceFun - Ice cold, cooler than ever

IceWM hat bereits ein paar Jahre auf dem Buckel. Die erste Version geht auf das Jahr 1997 zurück, doch auch noch heute erscheinen in regelmässigen Abständen neue Versionen, wie kürzlich Version 3.4.0 vom 4.6.2023.

Im Gegensatz zu Desktopumgebungen wie LXDE, Xfce oder MATE, stellt IceWM als Windowmanager nur grundlegende Funktionen bereit. Zusätzliche Applikationen wie ein Dateimanager oder grafische Konfigurationswerkzeuge sind nicht enthalten, können aber nachgerüstet werden.

Zur Dateiverwaltung bieten sich beispielsweise Thunar aus dem Xfce-Umfeld oder PCManFM an.

Die benutzerspezifische Konfiguration von IceWM ist im Verzeichnis ~/.icewm zu finden, wobei die Datei ~/.icewm/preferences den Dreh und Angelpunkt darstellt. Die Desktop-Paradigmen des Windowmanagers ähneln Ansätzen, wie sie von anderen Betriebssystemen wie Windows bereits bekannt sind. Am unteren Ende des Bildschirms befindet sich eine Taskleiste, welche über die Konfiguration auch an den oberen Bildschirmrand verschoben werden kann.

Am linken Rand des Panels findet man ein Startmenü, welches die Einträge aus ~/.icewm/menu darstellt. Erstellt werden kann das Menü beispielsweise mithilfe der in Python geschriebenen Anwendung xdgmenumaker.

xdgmenumaker -s 24 -n -f icewm -i > ~/.icewm/menu &

Die Erstellung kann automatisiert bei einer Anmeldung erfolgen, indem obiger Eintrag zur Datei ~/.icewm/startup hinzugefügt wird.

Über diese Datei lassen sich auch weitere Anwendungen und Dienste nach der Anmeldung starten, wie beispielsweise ein Systray Symbol zur Lautstärgeregelung. Eine mögliche Lösung dazu bietet Volume Icon, welches nach entsprechender Konfiguration auch Benachrichtigungen beim Lautstärkewechsel anzeigen kann und Multimedia-Steuerungstasten unterstützt, sofern diese nicht bereits in ~/.icewm/keys konfiguriert wurden.

Als Daemon zur Darstellung von Benachrichtigungen eignet sich der leichtgewichtige notification-damoen welcher sich auf einem Debian GNU/Linux Paket über das gleichnamige Paket installieren lässt. Starten lässt sich dieser ebenfalls über ~/.icewm/startup in der Form von:

/usr/lib/notification-daemon/notification-daemon &

Nützlich kann ausserdem noch der Start des NetworkManager Applets zur Netzwerkkonfiguration sein. Voraussetzung ist, die Installation des entsprechenden Paketes.

nm-applet &

Das Erscheinungsbild von IceWM lässt sich über Themes beeinflussen. Diese können im Verzeichnis ~/.icewm/themes/ Verzeichnis abgelegt und daraufhin über das Startmenü ausgewählt werden.

Das auf dem Screenshot zum Einsatz kommende Theme Bluecurve erinnert an frühere Linux Versionen. Es lässt sich über box-look.org herunterladen, einer Seite auf der man eine Vielzahl von Themes für IceWM finden kann.

Wer als Basis für sein Abenteuer in IceWM eine gut vorkonfigurierte Distribution sucht, findet mit IceFun einen Spin der Debian-basierten Distribution mit dem klassischen Windowmanager.

Quellen: https://spacefun.ch/icefun